BLKÖ:Inzaghy, Eugen Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 215. (Quelle) | |||
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[216] trat er in die Seelsorge, welche er in den Gemeinden von Weiskirchen und Maria-Zell, als dort die Pest wüthete, mit priesterlicher Gewissenhaftigkeit ausübte. Später zum Subprior im Kloster ernannt, fungirte er in demselben als Professor der Theologie und wurde 1733 Prior. Als Abt Kilian wegen anhaltender Kränklichkeit sein Amt niederlegte, wurde I. am 1. März 1737 zum Abte gewählt, welche Würde er durch 23 Jahre bekleidete. Aus Liebe zu seinem Stifte schlug er mehrmals ihm angetragene Bischofswürden aus; das Stift aber blühte unter ihm zu neuem Glanze auf; nach innen den Geist des Ordens stärkend, förderte er nach außen Gewerbe und Industrie, und gründete das Gußwerk zu Maria-Zell; als aber Maria Theresia – Abt Eugen’s Prälatur fiel in die erste Hälfte der Regierung dieser großen Fürstin – von Allen treulos verlassen, für ihr Recht und für die mit Unterjochung bedrohten Völker zu den Waffen greifen mußte, war es Abt Eugen, der, ein Beispiel allen späteren Aebten und Kirchenfürsten, viele und schwere Opfer auf den Altar des Vaterlandes niederlegte. Im Alter von 71 Jahren beschloß Abt Eugen sein thaten- und segensreiches Leben. [Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, und A. Schrötter (Gratz, 8°.) Neue Folge, VII. Jahrgang (1842), Heft 1, S. 112 (nach diesem geb. 12. April 1689, gest. 13. Jänner 1760 und zum Abte erwählt bereits am 12. März 1732). – Der Aufmerksame, Unterhaltungsbeilage der Gratzer Zeitung, 1856, Nr. 186 (nach diesem geb. am 21. April 1689, gest. am 1. Jänner 1760, Abt geworden am 1. März 1737 und in die Ständeversammlung zu Gratz am 22. Mai 1737 (steht irrig 1837) eingeführt. Bei Gelegenheit, als ich diese sehr abweichenden Daten über den Abt Eugen Graf Inzaghi hier beifüge, muß ich den in einer Redactions-Anmerkung der „Katholischen Literatur-Zeitung“ anläßlich des Artikels |Hanthaler erhobenen Vorwurf, daß in demselben „arge Verstösse“ vorkommen, auf das entschiedenste zurückweisen. Es sind die Angaben des Abtes Ladislaus Pyrker, oder wie er sich dort selbst nennt Pircher, der demselben Stifte wie Hanthaler angehörte, ferner ausführliche Mittheilungen des Hormayr’schen „Archivs“ und anderer Quellen, die alle angegeben sind, sorgfältig benützt. In mehr als eine Angabe der benützten Quellen kann ich mich bei einem so umfangreichen Werke, wie es mein Lexikon ist, welches über viele Tausende von Persönlichkeiten Nachricht gibt, nicht leicht einlassen. Am wenigsten ist aber eine Kritik der Quellen, die ich angebe, oder gar der schriftstellerischen Arbeiten Derjenigen, die in meinem Lexikon vorkommen, meine Aufgabe. Offenbare Differenzen, wie in den Geburts-, Sterbe- und anderen Zeitdaten, gebe ich immer auch wie hier bei Inzaghi an; welche Daten die richtigen sind, möge jener untersuchen, der bei seinen Arbeiten eine Feststellung der Daten benöthigt; ich kann mich in eine weitere Untersuchung dieser Angaben, ihrer Richtigkeit und Unrichtigkeit nicht einlassen, denn ich müßte hundertmal Methusalem’s Alter leben, um alle Tauf-, Todtenscheine, Anstellungsdecrete u. dgl. m. der so vielen Tausende, von denen ich die Lebensskizzen bringe, der sichern Daten wegen, einzusehen, abgesehen davon, daß das in den meisten Fällen gar nicht thunlich wäre. Ich nehme jede gegründete Rüge dankbar an, eine ungegründete fördert nicht, sondern vermindert die Freude an einer ohnehin mühevollen und höchst undankbaren Arbeit).] –
2. Eugen Graf I. (geb. zu Gratz 21. April 1689, gest. zu Maria-Zell 1. Jänner 1760). studirte in Gratz, trat in das Benedictinerstift St. Lambrecht und legte am 21. März 1705 die feierlichen Ordensgelübde ab. In Rom, zur weiteren Ausbildung in das dortige deutsche Collegium gesendet, erwarb er die theologische Doctorwürde. In sein Kloster zurückgekehrt,