BLKÖ:Zmurko, Lorenz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 210. (Quelle) | |||
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Schulz von Straznicki wendete ihm seine besondere Theilnahme zu. Auch besuchte Zmurko die Vorträge des Professors Petzval an der Universität und machte unter diesen tüchtigen Lehrern solche Fortschritte in seiner Wissenschaft, daß er bald nach 1848 zum Assistenten der Mathematik bei Schulz von Strasznicki ernannt wurde. Als dann die neue Organisation der Studien in Oesterreich ins Leben trat, erhielt er die Docentur der Mathematik am Wiener polytechnischen Institute. Aber schon 1851 erfolgte seine Ernennung zum supplirenden und nach einem Jahre zum wirklichen Professor an der technischen Akademie in Lemberg. Nach Einführung der polnischen Unterrichtssprache in Galizien erlangte er 1871 die Lehrkanzel der Mathematik an der Lemberger Universität als ordentlicher Professor. Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind: „Wykład matematyki na podstawie ilości o dowolnych kierunkach w przestrzeni“, d. i. Lehrbuch der Mathematik auf Grundlage beliebiger Größenrichtungen im Raum, 2 Bände (Lemberg 1861–1864, 8°.); – „Drei Aufsätze aus dem Gebiete der höheren Mathematik“ (Lemberg 1858); – „Beitrag zur Erweiterung der Operationslehre der constructiven Geometrie“ (Lemberg 1873, 8°.); in dieser Abhandlung ist die Theorie und Beschreibung der Instrumente Cycloidograph, Ellipsograph und Parabelograph durchgeführt, welche, nach Zmurko’s Angabe ausgeführt, auf der Wiener allgemeinen Ausstellung 1873 den Preis der Verdienstmedaille erwarben; – „O styczności stożkow obrotowych“, d. i. Von der Berührung der Umdrehungskegel (Krakau 1874); in gelehrten Fachschriften sind erschienen, und zwar in den Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftlicher Classe in Wien: „Ueber Flächen zweiter Ordnung mit Zugrundelegung eines mit beliebigen Axenwinkeln versehenen Coordinationssystems“ (26. Bd., 1866); – „Studium im Gebiete numerischer Gleichungen mit Zugrundelegung der analytisch-geometrischen Anschauung im Raume, nebst einem Anhange über erweiterte Fundamentalconstructionsmittel der Geometrie“ (1870); – „Beitrag zur Theorie des Größten und Kleinsten der Functionen mehrerer Variablen. Nebst einigen [211] Erörterungen über die combinator. Determinante“ (27. Band, 1869); – „Theorie der relativen Maxima und Minima bestimmter Integrale“ (1876); – „Beitrag zur Theorie der Auflösung von Gleichungen mit Bezugnahme auf die Hilfsmittel der algebraischen und geometrischen Operationslehre“, mit 6 (eingedr.) Holzschnitten (1881); – „Ueber Kriterien höherer Ordnung zur Unterscheidung der relativen Maxima und Minima bestimmter Integrale bei vorhandenem Systeme zweifelhafter Nachbarwerthe“ (1876); in den Abhandlungen der Gesellschaft exacter Wissenschaften in Paris: „Teorija największności i najmniejszności funkcyi wielomoznych“, d. i. Theorie des Maximums und Minimums der Functionen mehrerer Variablen (50. Bd., 1871); in den Abhandlungen der Krakauer Akademie der Wissenschaften: „Przyczynek do rachunku przemieności“, d. i. Beitrag zum Variationscalcul (1875). Zmurko’s Methoden, als systematische Fortführungen von Scheffler’s und Matzka’s Studien nach Gauß’schen Vorarbeiten, haben in der mathematischen Literatur der Polen noch nicht die verdiente Würdigung gefunden. Zang’s „Presse“ berichtete seinerzeit (1862, Nr. 206), daß Professor Zmurko das bisher so vielumstrittene Problem der Quadratur des Zirkels gelöst habe. Neben seiner Professur an der Universität lehrt er auch höhere Mathematik an der Lemberger technischen Hochschule, ist Mitglied der Gymnasial-Prüfungscommission für Lehramtskandidaten und Mitglied der galizischen Landwirthschaftsgesellschaft in Lemberg. Lorenz Zmurko’s Schwiegersohn ist der auf mathematischem Gebiete schriftstellerisch thätige Dr. Fabian.
Zmurko, Lorenz (Mathematiker, geb. zu Jaworów in Galizien 1824). Seine Eltern, mittellose Bürgersleute, schickten ihn auf das Gymnasium in Przemyśl, wo er auch die philosophischen Studien hörte und den ersten gründlichen Unterricht in der Mathematik von dem damaligen Professor Chlebeczek erhielt. Auf dessen Rath begab er sich zur höheren Ausbildung in dieser Wissenschaft nach Wien und setzte seine Studien daselbst am Polytechnicum fort. Der dortige Professor- Encyklopedyja powszechna, d. i. Polnische Real-Encyklopädie (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XII, S. 421.