BLKÖ:Molitor, Johann Peter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 458. (Quelle) | |||
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Müller genannt und erhielt den ersten Unterricht in der Kunst von einem unbedeutenden Maler. Dann begab er sich zur weiteren Ausbildung nach Bonn, später nach Berlin und Dresden, und im Jahre 1734 ließ er sich bleibend in Prag nieder. Dort malte er anfänglich kleine Bauernstücke und Landschaften, später verlegte er sich aber unter W. Reiner’s Anleitung auf die Frescomalerei und auf große Oelgemälde. Ueberhaupt entwickelte er eine große Vielseitigkeit, und malte auch Bildnisse, Blumen und Fruchtstücke. Von seinen Arbeiten in Böhmen sind bekannt das Hochaltarbild in der Tepler [459] Stiftskirche: „Maria Verkündigung“ und die Fresken in der Kirche zu Liboch. Im Jahre 1756[WS 1] unternahm er eine Reise nach Krakau, wo er auch Einiges gemalt hat, aber schon nach kurzem Aufenthalte starb. Die Angabe Nagler’s, daß M. in Wien im Jahre 1757 gestorben, berichtigt Rastawiecki nach den Forschungen des rastlosen Alterthümlers A. Grabowski in Krakau, welcher die Zeit seines Todes aus den Acten eines zwischen Molitor’s Sohne und Bedienten stattgehabten Processes herausgefunden hat. Nagler erzählt, daß Molitor an seine Arbeiten mit großer Sorgfalt gegangen sei, und nie an ein Werk Hand angelegt habe, ohne vorher die Natur oder Gypsabgüsse zu Rathe zu ziehen.
Molitor, Johann Peter (Maler, geb. in der Grafschaft Westerburg bei Coblenz im Jahre 1702, gest. zu Krakau 3. April 1756). Er wurde auch- Pelzel (Franz Martin), Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8°.) Bd. IV, S. 103 in der Biographie des Wenzeslaus Reiner. – Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 327. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. IX, S. 370. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, 8°.) Bd. III, S. 113. – Rastawiecki (Edward), Słownik malarzów polskich tudzież obcych w Polsce osiadłych lub csasowo w niéj przebywających, d. i. Lexikon der polnischen Maler, wie auch der fremden, die sich in Polen bleibend niedergelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten haben (Warschau 1850, Orgelbrand, Lex. 8°.) Bd. II, S. 54; Bd. III, S. 338. –
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: 756.