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BLKÖ:Seidl, Michael

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Seidl, Wenzel Benno
Band: 34 (1877), ab Seite: 3. (Quelle)
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Seidl, Michael (Wirthschaftsrath, geb. zu Liebeschitz im Saazer Kreise Böhmens 29. September 1767, gest. zu Prag 25. Jänner 1842). Sein Vater Johann Georg war ein geschickter Baumeister, der Sohn besuchte die Schule seines Geburtsortes und widmete sich dann dem Lehrerstande. 16 Jahre alt, wurde er Gehilfe an der Pfarrschule seines Geburtsortes. Da er sich auch in der Musik gebildet, wurde er zum Musiklehrer der Graf Clary’schen Kinder gewählt, welche mit ihren Eltern den Sommer über auf ihrem Schlosse Dobritschau nächst Liebeschitz zuzubringen pflegten. Dort lernte ihn der Erzieher der gräflichen Kinder, Namens [4] Dornik kennen, der für den jungen talentvollen Lehrgehilfen Interesse faßte und ihn in Mathematik, Geschichte und Naturgeschichte unterwies. Entscheidend für seine künftige Lebensstellung wurde es, als ihn Adalbert Graf Czernin bei Gelegenheit eines Besuches bei Clary kennen lernte und S. anbot, ihn für die Landwirthschaft ausbilden zu lassen und als Oekonomiebeamten in seine Dienste aufnehmen zu wollen, wenn er Lust dazu habe. Dankbar nahm S. diesen Antrag an und widmete sich nun auf das eifrigste den neuen Studien, ging auch 1789 mit seines Mäcens Unterstützung nach Prag, wo er zwei Jahre hindurch an der technischen Akademie die erforderlichen Wissenszweige mit Eifer betrieb. Dort wurde er auch mit dem damaligen Adjuncten der Sternwarte Alois David [Bd. III., S. 177] und mit Franz Ritter von Gerstner [Bd. V., S. 160] bekannt und seine Vorliebe zur Mathematik und Astronomie erhielt durch die genannten zwei Gelehrten neue Nahrung. Um nun auch die zur Leitung ganzer Herrschaften nöthigen praktischen Kenntnisse sich anzueignen, schickte ihn Graf Czernin noch zu seinem Güterinspector Donnhammer in Prag, bei welchem Seidl das Central-Rechnungswesen und die landwirthschaftliche Administration erlernte. So ausgebildet ernannte ihn Graf Czernin erst zum Wirthschaftscontrolor auf seinen im Pilsener Kreise gelegenen Herrschaften, im Jahre 1797 zu seinem Burggrafen und Oberleiter der dortigen Eisenwerke, und 1800 zum Wirthschaftsrathe seines großen Besitzstandes. In diesen Diensteszweigen, in welchen er sich des vollen Vertrauens seines Dienstherrn erfreute, der ihm bei seinem Ableben eine lebenslängliche angemessene Pension zusicherte, vernachlässigte S. nie seine weitere wissenschaftliche Ausbildung und betrieb mit besonderer Vorliebe seine mathematischen Studien, während er auch auf landwirtschaftlichem Gebiete die Erfahrungen der Zeit sich zu Nutzen machte. Seit dem Jahre 1804, als er damals in Strahlau lebte, zeichnete er seine sorgfältig gemachten Witterungsbeobachtungen auf, schlug in Folge dessen Verbesserungen bei Baro- und Thermometern vor, machte manche auf die Landwirthschaft bezügliche, nicht unwichtige Beobachtungen, die er auch zu allgemeinem Nutz und Frommen bekannt machte. Als er im Jahre 1817 seine Stelle aufgab und mit dem Genusse seiner zugesicherten Pension nach Prag übersiedelte, wurde er erst correspondirendes, dann wirkendes Mitglied der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft und im Mai 1828[WS 1], nach des Grafen Emanuel Michna [Bd. XVIII, S. 225] Tod, Secretär und Cassier derselben. Auch erwarb er sich in dem eine Stunde von Prag entfernten Dorfe Sterbohol eine kleine Wirthschaft, die er bis 1832 selbst musterhaft bewirthschaftete, dann aber seinem Sohne übergab. Allmälig gelangte S. zur Ueberzeugung, daß