BLKÖ:Püttner, J. C. B.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Püttlingen |
Nächster>>>
Puff, Rudolph Gustav | ||
Band: 24 (1872), ab Seite: 58. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Josef Püttner in der Wikipedia | |||
Josef Püttner in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 1027031382, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[59] Carl gedeutet. Sein Vater Johann Karl P., aus dem deutschen Fürstenthume Reuß-Schleiz-Greiz gebürtig, stand als Officier in kais. österreichischen Diensten und ließ sich nach beendeten französischen Kriegen in Plan nieder. Die Jugend verlebte der Sohn in Prag, Leitmeritz, dann in Pilsen, das Gymnasium besuchte er zu Eger und seit seinem 16. Jahre widmete er sich der Kunst. Zuerst wurde er als Lehrling in einer bei Karlsbad gelegenen Porzellanfabrik aufgenommen, in welcher er sechs Jahre hatte verbleiben sollen, aber schon im zweiten Jahre trieb ein höherer Drang den Jüngling von hinnen, und ohne Mittel, ohne Empfehlung, auf seinen eigenen Stern vertrauend, begab er sich nach Wien. Hier waren nun die ersten Jahre eine traurige Zeit des Ringens und Kampfes um den nöthigen Lebensunterhalt; er übermalte Bilder in Oel, porträtirte Köchinen und Schneidergesellen um zwei, ja um einen Gulden, fertigte Oelminiaturen und Aquarellen, copirte Landschaften und andere Bilder, kurz dieß und jenes, wie es die Noth und der Augenblick mit sich brachten. Endlich schien dem jungen und talentvollen Künstler das Glück zu lächeln, er kam als Zeichnungslehrer in das Haus der Grafenfamilie Zichy, welche auf ihrem Schlosse Lang im Stuhlweissenburger Comitate in Ungarn sich aufhielt. Daselbst lebte P. durch drei Jahre, 1842–1845, sorgenlos, ganz in seiner Kunst aufgehend, Mannigfaches schaffend und vornehmlich an den reichen Schätzen der Natur sich selbst bildend. In dieser Zeit malte P., wie es die Umstände mit sich brachten, vorzugsweise Landschaften. Aber obwohl aller Sorge entbunden, fand er doch in diesem Leben als Künstler kein Genügen und kehrte im Jahre 1845 nach Wien zurück, mit dem festen Entschlusse, sich ernstlich zum Künstler zu bilden. Mit einer während seines Aufenthaltes in Ungarn ersparten Summe beschloß er nach Italien zu reisen und führte im Sommer 1846 sein Vorhaben aus. Als er auf diesem Zuge in’s gelobte Land der Kunst zum ersten Male das Meer sah, war sein Entschluß gereift, Marinemaler zu werden. In Rom selbst war mit dem. Regierungsantritte Papst Pius IX. das Morgenroth einer neuen Zeit angebrochen und P., damals 25 Jahre alt, lebte– obgleich es auch da nicht an Sorgen und Entbehrungen fehlte – ganz in seiner Kunst. Seine materiellen Mittel aber gestatteten es ihm nicht, über das Jahr 1847 hinein in Rom zu bleiben. Er kehrte demnach nach Wien zurück, wo er sich – als der einzige dort weilende Marinemaler – bald einen Namen machte. Die Bestellungen – namentlich von Seite der Kunsthändler – häuften sich, und obwohl diese „Mäcene der Kunst“ dem jungen Maler, wie sie es jedem anderen thun, der von ihnen abhängt, das Fell über die Ohren zogen, verdiente er doch ganz anständige Summen. Auch kaufte um diese Zeit schon der österreichische Kunstverein ein paar Bilder des Künstlers. Viele von seinen Gemälden gingen sogar in’s Ausland, besonders nach Rußland. Längst von dem Drange, die Welt zu sehen, erfüllt, machte er im Herbste des Jahres 1850 Ernst, verkaufte all sein bewegliches Gut und wendete sich dem Norden zu. In Hamburg machte er zuerst Halt, Empfehlungen eines Freundes öffneten ihm dort die ersten Häuser. Von Hamburg machte er einen Ausflug nach Helgoland, wo er bis tief in den Winter verweilte und Studien und größere Bilder vollendete. