BLKÖ:Haudek, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 8 (1862), ab Seite: 54. (Quelle)
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Haudek, Karl (Tonkünstler, geb. zu Dobrzisch in Böhmen 1721, gest. um 1800). War ein Schüler des berühmten Fürst Mannsfeld’schen Waldhornisten Schindelarz, unter dessen Leitung er von 1737–1743[WS 1] sich die große Geschicklichkeit auf dem Waldhorne, die seinen Ruf begründete, aneignete. 1744 wurde er Mitglied der Capelle des Grafen Leopold Kinsky, trat aber schon 1745 als Concertmeister in Dienste des Fürsten Johann Adam Auersperg, und 1746 in jene August’s, Königs von Polen und Churfürsten von Sachsen, der ihn in Dresden zu seinem Hofvirtuosen ernannte. Im Vereine mit seinem Landsmanne Anton Hampel veranstaltete er die berühmt gewordenen Waldhorn-Concerte am Dresdener Hofe. H. bekleidete seinen Posten noch im Jahre 1796, in welchem ihn eine Lähmung zwang, denselben aufzugeben, nachdem er ihn über 50 Jahre rühmlichst versehen hatte. Von seinen zahlreichen Schülern sind anzuführen der berühmt gewordene Johann Stich, nachmals Punto genannt, und Franz Weisbach, beide Böhmen. Seine Compositionen, Solo’s, Duettconcerte und andere für seine Schüler geschriebene Uebungsstücke, sind Handschrift geblieben. – Sein Sohn, der bei [55] Dlabacz auch Karl, bei Gaßner und Schladebach aber Joseph heißt (geb. in Böhmen 1762, gest. zu Dresden 10. October 1832), war auch Virtuos auf dem Waldhorne, ein würdiger Schüler seines Vaters, und als dieser bereits 1786 zu kränkeln begann, dessen Stellvertreter. Im Jahre 1826 wurde er kön. sächsischer Kammermusikus, aber schon im folgenden Jahre über sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt, und erhielt über Karl Maria von Weber’s Vermittlung eine Pension, die er aber nur ein Paar Jahre genoß, da er schon 1832 in dürftigen Umständen, 70 Jahre alt, starb.

Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase,, 4°.) Bd. I, Sp. 574 [über den Vater]. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1856, Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 343. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, 4°.) S. 412 [über den Sohn].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1843.