BLKÖ:Windisch-Grätz, Joseph Alois Niclas Fürst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 57 (1889), ab Seite: 59. (Quelle)
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Windisch-Grätz, Joseph Alois Niclas Fürst (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. 23. Juni 1831). Der jüngste Sohn des Feldmarschalls Alfred Candidus aus dessen Ehe mit Maria Eleonora geborenen Fürstin Schwarzenberg, trat er gleich seinen Brüdern im Bewegungsjahre 1848 am 16. August – damals 17 Jahre alt – als Lieutenant bei Palatinal-Huszaren ein und machte die Ereignisse von Wien und den ungarischen Feldzug 1848/49 im Hauptquartier des Feldmarschalls, seines Vaters, als Ordonnanzofficier mit. Nach Abberufung seines Vaters vom Commando wurde er beim Generalcommando in Prag der Generalstabsabtheilung zugetheilt. Im September 1849 in das 10. Huszaren-Regiment König Friedrich Wilhelm von Preußen übersetzt, ward er in demselben Oberlieutenant, 1851 Rittmeister zweiter Classe. Im Juni 18534 kam er zum 8. Huszaren-Regimente Hessen-Cassel und rückte in demselben 1860 zum Major vor, trat aber noch im letzteren Jahre zu Schlik-Huszaren Nr. 4 über, mit welcher Truppe er als Divisionscommandant dem Feldzuge 1866 gegen Preußen in Böhmen beiwohnte. Für sein tapferes Benehmen vor dem Feinde erhielt er mit ah. Entschließung vom 3. October 1866 das Militär-Verdienstkreuz mit Kriegsdecoration. Im April 1867 zum Oberstlieutenant im Regimente befördert, kam er im November 1868 als solcher zu Württemberg- Huszaren Nr. 9 und wurde im folgenden Jahre Oberst und Commandant des 12. Huszaren-Regimentes Graf Haller, heute Fratricsevics. Als im Juni 1873 in der Stabsstation Rzeszów in Galizien [60] die Cholera ausbrach und manchen Angehörigen des Regimentes dahinraffte, wurde der Oberst, welcher mit aller Aufopferung für seine Leute Sorge trug, auch eine Beute der Krankheit, blieb aber durch sorgfältige Pflege dem Leben erhalten. Im Jahre 1874 marschirte das Regiment aus Rzeszów nach seiner neuen Garnison Wien, wo es nach ungefähr vierwöchentlichem Marsche in einem bewunderungswürdig guten Zustande anlangte. Es ward ihm daselbst im Frühjahre 1876 die Auszeichnung zutheil, behufs der cavalleristischen Ausbildung des Kronprinzen Erzherzogs Rudolf die Abtheilungen zu stellen. Nachdem der Fürst zum Generalmajor vorgerückt war, wurde er im April 1882 zum Feldmarschall-Lieutenant und Commandanten der 2. Infanterie-Truppendivision in Wien, 1887 zum Oberstinhaber des 11. Huszaren-Regimentes und am 16. März 1888 zum Garde-Capitänlieutenant Seiner Majestät erster Arcieren-Leibgarde ernannt. Der Fürst Windisch-Grätz hat sich am 24. September 1866 zu Berlin mit Marie Taglioni (geb. 27. October 1833) vermält, und stammt aus dieser Ehe ein Sohn Franz Joseph (geb. 3. Juli 1867).

Amon (Gustav Ritter). Geschichte des k. k. 12. Huszaren-Regimentes (Wien 1876, L. Mayer, 8°.). – Armee- und Marine-Zeitung. Von Alphons Danzer (4°.) II. Jahrg., 25. September 1884, Nr. 59: „Joseph Prinz Windisch-Grätz“. Mit Porträt von Mayerhofer.