BLKÖ:Weisbach, Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Weis (Ordnung)
Nächster>>>
Weisbach, A.
Band: 54 (1886), ab Seite: 73. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Franz Weisbach in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Weisbach, Franz|54|73|}}

Weisbach, Franz (Waldhornvirtuos, geb. auf der gräflich Thun’schen Herrschaft Klösterle in Böhmen um 1740, Todesjahr unbekannt). Da er Talent zur Musik und besonders für das Waldhorn zeigte, wurde er von seinem Grundherrn Johann Joseph Grafen Thun [Bd. XLV, S. 29, Nr. 48], der selbst ein großer Freund der Musik war, 1760 nach Mannheim geschickt, wo der Waldhornvirtuos Johann Schindelarz, gleichfalls Böhme von Geburt, als Concertmeister an der kurfürstlichen Capelle wirkte. Nachdem er dort die Elemente im Waldhornspiele sich zu eigen gemacht hatte, kam er nach Dresden, wo er bei Karl Haudek [Bd. VIII, S. 54], einem gleichfalls berühmten, bei der Capelle des Königs von Polen und Kurfürsten von Sachsen August angestellten Waldhornisten, weiteren Unterricht nahm und sich zum Virtuosen auf seinem Instrumente ausbildete. Nach einigen Jahren kehrte er nach Prag zu seinem Mäcen, dem Grafen, zurück und blieb als Waldhornist in dessen Diensten. Bereits 15 Jahre hatte er als solcher gewirkt, [74] als ihn eine Verletzung seiner Lippen nöthigte, das Spiel seines Instrumentes aufzugeben, doch verließ er den Grafen nicht, sondern übernahm bei demselben die Stelle eines Hausofficiers. Weisbach behandelte sein Instrument mit unvergleichlicher Meisterschaft, die Töne kamen rein und fließend, gleich denen auf einer Flöte, hervor, und die schwierigsten Passagen führte er, ohne seine Gesichtszüge bei den zu überwindenden Schwierigkeiten zu verändern, wie dies bei Anderen fast immer der Fall ist, mit bewunderungswürdiger Leichtigkeit aus. Er schrieb auch für sein Instrument mehrere Solostücke, Duette und andere Compositionen, welche wohl im Musikarchiv zu Klösterle aufbewahrt sein dürften.

Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 345.