BLKÖ:Bel, Karl Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 234. (Quelle) | |||
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[235] Lehramts wurde er durch mehrere akademische Würden ausgezeichnet, zum Senior der philos. Facultät und des kleinen Fürstencollegiums, zum Bibliothekar der Universität u. zum Mitgliede mehrerer Akademien ernannt. Vom Jahre 1754 bis 1781 leitete er die Herausgabe der „Leipziger gel. Zeitung“ worin, wie in den „Actis eruditorum“ seine Dissertationen und Programme abgedruckt erschienen. In letzteren behandelt er Stoffe aus Ungarns Geschichte, wovon einzeln erschienen sind: „De Maria Hungariae regina comment. hist. crit.“ (Lipsiae 1742, 4°.); – „De Maria Hungariae non rege sed regina“ (ibid. 1744, 4°.); – „De vera origine et epocha Hunnorum, Avarum, Hungarorum in Pannonia“ (ib. 1757, 4°.); – „Dissert. de Paedobaptismi historia“ (1738 fol.); – „De Archiofficiis Regni Hungariae“ (Lipsiae 1749, 4°.); – „De causis repentinae pacis Crepiacensis“ (1760, 4°.); – „De Ottone II. Granseio, Basiliensi episcopo caedis Alberti I. regis partecipe“ (Lipsiae 1763); – „Dissert. de Barissone Frid. Barbarossae Imp. beneficio Rege Fardesiae“ (1766) u. m. andere ästhetischen und philologischen Inhalts. Ferner gab er heraus: „Bonfinii decades nitidissime editae sublatis mendis, quae in prioribus editionibus irrepserant“ (Lipsiae 1770, fol.). Diese 7. Ausgabe des Bonfinius ist die beste. Auch erschien von ihm: „Alexander Ludw. von Watteville, Geschichte des Schweizerbundes übersetzt und mit Anmerkungen begleitet“ (Lemgo 1762, 8°.). Außer einigen kleinern Gedichten in latein. Sprache erschienen von ihm gelegenheitlich der jährlichen Magister-Promotionen 25 sogenannte „Panegyrici,“ wovon aber mehrere von Klotz u. A. in B.’s Namen verfaßt waren. Sein gewaltsamer Tod gab dem geheimen Kriegsrath Müller Veranlassung zu dem folgenden boshaften und unangemessenen Epigramm:
Bel, Karl Andreas (Geschichtforscher, geb. zu Preßburg 13. Juli 1717, wurde am 5. April 1782 zu Leipzig, wahrscheinlich in Folge eines Selbstmordes, neben seinem Bette erwürgt gefunden). Ist der Sohn des folgenden; machte seine Studien im Auslande zu Altdorf, Jena, Straßburg, wo besonders Schöpflin auf seine Bildung Einfluß nahm. 1740 ging er als Begleiter eines jungen Grafen Harrach und Freiherrn von Bartenstein nach Paris, das Jahr darauf als Begleiter des Freiherrn von Festetics nach Leipzig. Daselbst erhielt er 1743 eine außerordentliche, 1757 eine ordentliche Professur. Während seinesDem Dichter, dem es nie im Leben
Durch die Begeisterung gelang,
Sich von der Erde zu erheben,
Dem glückt es noch zuletzt durch einen Strang.
- (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bdes. 1. Abtheil. S. 18. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 247. – Horányi (Al.), Memoria Hungarorum. Tom. I. S. 167 u. f. – Weizs gel. Sachsen. S. 16. – (Ecks) Leipz. gel. Tagebuch 1782. S. 21. – Saxii Onomasticon vol. VII. S. 46. – (Brockhaus) Conversations-Lexikon (10. Auflage) II. Bd. S. 450. – Allg. Encyklopädie der Wissensch. u. Künste. Herausgeg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber (Leipzig 1822, 4°.). I. Sect. 8. Thl. S. 403. – Meusel (J. G.), Lexikon der verstorbenen Schriftsteller I. Bd. – Nouvelle biographie générale ... publiée sous la Dir. de M. le Dr. Hoffer (Paris 1853) V. Bd. Sp. 185.