BLKÖ:Zistler, Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Žitek, Anton Wenzel | ||
Band: 60 (1891), ab Seite: 181. (Quelle) | |||
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[182] von Marburg übernahm er 1863 die Redaction des Tagblattes „Der Correspondent für Untersteier“, der heutigen „Marburger Zeitung“, und blieb von da ab in den verschiedensten Stellungen Journalist von Beruf. 1864 wurde er Redacteur der „Klagenfurter Zeitung“, 1865 Mitredacteur der „Wiener Zeitung“, schrieb 1868–1869 die Leitartikel der Wiener „Vorstadt-Zeitung“, war 1870–1872 Chefredacteur der Wiener „Tagespresse“, 1872–1874 des „Extrablattes“ in Wien und übernahm am 1. Jänner 1874 die Redaction der „Gratzer Zeitung“, an welcher er noch zur Stunde als Chefredacteur thätig ist. Neben seinem redactionellen Berufe wirkt er auch auf schöngeistigem Gebiete als Schriftsteller und hat bisher herausgegeben: „Das verhängnissvolle Kreuz. socialer Roman“ (Gratz 1878); – „Unter den Bocchesen. Zeitgeschichtlicher Roman“ (ebd. 1878, 8°.); – „Harte Kämpfe. Roman“, in drei Büchern mit einer Vorrede von Leopold Ritter von Sacher-Masoch (Leipzig 1880); – „Gräfin Emma. Roman“ (ebd. 1880). Als Redacteur kam er am 1. März 1873 wegen seines im „Illustrirten Wiener Extrablatt“ vom 30. November 1872 veröffentlichten Artikels „Faule Zustände“ vor das Schwurgericht, indem der Staatsanwalt darin eine Schmähung des niederösterreichischen Landtages zu finden glaubte. Dr. Zistler vertheidigte sich selbst und wurde überdies von Dr. Neuda vertheidigt. Er ward von den Geschwornen einstimmig freigesprochen und die confiscirte Nummer freigegeben.
Zistler, Franz (Schriftsteller, geb. zu Gratz in Steiermark am 25. März 1839). Sohn eines kaiserlichen Baubeamten, beendete er 1858 das Gymnasium in Marburg, wo sein Vater als Kreisingenieur angestellt war. Dann hörte er an den Universitäten in Gratz und Wien die Rechte und erlangte an ersterer die philosophische Doctorwürde. Auf Anregung des damaligen Bürgermeisters- Wiener Extrablatt. 1. Beilage zur Nummer vom 2. März 1873: „Unser Preßproceß“. – Deutscher Literatur-Kalender für das Jahr 1889. Herausgegeben von Jos. Kürschner (Berlin und Stuttgart. W. Spemann. 32°.) XI. Jahrg., S. 550.