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg häuften sich die Bestellungen [60] von allen Seiten. Die gastliche Aufnahme, die er in den Häusern der ersten Bankiers, wie Silem, Vorwerk, Hutwalker, Ernst Merk, Wesselhof, vor Allem aber bei den zwei kunstsinnigen Brüdern Gustav und Cäsar Godefroy fand, blieb nicht ohne nachhaltigen Einfluß auf den strebsamen Künstler, der auch seinerseits den Werth, den man ihm beilegte, zu rechtfertigen bemüht war. Die Brüder Godefroy, die ersten Rheder Hamburgs, stellten dem Künstler alle ihre Schiffe zur Verfügung, wo immer er eines begegnen mochte, es stand ihm frei, es zu benützen. Alle Capitäne, alle Agenten wurden sofort angewiesen, ihn unentgeltlich aufzunehmen und ihm in Allem Vorschub zu leisten. Dem Künstler blieb es überlassen, nach seiner Heimkehr es mit seinem Talente nach eigenem Ermessen auszugleichen. So schiffte sich denn P. im Frühling 1851 auf dem Schiffe „Alfred“, einer Barke von 800 Tonnen Gehalt, in Glückstadt ein und machte um das Cap Horn zuerst die Reise nach Valparaiso, wo er nach 104tägiger Fahrt landete. Schon auf die Reise hatte er viele Bestellungen mitgenommen, neue erwarteten ihn bei seiner Ankunft. Fünf Monate verweilte er nun auf festem Lande, fleißig arbeitend. Zu Anbeginn des Jahres 1852 unternahm P. mit der Godefroy’schen Brigg „Charlotte“ eine zweite Reise, dieses Mal nach den Freundschaftsinseln und nach Otahaiti und kehrte im August nach Valparaiso zurück. Selbstverständlich war die künstlerische Ausbeute dieser Reisen eine bedeutende. Von da unternahm er auch Ausflüge in das Innere des Landes, und zwar über die Cordilleren, schiffte sich Anfang 1853 auf einem Dampfer ein, mit welchem er längs der Westküste von Südamerika durch Chili, Bolivien, Peru bis nach Panama, dann über den Isthmus von Panama nach Westindien fuhr und auf einer Strecke von 2000 Meilen per Eisenbahn die Vereinigten Staaten bis an den oberen Missisippi besuchte, worauf er im Herbste über England nach Hamburg zurückkehrte. Dort verweilte nun P. längere Zeit und malte nebst vielen anderen mehrere Bilder für Godefroys. Die meisten seiner Arbeiten aus dieser Zeit befinden sich in Hamburg und England. Im Jahre 1854 verließ P. Hamburg und kehrte nach Oesterreich zurück, verweilte aber nur kurze Zeit daselbst, sondern machte Reisen nach Belgien und Holland und malte in Amsterdam zwei große Seebilder: „Motive von den Südseeinseln“ und „Sturm am Cap Horn“, welche von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph für die Belvedere-Gallerie angekauft wurden. Im Jahre 1858 kehrte er nach Oesterreich zurück, wo er seither seinen bleibenden Aufenthalt nahm, aber öfter Kunstausflüge, insbesondere nach Italien unternahm; so im Jahre 1857, wo er im Gefolge Sr. Majestät des Kaisers nach Venedig fuhr und daselbst ein Lagunenbild für das Belvedere malte. Im Jahre 1864 begab er sich im kaiserlichen Auftrage nach Helgoland, um Studien für ein großes Bild zu machen, nach dessen Vollendung er im Jahre 1865 zum Hof-Marinemaler ernannt wurde. Im Jahre 1866 bereiste er Dalmatien und nach der Seeschlacht bei Lissa begab er sich im Allerh. Auftrage zur kaiserlichen Escadre, bei welcher er behufs seiner Studien zwei Monate verweilte. Alsdann kehrte er nach Wien zurück. In den letzten Jahren wendete er sich einem neuem, bis dahin von ihm