BLKÖ:Wessenberg, die Freiherren von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wessiken, Joseph
Band: 55 (1887), ab Seite: 168. (Quelle)
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Zur Genealogie der Freiherren von Wessenberg. Dieses alte stiftsfähige und ritterschaftliche Geschlecht, das sich auch Wesenberg und Wesimberg nannte, stammt aus dem Canton Aargau in der Schweiz, wo zunächst dem Dorfe Lützenau und dem alten Schlosse Habsburg die Ruinen der Stammburg noch um die Mitte des laufenden Jahrhunderts sichtbar waren. Die Wessenberg gehörten gleich den Beroldingen, Müllinen, Stadion und Anderen zu den Vasallen und adeligen Dienstleuten der Habsburger. Ulrich und Gotthard fielen in der Schlacht bei Sempach 1383 an der Seite des Herzogs Leopold von Oesterreich, und nach dieser Schlacht verlor die Familie ihr Stammschloß und mit ihm zugleich das umliegende Besitzthum. Die Burg war von den Eidgenossen erobert und zerstört worden, und die [169] Nachkommen der Gefallenen zogen sich theils auf ihre übriggebliebenen Rittersitze zu Bielerthau und Roppach im Sundgau zurück, theils siedelten sie sich im Elsaß und im Breisgau an, wo sie von dem Erzhause Oesterreich mehrere Lehen und durch die Vermälung des Johann Jobst von Wessenberg mit Elisabeth, der Letzten von Krotzingen, Feldkirch und andere Güter theils lehenbar, theils eigenthümlich erwarben. Die ordentliche Stammreihe der Wessenberg beginnt um 1470 mit Johann von Wessenberg. der Margarethe geborene Waldner von Freundstein zur Gemalin hatte. Seinen Sohn Humpert den Aelteren ehelichte Katharina geborene von Ampringen. Mit Diplom ddo. Neustadt 16. August 1681 erhielt Johann Franz von Wessenberg, fürstlich Baselscher Geheimrath und Landhofmeister, für sich und seine Bruderssöhne Florian und Johann den Reichsfreiherrenstand und die Gestattung. Namen und Wappen der Ampringen mit dem ihrigen vereinigen zu dürfen, weshalb sie sich seitdem Wessenberg-Ampringen schreiben. Wilhelm von Wessenberg, ein Sohn des oberwähnten Johann Jobst und der Elisabeth geborenen von Krotzingen, starb 1624 als Fürstbischof von Brixen. Die Stammfolge vom siebzehnten Jahrhunderte ab ist: Humpert der Jüngere († 1660) und Katharina Walpurga geborene von Ampringen; Florian Freiherr von Wessenberg und Esther geborene von Rosenbach; Ruprecht Joseph und Magdalena Margaretha geborene von Kageneck; Rupert Florian Freiherr von Wessenberg (geb. 1687, †). kursächs. geheimer Rath, Staats- und Cabinetsminister, und Maria geborene Freiin Freyberg-Eisenberg; Philipp Karl (geb. 6. Juli 1717, †), des Letzteren Sohn ist Johann Philipp, dessen Lebensskizze S. 161 u. f. mitgetheilt wurde.

Wappen der Wessenberg. Gevierter Schild. 1 und 4: in Silber ein rother Querbalken, oben von zwei, unten von einer blauen Kugel begleitet (Wessenberg); 2 und 3: in Roth zwei silberne Pfähle, über welche ein goldener Querbalken gezogen ist (Ampringen). Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme; aus der Krone des rechten wächst ein silberner Bracke mit rothem Ohr und schwarzem Halsband; auf der Krone des linken erheben sich zwei emporstehende silberne Löwenpranken, deren jede in den Klauen eine blaue Kugel hält. Helmdecken beider Helme roth mit Silber unterlegt.