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BLKÖ:Zierotin, Begräbnißstätten

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zierotin, Wappen
Band: 60 (1891), ab Seite: 96. (Quelle)
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III. Begräbnißstätten. Bei dem Umstande, daß die Herren von Zierotin in Böhmen und Mähren ihre Schlösser, Burgen und Höfe hatten und auf diesen die Sprossen ihrer einzelnen Linien zu wohnen pflegten, mußte von einer gemeinschaftlichen Begräbnißstätte – Gruft, wie sie bei vielen alten Familien vorhanden ist – abgesehen werden, und so finden sich die Begräbnißplätze der Familie an vielen Orten zerstreut. Zu Anfang der Vierziger-Jahre wurde durch einen Zufall zu Brandeis in Böhmen, dem ehemaligen Hauptsitz der böhmischen und mährischen Brüder, deren Beschützer die Zierotin waren, eine Begräbnißstätte gefunden, die sich bei näherer Untersuchung als eine Gruft der Zierotin herausstellte, welche einmal Herren von Brandeis gewesen. Der damalige Pfarrer von Brandeis verkaufte die kupfernen und zinnernen Särge zu Gunsten seiner armen Gemeinde, die Gebeine aber ließ er nach Blauda in Mähren überführen. Dann wurden 1857 zu Elbing im preußischen Regierungsbezirke Danzig unter einem Kirchendache mehrere Särge gefunden, in denen, wie sich aus näherer Untersuchung ergab, mehrere Angehörige der Familie Zierotin lagen. Dies erklärte sich einfach aus der Thatsache, daß mehrere Glieder der Familie ob den religiösen Verfolgungen in Mähren nach Unterdrückung der böhmisch-mährischen Rebellion Zuflucht in Schlesien suchten und dort auch fanden. Da die Elbinger, als von Seite der Familie Zierotin Anfragen wegen des Fundes mit der Absicht, denselben zu erwerben, erfolgten, für die einzelnen Gegenstände desselben übertriebene Preise verlangten, wurde von einer Erwerbung des Schatzes Abstand genommen und den Elbingern derselbe gelassen. Einzelne Grabstätten befanden und finden sich noch in Kirchhöfen verschiedener Gemeinden in Mähren, welche ehemals Zierotin’scher Besitz waren, so sind zum Beispiel viele Glieder der Familie bis Anfang dieses Jahrhunderts in Ullersdorf bestattet, die Letzte, des Grafen Franz Joseph älteste ledig gebliebene Schwester Gräfin Elisabeth, welche zu Füßen ihrer Eltern beigesetzt wurde; ferner befindet sich der Grabstein einer Helene von Zierotin (gest. 1572) zu Buchlowitz, einer Anna von Zierotin (gest. 29. October 1596) in der Bartholomäuskirche zu Odrau; ein Victorin von Zierotin (gest. 11. September 1611) liegt in der Kirche zu Hustopetsch; ein Karl von Zierotin in der Bartholomäuskirche zu Kolin beerdigt, ein Georg Zierotin (gest. 1507) in der Kirche zu Fulnek, ein Bartholomäus (gest. 1568) in Napajedl und ein Zierotin (gest. 1573) zu Hultschin. [Volks- und Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) 12. März 1858, Nr. 30 u. Nr. 31, Seite 178: „Leichenfund in Elbing“. – Květy, d. i. Blüten (Prager illustrirtes Blatt, Fol.) 1871, Nr. 11, S. 87: „Hroby Žerotinů“. – Wolny (Georg). Kirchliche Topographie von Mähren (Olmützer Diöcese) Bd. III, S. 149, 168 und 380].