es am Platze wäre, seine in langjähriger Arbeit und Beobachtung gewonnenen Erfahrungen zum Nutzen Anderer bekannt zu geben, und so betrat denn S. im Jahre 1825, also bereits im Alter von 58 Jahren zum ersten Male das schriftstellerische Gebiet, u. z. mit einer Abhandlung „Ueber das Verhältniß zwischen Futter, Streu und Dünger“, welche im ersten Hefte (1825) der „Neueren Schriften der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft“ abgedruckt ist. Nun folgten als mehrere Abhandlungen landwirthschaftlichen Inhaltes und bald umfassenderen, [5] bald engeren Umfanges, alle aber so in- und gehaltvoll, daß sie die Aufmerksamkeit von Fachmännern auf den Verfasser lenkten. Besondere Erwähnung verdienen Seidl’s Uebersichten der Witterungsbeobachtungen, welche seit 1822 beginnen und in den Schriften der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft abgedruckt sind. Die Beobachtungen beziehen sich auf den Einfluß der Witterung auf die Land- und Forstwirthschaft, auf die Zeitperioden und Beschaffenheit der Feld- und Wiesenarbeiten, auf den Gesundheitszustand der Haus- und Forstthiere und die Fruchtbarkeit in allen landwirtschaftlichen und Forsterzeugnissen und bieten interessanten Stoff zu Vergleichungen zwischen Witterungsverhältnissen und Naturerscheinungen und sind ein nothwendiges Material für Jene, so die Spuren der Gesetze, welche die Natur in ihren Productions- und Auflösungsprocessen beobachten mag, aufzufinden suchen. Wie bemerkt, wurde Seidl bald in allen landwirtschaftlichen Angelegenheiten eine Notabilität und dessen Rath in allen wichtigen Fragen dieser Art in Anspruch genommen, so in den Jahren 1828 und 1833, anläßlich des auf der fürstlich Kinsky’schen Herrschaft Zlonitz eingeführten Esparsettebaues; im November 1832 als in Kuchelbad, Swinarz, Königssaal die neu errichteten Kartoffel-, Syrup- und Runkelrübenzucker-Fabriken und die Rohrzucker-Raffinerie errichtet wurden; im nämlichen Jahre zur Besichtigung der großen Sumpfabzapfungen und Errichtung großer Meiereien auf der dem Erzherzog Karl gehörigen Herrschaft Altenburg in Ungarn, der daselbst befindlichen bedeutenden und veredelten Schafzucht und der von dem damaligen Oberdirigenten der Herrschaft Anton Ritter von Wittmann-Denglacz ausgedachten und originellen neuen Waldwirtschaft; im Jahre 1840 zur Besichtigung des auf der Fürst Schwarzenberg’schen Herrschaft Zitolib von dem Wirthschaftsdirector Hoser eingeführten großartigen Obstbaues, und im Jahre 1841 zur Prüfung und Begutachtung der zu Königssaal eingeführten Wiesenbewässerung, des daselbst bestehenden Wirthschafts-Rechnungssystems und der dortigen Forstbenützung. Auch von Seite der Regierung wurde S. in wichtigen Angelegenheiten beigezogen, so im Jahre 1832, als die k. k. Hofkammer eine Commission zur Bearbeitung des Handlungs-, industriellen und landwirthschaftlichen Zustandes Böhmens abgeordnet hatte, bei welcher S.’s Thätigkeit die vollste behördliche Anerkennung zu Theil wurde. Am 2. December 1832 wählte ihn die kön. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften zum wirklichen Mitgliede der mathematisch-physikalischen Abtheilung, im Jahre 1837 zu ihrem Cassier, im Jahre 1839 zum Director derselben. Ebenso wählten ihn die Landwirthschafts-Gesellschaften von Wien 1832, von Tirol und Vorarlberg 1841 und von Steiermark ebenfalls 1841 zum Mitgliede. Eine Uebersicht seiner für den Landwirth wichtigen landwirthschaftlichen Schriften, wie seine mathematischen und astronomischen Arbeiten folgt auf nächster Seite. Seidl wurde 75 Jahre alt; aus seiner im Alter von 33 Jahren geschlossenen Ehe hinterließ er einen Sohn, dem er noch bei