BLKÖ:Wolkenstein, Paris Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 58 (1889), ab Seite: 68. (Quelle)
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30. Paris Graf Wolkenstein „hat sich“, wie Zedler’s Lexikon meldet, „im Jahre 1734 bei dem damaligen Kriege signalisiret und insonderheit die tirolischen Jäger commandiret. 1739 ging er als bisheriger kaiserlicher Minister in Graubündten nach Hause. Im Mai 1739 wurde er kaiserlicher Landeshauptmann und Burggraf in Tirol und im September 1748 wirklicher geheimer Rath“. Das ist wahrscheinlich der auf der I. Stammtafel vorkommende Graf Kaspar Paris, ein Sohn des Grafen Marcus Friedrich. – Ein Paris Graf Wolkenstein war 1799 Landeshauptmann in Tirol. Moriggl in seiner Schrift „Einfall der Franzosen in Tirol bei Martinsbruck und Nauders im Jahre 1799“ (Innsbruck 1855, 8°.) theilt Seite 98 eine vom 16. Mai genannten Jahres datirte Kundmachung mit, in welcher der Graf Paris als Landeshauptmann den Tirolern von Seite der landesfürstlichen und landschaftlichen Schutzdeputation die volle Anerkennung über ihr tapferes Verhalten ausspricht: daß sich die Wackeren nicht damit begnügten, in Besiegung des Feindes die tapferen k. k. Truppen unterstützt zu haben, sondern über die Forderung der Landesverfassung hinaus den Feind auch außer den Grenzen der Heimat besiegen helfen wollten. – J. G. Megerle von Mühlfeld berichtet aber in seinen „Memorabilien des österreichischen Kaiserstaates“ (Wien 1825) S. 255, daß ein Graf Paris von Wolkenstein 1793 einen freiwilligen Kriegsbeitrag von tausend Gulden geleistet habe. – In den Jahren 1801 und 1804 war ein Paris Graf Wolkenstein-Trostburg Landeshauptmann in Tirol, wie wir dies aus zwei Urkunden entnehmen, eine, den Oberlieutenant von Veyder betreffend, datirt aus Innsbruck 10. April 1801, die zweite, an den tapferen Schützenhauptmann Jacob Strucker gerichtet, ddo. Innsbruck 4. September 1804, welche beide ihrem Wortlaute nach Hauptmann Anton Ritter v. Schallhammer in seinem Werke: „Biographische Ereignisse im Herzogthum Salzburg in den Jahren 1800, 1805 und 1809“ (Salzburg 1853, Mayr’sche Buchhandlung, gr. 8°.) S. 357, 358 und 368 mittheilt. Dieser Paris Graf Wolkenstein-Trostburg war, wie ihn die „Oesterreichische National-Encyklopädie“ kurzweg schildert, „Staatsmann, Gelehrter und ein warmer Menschenfreund, der tüchtige wissenschaftliche Schätze aufgesammelt hatte“. Welcher Linie alle hier genannten Paris Wolkenstein angehören, ob der Trostburger oder der Rodenegger, wissen wir nicht mit Bestimmtheit. –