Zum Inhalt springen

BLKÖ:Wurmbrand-Stuppach, Lorenz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 58 (1889), ab Seite: 300. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Lorenz Wurmbrand-Stuppach in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wurmbrand-Stuppach, Lorenz|58|300|}}

38. Lorenz, welcher im 14. Jahrhunderte (1380–1400) lebte, ist ein Sohn Stephans II. aus dessen Ehe mit Agnes Wallich von Greimsee. Durch seine Heirat mit Katharina Truchseß v. Emmerberg vermehrte er das Ansehen seines Hauses. Die Dynasten von Emmerberg verwalteten nämlich bis dahin das Erb-Landküchenmeisteramt von Steiermark. Da aber mit Katharinens Bruder Friedrich IV., welcher im Baseler Concil die Anerkennung seiner Wahl zum Erzbischof von Salzburg erhielt und dann 1441 den erzbischöflichen Stuhl bestieg, das Geschlecht der Emmerberg in Steiermark erlosch, so gelangte das Erb-Landküchenmeisteramt an die Wurmbrand, die es bis zur Stunde besitzen. Nun schreibt Hormayr in seiner Stammtafel der Wurmbrand wörtlich: „Diese nahe Verbindung mit Salzburg trieb Lorenzen auch an, theilzunehmen (1388) an der Fehde vieler österreichischer Herren gegen den Herzog Friedrich von Bayern-Landshut, der den [301] Erzbischof Pilgram im Kloster Raithenhaßlach gefangen hatte.“ Das stimmt nicht mit der Zeit zusammen. Lorenz hatte an den Händeln Salzburgs mit Bayern zu einer Zeit Theil genommen, als sein Schwager Friedrich von Emmerberg lange noch nicht Erzbischof von Salzburg war. Dieser bestieg, wie schon erwähnt, 1441 den erzbischöflichen Thron und behielt ihn bis zu seinem am 3. April 1452 erfolgten Tode. Die Händel mit Bayern unter Erzbischof Pilgram II. fanden aber nahezu ein halbes Jahrhundert früher – 1387 – statt. In diesem Jahre nahm Herzog Friedrich von Bayern-Landshut den Erzbischof Pilgram gefangen und brachte ihn nach Burghausen. Also Lorenz Wurmbrand hatte nicht infolge seiner Schwägerschaft an den Kämpfen gegen Bayern theilgenommen; vielmehr weil das benachbarte Steiermark den steirischen Edlen Gelegenheit gab, für den Salzburger Erzbischof ins Feld zu ziehen. Zwischen Erzbischof Pilgram aus dem Hause Puchheim (1365–1396) und Erzbischof Friedrich IV. aus dem Hause Emmerberg (1441–1452) liegt nahezu ein Jahrhundert, und regierten vier Erzbischöfe nach Pilgram II.: Gregor aus dem Hause Schenk von Osterwitz (1396 bis 1403). Eberhard III. aus dem Geschlechte Neuhaus (1403–1427), Eberhard IV. aus dem Hause Starhemberg (1427–1429) und Johann II. aus dem Geschlechte Reisberg (1429–1441), welch Letzterem erst Friedrich von Emmerberg folgte. Von Lorenz von Wurmbrand’s Kindern mit Katharina von Emmerberg pflanzten beide Söhne Wolfgang und Friedrich, aber nur Letzterer dauernd, den Stamm fort. –