Lebzeiten sein Besitzthum bei Strebohol abgetreten hatte. Seidl’s Einfluß auf die Landwirthschaft seines engeren Vaterlandes darf nicht unterschätzt werden. Mit seinen landwirthschaftlichen Aufsätzen in den Schriften und Kalendern der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaften, in welchen er [6] nicht mit Problemen und Versuchen die Leser auf’s Eis führt, sondern seine wohlerprobten Erfahrungen aus seiner langjährigen Praxis vorträgt und nicht fernabliegende Gegenstände, sondern eben das nächste und wichtigste bespricht, haben allgemein großen Nutzen gestiftet. Erprobte Landwirthe gestanden, daß sie ihm manche Berichtigungen ihrer Ansichten, manchen richtigeren Standpunkt für die Auffassung der Ideen Anderer, manche Bemerkbarmachung kleiner und doch in den Folgen wichtiger Nebenumstände auf land- und forstwirthschafttichem Gebiete verdanken. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte ihn die so wichtige Frage der Construction des Pfluges, über welcher ihn der Tod überraschte und wovon nur einige mathematische Bruchstücke im Nachlasse vorgefunden wurden. Schließlich sei noch seines nicht unwesentlichen Antheiles an der Reorganisirung des bei der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft schon früher bestandenen pomologischen Vereines im Jahre 1826 und an dem während seines Secretariates im Jahre 1828 in’s Leben gerufenen Schafzüchter-Verein gedacht, wie er denn auch für die jährliche Ausstellung von Vieh- und landwirthschaftlichen Acker- und anderen Geräthen ungemein thätig sich erwies.

Seidl’s schriftstellerische Arbeiten. Diese scheiden sich in zwei Hauptkategorien: in die a) mathematischen und agronomischen und in die b) landwirthschaftlichen, wovon erstere in den „Abhandlungen der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften“ und in den beiden Kalendern (in 8°. und 4°.) der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft; letztere nur in den genannten Kalendern und in den sogenannten neueren Schriften der Gesellschaft abgedruckt sind.
a) Mathematische und astronomische Schriften: „Die Kubatur der Kegelschnittslinien nach allen drei Achsen, sowohl für die ganzen als für die verkürzten Körper mittels endlichen Integralen“ (Prag 1832), auch im III. Bande der Neuen Folge der Abhandlungen der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften; – „Das Weltgebäude, die Sonne, die Erde und ihr Begleiter der Mond, die Sonnen- und Mondesfinsternisse, die Planeten und ihre Monde unseres Sonnensystems“, in den von der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft für 1840, 1841 und 1842 herausgegebenen größeren Kalendern; der Tod unterbrach diese Arbeit, an welche sich noch Einiges über Kometen und Fixsterne anschließen sollte; – „Das Osterfest für jedes Jahr des 19. Jahrhunderts ohne Beihilfe der Sonntagsbuchstaben, der Epakten und durch eine einfache Rechnung zu finden“, im Quartkalender für 1833; – „Ueber Barometer und dessen Gebrauch“, im Kalender für 1841; – „Verschiedene Berechnungen, die dem Land- und Forstwirthe, wie auch dem Gewerbsmann zu wissen nothwendig sind“, im Quartkalender für 1842; – auch bearbeitete S. für diese Kalender und für jedes Jahr die Tabellen über den Gang der Uhren; andere über die Reduction verschiedener ausländischer Münzen, Längen-, Flächen-, Kubikmaße und Gewichte auf das österreichische Maß; über Reduction der Barometerstände auf den Nullpunct oder auf jede andere Temperatur nach Réaumur; Tafeln über das specifische Gewicht fester und tropfbarer Körper; Tabelle zur Berechnung, wie viel ein angelegtes Capital nach einer Reihe von Jahren beträgt, wenn Zins von Zinsen berechnet wird.
