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BLKÖ:Oppolzer, Theodor

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 79. (Quelle)
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Oppolzer, Theodor (mathematischer und astronomischer Schriftsteller, geb. zu Prag 26. October 1841). Ein Sohn des berühmten Arztes und Hofrathes Johann Oppolzer [s. d. Vorigen]. Seine Erziehung und spätere wissenschaftliche Ausbildung erhielt er in Prag und Wien. An der Hochschule Wiens erlangte er die philosophische Doctorwürde und widmete sich, durch glückliche Familienverhältnisse unabhängig, ausschließlich mathematischen und astronomischen Studien. Seine Mittel gestatteten es ihm, eine Privatsternwarte zu errichten, auf welcher er seinen Beobachtungen[WS 1] obliegt und die Ergebnisse derselben in den Schriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht. In denselben, und zwar in den Sitzungsberichten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe, waren bisher abgedruckt: „Bahnbestimmung des Planeten (64)[WS 2]“; – „Bahnbestimmung des Planeten (56) „Concordia“; – „Entwickelung von Differentialformeln zur Verbesserung einer Planeten- oder Kometenbahn nach geocentrischen Orten“; – „Ueber die Bahn des Planeten (64)“; – „Bahnbestimmung des Kometen I. 1861“; – „Untersuchung über die Bahn des Planeten (73) „Clytia“; – „Ueber [80] den dritten Kometen des Jahres 1864“; – „Ueber die Bahn des Kometen I. 1866“; – „Einige Bemerkungen und Zusätze zu Le Verrier’s Sonnentafeln“; – „Die Constanten der Präcession nach Le Verrier“; – „Ueber die Bestimmung einer Kometenbahn“; – „Definitive Bahnbestimmung des Planeten (58) „Concordia“. Alle die angeführten Aufsätze sind auch in Separatabdrücken erschienen, aber zum Mehrtheile vergriffen. Außerdem hat O. noch „Vierstellige logarithmisch-trigonometrische Tafeln“ (Wien 1868, Braumüller, gr. 4°.) herausgegeben. Als im verflossenen Jahre (1868) zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsterniß am 18. August, wie von mehreren Regierungen auch von Seite der österreichischen, eigene Expeditionen entsendet wurden und jene von Oesterreich ausgerüstete Aden zum Beobachtungsorte wählte, betheiligte sich neben Dr. Edmund Weiß, Adjuncten der Wiener Sternwarte, der zunächst die Beobachtung der Corona – eine ganz besondere Lichterscheinung am verfinsterten Sonnenkörper – übernahm, und Oberlieutenant Rziha, der die spectral analytischen Beobachtungen besorgte, auch noch Dr. Theodor Oppolzer an derselben, der die Protuberanzen – gleichfalls eine, der verfinsterten Sonne eigenthümliche Erscheinung – seiner speciellen Beobachtung unterzog. Die Expedition verließ am 16. Juli 1868 Wien, war am 1. August in Aden, wo die Vorbereitungen zu Beobachtungen für den 18. August getroffen wurden, und kehrte wenige Tage nach stattgehabter Beobachtung in der ersten Hälfte des September wieder zurück. Das Ergebniß der durch einen nicht wolkenfreien Himmel beeinträchtigten Beobachtungen wurde in der „Neuen freien Presse“ 1868, Nr. 1454, mitgetheilt, weitere ausführlichere Darstellungen aber in Aussicht gestellt. Im Jahre 1869 wurde Theodor O. zum correspondirenden Mitgliede der kaiserl. Akademie der Wissenschaften mathem. naturwiss. Classe gewählt und seine Wahl Allerh. Orts bestätigt.

Handschriftliche Notizen und Vormerkungen des Herausgebers des Lexikons.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Beobtungen.
  2. Die Ziffern in den Klammern ersetzen die gedruckten, von einem Kreis umschlossene Ziffern.