nicht gepflegten Kunstzweige, nämlich der Restauration alter Gemälde zu. Die Sache verhält sich so. [61] Im Monat Juni 1868 wünschte der Obersthofmeister Fürst Hohenlohe, P. möchte eine Reihe alter Familienbilder des Kaiserhauses restauriren. Es mag im ersten Augenblick befremden, daß P. diesen Antrag, in der Regel für Künstler minderen Ranges passend, sofort annahm, aber alle Bedenken schwanden bei ihm, als er in Erwägung zog, daß so viele vortreffliche Kunstwerke Gefahr liefen, ganz zu Grunde zu gehen, ferner daß er sich seit einer Reihe von Jahren sorgfältig mit Studien über alte Kunst beschäftigte, wo ihm denn nun Gelegenheit geboten ward, einen praktischen Curs bei der Restauration solcher Werke zu nehmen, endlich daß ihn bei dieser Arbeit insbesondere das Geschichtliche interessirte. P. ging also mit allem Eifer und mit großer Liebe daran. Es befanden sich darunter zahlreiche Familienbilder des Kaiserhauses, seltene Stücke bis zurück in die spanische Zeit, Vieles aus der ehemaligen Kunstkammer des Kaisers Rudolph, dann Landschaften und Thierstücke. Mehrere der letzteren wurden zur Ausschmückung des kais. Lustschlosses Neuberg verwendet. Von den Familienbildern kamen die meisten in die sogenannten toscanischen Gemächer der kaiserlichen Hofburg in Wien (I. Stock, Aussicht auf den äußeren Burgplatz), es sind die Familienporträts von Karl VI. bis Kaiser Franz mit dessen Geschwistern. Nachdem P. drei Vierteljahre mit diesen Restaurationsarbeiten beschäftigt war, wurden dieselben mit einem Male – aus Ersparungsrücksichten – sistirt. P. kehrte nun zu seinen früheren Arbeiten zurück, verließ aber – seinem Hange nach einem ganz abgeschloßenen Familienleben nachgebend – Wien und begab sich nach Vöslau nächst Baden bei Wien, wo er in dem seiner Frau gehörigen Familienhause seinen bleibenden Wohnsitz nahm, sich auf dem dazu gehörigen Grunde noch ein zweites Haus und ein Atelier baute, wo er nunmehr ganz seiner Kunst und seiner Familie, zurückgezogen von der Welt, lebt, mit welch letzterer er jedoch durch seine Werke, deren er immer neue zu Tage fördert, in Verbindung steht. Der Herausgeber dieses Lexikons wendete sich an den Künstler mit der Bitte um ein Verzeichniß seiner Werke. P. erwiderte darauf: „die Zahl derselben aus seiner ersten Zeit ist Legion und eine Aufzählung derselben, da sie unbedeutend, unstatthaft; nach seiner Rückkehr aus Wien malte er auch sehr viel für Kunsthändler, er bekam diese Bilder später nicht wieder zu Gesichte, sie müssen sich also im Besitze der Käufer befinden, denen sie wahrscheinlich gefallen, de gustibus non est disputandum; was nun die Zahl seiner Werke aus der späteren Lebensperiode betrifft, so ist diese ungemein groß; man sagte von Waldmüller bei Gelegenheit seines Todes, er habe gegen 3000 Bilder während seines ganzes Lebens gemalt. Als Waldmüller starb, war er 70 Jahre alt. Ich zähle jetzt 50 Jahre und ich meine, daß in der Zahl meiner Bilder wenig von 3000 fehlen wird. Ein Verzeichniß davon anzufertigen, bin ich außer Stande.