BLKÖ:Habsburg, Elisabeth auch Isabella Clara Eugenia von Oesterreich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 6 (1860), ab Seite: 177. (Quelle)
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76. Elisabeth auch Isabella Clara Eugenia von Oesterreich (geb. 12. August 1566, gest. 1. December 1633). Sie ist eine Tochter Philipp’s II., Königs von Spanien, und Elisabethens;[WS 1] von Frankreich. Sie war zuerst dem König von Portugal, Sebastian, verlobt; als jedoch dieser in der Schlacht von Alcazar (1578) spurlos verschwunden war, wurde sie am 8. Mai 1598 an Albrecht VII. von Oesterreich, vormaligen Cardinal, nachdem dieser dem geistlichen Stande entsagt hatte, verlobt und am 18. April 1599 zu Valencia vermält. Philipp II., der Elisabeth zärtlich liebte, gab ihr die Niederlande, die Grafschaft Charolois und die Franche Comté zum Heirathsgut, jedoch unter der Bedingung, daß, im Fall sie kinderlos sterbe, diese Länder an Spanien zurückfallen. Nachdem ihr Gemal schon 1621 gestorben, führte die Infantin die Regentschaft allein. Die Regierung dieser Fürstin war ein beständiger Kampf mit den Holländern; übrigens verband die Infantin mit ihrem sonst energischen, fast männlichen Charakter die weiblichen Tugenden der Sanftmuth und Frömmigkeit. Ihrer merkwürdigen Energie und Standhaftigkeit wird der Ursprung der noch heute üblichen Bezeichnung der Isabellfarbe zugeschrieben. Elisabeth wohnte nämlich der denkwürdigen Belagerung von Ostende bei, und soll, so erzählt man, den Schwur gethan haben, nicht eher ihre Wäsche zu wechseln, bis dieser Platze würde eingenommen sein; da nun die Belagerung drei Jahre, drei Monate und drei Tage dauerte, so hatte die Wäsche der Infantin während dieser Zeit jene falbe Farbe angenommen, welche noch heutzutage mit dem Namen Isabellfarbe bezeichnet wird. Auch gab sie Veranlassung zu der ebenfalls noch jetzt üblichen Bezeichnung des Fußvolkes mit Infanterie; denn das auf ihren Befehl geworbene Fußvolk wurde auf neue Art bewaffnet und geübt, und der Infantin zu Ehren Infanteria genannt. Da diese neue Einrichtung sich bewährte, so fand dasselbe bald Anklang, ward von anderen Fürsten auch eingeführt und die erste als Huldigung gegebene Benennung, weil sie die bequemste war, beibehalten. Elisabeth starb im Alter von 67 Jahren. Ihre Ehe mit Albrecht war kinderlos geblieben.

Capronius (Franc.), Laudatio funebris Isabellae (Brux. 1634, 4°.). – Chappuisot (Claude), Laudatio funebris Isabellae, principis Belgarum (Brux. 1634, 8°.), französisch übersetzt (ebd. 1635, 8°.) – Courvoisier (Jean Jacques), Le sacré mausolée de la princesse Isabelle Claire Eugénie (Bruxell. 1634, Fol.). – D’Ave (Anton), Oratio in Obitum principis Isabellae (Lovan 1634, 4°.). – Dubois (Charles), Histoire d’Albert et d’Isabelle (Brux. 1847, 12°.). – Juan de la Madre de Dios, Sermon en las honoras de la serenissima señora Isabel, infanta di España (Bruss. 1634). – Lemire (Aubert), Serenissimae principis Isabellae laudatio funebris (Antw. 1634, 4°.).– Lisola (Francois de), Harangue funèbre sur la mort de la sérénissime princesse Isabelle Claire Eugénie infante d’Espagne (Besançon 1634, 4°.). – Puteanus (Eryceus), Idea heroica principis in exemplum Isabellae (Lovan. 1634, 4°.). – Reiffenberg (Frédéric Auguste Ferd. Thom. de), Itinéraire de l’archiduc Albert, de la reine d’Espagne Marguerite et l’infante Isabelle en 1599 et 1600 (Brux. 1841, 8°.). Separatabdruck aus den „Mémoires de l’academie de Bruxelles“. – Ryckel van Oorbeeck (Jos. Geldolph van), Justa funebra principi Isabellae persolvenda etc. (Lovan. 1634, 4°.). – Serre (Jean Puget de la), Mausolée érigé à la mémoire immortelle de la princesse Isabelle, gouvernante des Pays Bas (Bruxell. 1634, Fol.). – Tristan (N. N.), La peinture de la sérénissime princesse Isabelle (Anvers. 1634, 4°.). – Vernulaens (Nicolaus), [178] Elogia oratoria Alberti Pii, Isabellae, Ambrosii Spinolae, Caroli comitis Buquoii, Joannes Comitis Tillii etc. (Lovan. 1634, 8°.). – Wachtendonck (Jan van), Oratio funebris principis Isabellae (Brux. 1634, 4°.). – Waulde (G.), Harangue funèbre aux obséques de madame Isabelle Claire Eugénie infante d’Espagne (Mons s. d. (1634), 12°.). – Grottii, Annales. – Reidani, Annales. – Amelot, Memoires. – Van Meteren, Historia rerum in Belgio. – Bentivoglio, Della Guerra di Flandra. – Cerisier, Tableau de l’histoire generale des Provinces Unis. IV, 491. – La Neuville, Histoire de Hollande. I, 27.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Elisabeth von Valois (Wikipedia).