BLKÖ:Haibel, Jacob
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 7 (1861), ab Seite: 203. (Quelle) | |||
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Schikaneder’schen Gesellschaft nach Wien. Bei derselben blieb er viele Jahre und wirkte auch als Componist. Mehrere Operetten, die zwar keinen Kunstwerth besitzen, aber durch einen gefälligen volksthümlichen Styl sich beliebt gemacht, stammen aus jener Periode, u. z. der am meisten verbreitete „Tiroler Wastel“ (1796), der hintereinander viele Vorstellungen erlebte, im nämlichen Jahre (bei Artaria in Wien) und 1802 (bei Hilscher in Dresden) im Drucke erschien, dann dessen Fortsetzung: „Der Landsturm“, – ferner „Das medicinische Consilium“, – „Papagei und Gans oder die cisalpinischen Perrücken“, – „Der Einzug in das Friedensquartier“, – „Tsching! Tsching! Tsching!“, – „Alle Neun und das Centrum“, – „Astaroth“, – „Der Verführer“, – dann mehrere Balletmusiken, u. A. „Le nozze disturbate“, woraus ein Menuett, zu jener Zeit ein Lieblingsstück, zum Oefteren variirt wurde. Mit dem Jahre 1804 verschwand er und viele Jahre lang war von ihm nichts zu hören, bis es verlautete, daß er tief unten in Croatien, in Djakovar als Kirchen-Capellmeister des Bischofs von Bosnien – diesen Titel führt der Bischof von Djakovar – angestellt sei. [Ob er wohl einem solchen Posten gewachsen sein konnte? diese auffällige Frage stellt Gaßner]. Wann er gestorben, ist nicht bekannt. Seine hinterlassene Witwe Mozart’s dritte und jüngste Schwägerin, lebte in Salzburg bei ihrer Schwester der doppelt verwitweten Constanze Mozart-Nissen, und starb 1846.
Haibel, Jacob (Sänger und Componist, geb. zu Gratz 1761, gest. ?). Widmete sich der Bühne und kam 1789 als Schauspieler und Sänger zur- Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813,. A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 483. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, 4°.) S. 394. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1855, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 306. – Castelli (I. Fr. Dr.), Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes (Wien und Prag 1861, Kober und Marggraf, 8°.) S. 237. – Leipziger musikalische Zeitung, IV. Jahrg. S. 253.