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BLKÖ:Wolf, Ludwig (Tonkünstler)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 58 (1889), ab Seite: 4. (Quelle)
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Wolf, Ludwig (Tonkünstler und Compositeur, geb. zu Frankfurt a. M. 1804, gest. in Wien am 3. August 1859). Der Sohn eines Musicus, welcher Mitglied des Frankfurter Theaterorchesters war, wendete er sich nach dem Wunsche des Vaters dem Kaufmannsstande zu, gab denselben aber, einem unbesiegbaren Drange zur Tonkunst folgend, Anfang der Zwanziger-Jahre wieder auf und übersiedelte 1826 nach Wien. Daselbst widmete er sich seiner Lieblingskunst, studirte bei Ritter von Seyfried die Composition, und inmitten großer künstlerischer Anregungen, an denen es eben zu jener Zeit in Wien, das im Zenith seines musicalischen Rufes stand, nicht fehlte, ging er ganz und begeistert in musicalischem Schaffen auf. Er war ein gediegener Piano- und Violinspieler, trat aber bei seiner Bescheidenheit, ungeachtet aller Tüchtigkeit im Vortrage, nie in den Vordergrund. Auch war er Compositeur, und ein großes von ihm geschriebenes Claviertrio wurde in Mannheim von den Vereinen Heidelberg, Mannheim und Speier unter 13 Bewerbern mit dem Preise gekrönt und erschien bei K. F. Heckel in Mannheim im Stiche. Von seinen anderen, nicht eben sehr zahlreichen Werken sind uns bekannt: „Variations sur un thème de l’opéra I Puritani de Bellini. Für das Piano“ Op. 9; – „3 Nocturnes. Für das Piano“ Op. 11; – „3 quatuors p. 2 viol., alto et violoncelle“ Op. 12, Nr. 1–3 in F, A, D; – „Mehrere Trios für Pianoforte. Violine und Violoncello“ Op. 13; – „Premier grand quatuor pour pianoforte, violon, alto et violoncelle“ Op. 15; – „Impromptu en forme d’étude. Für das Piano“ Op. 17; – „Sonate pour pianoforte et violon“ Op. 19; – „Der Liebe Lied. Von Alfr. Meissner. Für Bariton“; – „Scherzo pour pianoforte“. Eines seiner Trios wurde im Jahre 1840 in den Abendunterhaltungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien zur Aufführung gebracht. Die Musiklexika von Gaßner, Bernsdorf-Schladebach, Bremer, Riemann nehmen von Wolf keine Notiz.

(Frankfurter) Conversationsblatt (Beilage der Frankfurter Oberpostamts-Zeitung) 1859, Nr. 251. – Eigene Notizen – und handschriftliche Mittheilungen meines verehrten Freundes Dr. Aug. Schmidt.