“ Der Herausgeber kann also im Folgenden nur jener Bilder gedenken, welche in den öffentlichen Ausstellungen zu sehen waren. Diese sind in den Jahres-Ausstellungen der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien, im Jahre 1842: ein „Aquarellbildniss“, das erste Werk, mit dem der damals 21jährige Künstler vor die Oeffentlichkeit trat; – 1844: „Zwei vor Anker liegende Schiffe bei aufgehendem Monde“; – „Eine Winterlandschaft“, – 1845: „Friedhof“; – „Winterlandschaft“, beide Eigenthum des Grafen Zichy; – eine [62] „Marine“; – „Mondlandschaft“ „Zwei Winterlandschaften“; – 1846: „Winterlandschaft“, Eigenthum des Herrn Dasy von Laczkowa; – „Winterlandschaft“ (300 fl.); – 1848: „Seestück“ (250 fl.); – 1850: „Seestück, eine Brandung“ (300 fl.); – 1859: „Bewegtes Meer an felsiger Küste“ (600 fl.); in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1855: „Fischerboote am Strande bei Morgenbeleuchtung (150 fl.); – „Ein Schiffbruch bei Cap Horn“ (2000 fl.); – „Motiv aus den australischen Südsee-Inseln, im Hintergrunde die Insel Otahaiti“ (2000 fl.); – „Ein holländischer Strand“, vom Kunstverein zur Verlosung angekauft (125 fl.); – „Felsenstrand im Charakter der Normandie bei Abendbeleuchtung“ (350 fl.); – „Stadt und Hafen von Papati auf der Insel Otahaiti“; – „Sturm“ (300 fl.); – „Das Thal von St. Igo mit den Cordilleren an der Westküste von Südamerika“ (600 fl.); – „Ein Morgen auf der See“ (450 fl.); – „Ansicht der Insel Porto Santo, bewegte See“ (120 fl.); – „Regenlandschaft, Motiv aus Steiermark“; – 1856: „Strand an der holländischen Küste“, vom Kunstverein zur Verlosung angekauft (450 fl.); – „Motiv bei Valparaiso an der Westküste von Südamerika, im Hintergrunde die Cordilleren mit dem 23.000 Fuss hohen Aconcagua“ (400 fl.); – „Palazzo Tomassi am Canal grande in Venedig“ (350 fl.); – „Ansicht von Santa Maria della Salute am Canal grande in Venedig“, vom Kunstverein zur Verlosung angekauft (230 fl.); – „Am Canal grande in Venedig, Mondbeleuchtung“ (350 fl.); – 1857: „Strand in Holland“ (200 fl.); – „Aus der Bucht von Otahaiti in der Südsee“, Eigenthum des Baron Sina; – „Ein Abend auf der Piazetta in Venedig“; – „Motiv bei Valparaiso“ (200 fl.); – „Schiffbruch eines Dampfers“ (450 fl.); – „Sonnenblick auf die See während des Sturmes“; – „Einfahrt in den Canal grande in Venedig“ (500 fl.); – „Mondesaufgang in Venedig“ (600 fl.); – „Holländische Stadt mit Canal“, vom Kunstverein zur Verlosung angekauft (400 fl.); – „An den Dünen der Bretagne“ (350 fl.); – „Spazierfahrt auf dem Teiche“ (130 fl.); – „Brandung“ (50 fl.); – „Fischerboot am Strande“ (50 fl.); – „Landschaft. Naturstudie“ (200 fl.); – 1859: „Untergang der Austria“; – „Schneesturm im Walde“ (400 fl.), vom Kunstverein zur Verlosung angekauft; – 1860: „Meeresstrand bei Abendbeleuchtung“ (500 fl.); – „Das erste Grün. Ein rauher Märztag“ (550 fl.); – „Fischerfamilie am Strande“ (300 fl.); – 1861: „Gebirgslandschaft“; – „Strand“ (450 fl.); – „Winter“; – „Stadt- und Canal-Ansicht“ (700 fl.); – „Nachtstück. Landschaft“ (350 fl.); – „Strand“ (350 fl.); – 1862: „Stille See“ (300 fl.); – „S. Giorgio maggiore in Venedig“ (150 fl.); – „Fischerboote“ (130 fl.); – 1863: „Strand“ (120 fl.); – „Holländische Stadt mit Canal“; – 1868: „Linienschiff Kaiser im Kampfe mit 4 italienischen Panzerschiffen“ (1200 fl.); – 1869: „Episoden aus der Seeschlacht bei Lissa“, 3 Bilder (à 130 fl.); – „Gegen den Wind“; – „Strand im Mondlicht“, vom Kunstverein angekauft (500 fl.); – „Sommerlandschaft“ (80 fl.); – „Aus Venedig“ (500 fl.); – „Aus Neapel“ (500 fl.); – „Gestrandetes Schiff in der Brandung“ (500 fl.); – „Schiff in der Brandung“ (180 fl.); – „Sturm an felsiger Küste“ (500 fl.); – „Elbemündung“ (500 fl.); – 1870: „Strandbild“ (900 fl.); – „Episode aus der Seeschlacht von Lissa“ (500 fl.); – „Fluth“ – „Ebbe“ (à 200 fl.); – „Ansicht von Dünnkirchen in Holland“ (300 fl.); – „Strand. Stille See“, zur Verlosung vom Kunstverein angekauft (900 fl.); – „Mondnacht in Venedig“ (500 fl.); – „Aus Venedig“; – „Die [63] Schiffbrüchigen“; – 1871: „Der letzte Freund“; – „Strand bei Mondbeleuchtung“ (250 fl.); – „Marine“ (150 fl.); – „Vor dem alten Stadtthore“ (500 fl.); – „Sonnenuntergang an der Küste Neapels“ (500 fl.); – „Gewittersturm im Hochgebirge“ (150 fl.); – zwei „Winterlandschaften“; – „Bewegte See“. Püttner zählt zu den besten deutschen Künstlern der Gegenwart und nimmt als Marinemaler eine hervorragende Stelle in der Kunstwelt ein. Bald nach seiner Rückkehr aus Amerika vermälte er sich mit Mistreß Incledon, einer gebornen Engländerin, Enkelin des berühmten englischen Sängers Charles Incledon. Der Künstler, seinem Aeußeren nach eine staatliche Erscheinung, tritt bescheiden, wenngleich mit dem edlen Selbstbewußtsein seiner Tüchtigkeit als Künstler, auf. Mehr schweigsam als redselig, läßt er durch seine oft kaustischen Bemerkungen einen Blick in sein Inneres thun. So z. B. erzählt einer seiner Biographen Folgendes. Von einem Besucher gefragt, warum er nie seine Orden trage – der Frager ging von der Voraussetzung aus, der Hof-Marinemaler sei gewiß mehrfach decorirt – entgegnete P.: „weil ich keinen habe, dafür besitze ich einige Hauskreuze, die ich bei jeder Gelegenheit mit Stolz vorweise (seine Familie meinend), diese sind zwar nicht in Gold und mit Edelsteinen gefaßt, aber jedes trägt einen für mich unschätzbaren Edelstein im Herzen“. – Ein anderes Mal wunderte sich ein Freund dem Künstler gegenüber, daß ein gewisser X., der sich als Kunstmäcen geberdete und stark in Protection mache, jetzt über P. so schimpfe, ihn einen Patzer nenne u. s. w., nachdem er ihn doch vor vielen Jahren so überschwenglich gelobt. „Sehen sie, entgegnete P., das ist leicht erklärt, damals, als er mich lobte, war X. ein junger E..., jetzt, da er mich tadelt, ist er ein alter E...“ Eine Aeußerung, aus welcher sich wahrhaftig manche ganz eigenthümlichen Erscheinungen im österreichischen Kunstleben erklären lassen.
Püttner, J. C. B. (Maler, geb. zu Plan in Böhmen 26. Juli 1821). Die Chiffern seines Taufnamens werden bald als Johann Carl, bald als Joseph- Wiener Zeitung 1853, Nr. 305; dieselbe 1861, Abendblatt, Nr. 131: „Aus einem Atelier“; 1864, Nr. 154; 1865, Nr. 122. – Ueber Land und Meer (Stuttgart, Hallberger, Fol.) XIV. Band (1865), Nr. 37, S. 583. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1867, Nr. 62; „Püttner’s Gemälde: „Die Seeschlacht bei Lissa“. – Fremden-Blatt. Herausg. von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1865, Nr. 135; 1867, Nr. 75; 1869, Nr. 47, in den „Kunstnotizen“. – Silesia (in Teschen erscheinendes polit. Blatt) 1864, Nr. 24. – Waldheim’s Illustrirte Zeitung (Wien, kl. Fol.) 1862, S. 313; „An der Küste von Neapel“. – Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien 1842, 1844, 1845, 1846, 1848, 1850, 1858 u. 1859. – Kataloge der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins 1855, Februar, März, Mai, October, December; 1856, März, Mai, Juni, October, December; 1857, Mai, Juni, August, October, November; 1858, Jänner, Februar, März, October, November, December; 1859, Jänner, October; 1860, Februar, März, September, October; 1861, Jänner, Februar, April, September; 1862, April, December; 1863, Februar; 1864, Juli; 1868, Juli, December, 1869, Jänner, Juni, November, December; 1870, März, Juni, Juli, December; 1871, Februar, März, Mai. – Lumír (belletrist. Wochenblatt in čechischer[WS 1] Sprache, schm. 4°.) 1854, S. 15.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: čechichischer.