b) Landwirthschaftliche Aufsätze in den von der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft herausgegebenen zweierlei (8°. und 4°.) Kalendern. 1825: „Ueber die vorzüglichste Benützung der Milch bei Wirthschaften, welche auf Butter- und Käseerzeugung gerichtet sind. Bemerkungen auf deren Anwendbarkeit in Böhmen“. Auszug aus Twamley’s Werk; – 1829: „Ueber den Anbau des Weizens in Gebirgsgegenden“ (im kleinen Kalender); – 1830: „Ueber die Wichtigkeit, sich bei dem Wirthschaftsbetriebe Futter- und Strohvorräthe zu verschaffen“ (im Quartkalender); – „Das Aufklauben der Knochen auf den Feldern ist für den Landmann nachtheilig“ (im 8°.-Kalender); – 1831: „Ueber die Nothwendigkeit, das Abraupen der Bäume fleißiger [7] zu besorgen und die natürlichen Feinde der Raupen, die Vögel, mehr zu schonen“ (im 8°.-Kalender); – 1832: „Ueber den Werth der Runkelrüben, besonders zur Erzeugung des Zuckers“ (im 4°.-Kalender); – „Anleitung zum Anbaue der Runkelrüben“ (im 8°.-Kalender); – „Nachtrag zu dem Aufsatze des Jahres 1831: Das sicherste Mittel gegen den Brand im Weizen“ (ebd.); – 1833: „Kurze Belehrung über die Entwässerung der Wiesen“ (im 8°.-Kalender); – „Ueber die Cultur der Runkelrüben zur Zuckerfabrication (im 4°.-Kalender); – 1834: „Beschreibung des von Kainz construirten Pfluges“ (ebd.); – 1836: „Anleitung zum Anbaue der Runkelrüben“ (im 8°.-Kalender); – 1837: „Ueber die Fütterung der Pferde mit Kartoffeln“ (im 4°.-Kalender); – „Verbesserungen bei Feldern und Wiesen, vorzüglich durch Wegschaffung verschiedener Hindernisse eines guten Ertrages derselben“ (im 8°.-Kalender); – 1838: „Ueber die Bewässerung der Wiesen“ (im 4°.-Kalender); – „Ueber die Laubfütterung der Schafe“ (ebd.); „Ueber die verschiedene Feldereintheilung (im 8°.-Kalender); – 1839: „Mittel gegen die Verheerungen der großen Kieferraupe (im 4°.-Kalender); – „Einiges über Dünger und dessen Anwendung“ (ebd.); – „Ueber die Bearbeitung des Bodens“ (im 8°.-Kalender); – 1840: „Die neueste Oelpflanze Madia sativa“ (im 4°.-Kalender); – „Ueber die Vortheile, welch die Zusammenlegung (Arrondirung) der Ländereien gewährt (ebd.); – „Ueber die Düngung der Wiesen“ (im 8°.-Kalender); – „Das Abblatten der Runkelrüben vermindert den Ertrag (ebd.); – „Vortheile guter Dorf- und Feldwege und Regeln, wie solche anzulegen sind (ebd.); – „Unterschiedliche landwirtschaftliche Gegenstände“ (ebd.): – 1841: „Einiges über die Vor- und Nachtheile der Sommerlammung (im 4°.-Kalender); – „Ueber Anlegung von Schlammfängen bei abschüssigen Aeckern und über Erdfuhren“ (ebd.); – „Die großen Vortheile, welche Eisenbahnen gewähren und einige Einwendungen gegen dieselben“ (ebd.); – „Kann der Landwirth immer beim Alten bleiben?“ (im 8°.-Kalender); – „Was hat der Landwirth zu thun, um seinen Rindviehstand zu vermehren und mehr Schlachtvieh zu erzeugen?“ (ebd.); – „Ueber Mißhandlung der Thiere“ (ebd.); – „Auch eine zu große Thätigkeit des Landwirths kann manchmal nachtheilig sein“ (ebd.); – „Eine kurze Saugzeit der Kälber ist ein wichtiges Hinderniß der Rindviehzucht“ (ebd.); – 1842: „Von dem Gebrauch der Walze“ (ebd.); – „Wie sind Miststätten zweckmäßig anzulegen und wie ist der Dünger zweckmäßig zu verwenden?“ (ebd.); – Aufsätze in den von der patriotisch-ökonomischen Gesellschaft herausgegebenen „Neueren Schriften“: „Ueber das Verhältniß zwischen Futter, Streu und Dünger“ (I. Band [1828], 1. Heft); – „Ueber die Erschöpfung des Bodens durch die Ernten und über den Ersatz für solche durch Dünger“ (I. Band [1828], 1. Heft; II. Band [1830], 1. u. 2. Heft; III. Band [1832 u. 1883], 1, u. 2. Heft); – „Ueber Forstgesetzgebung, vorzüglich in Bezug auf das Königreich Böhmen nach einem über diesen Gegenstand von der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft an die Landesstelle abgegebenen Gutachten bearbeitet“ (II. Band [1830], 1. Heft); – „Bericht über den Befund des Anbaues der Esparsette auf der Herrschaft Zlonitz“ (II. Band [1830], 1. Heft); – „Bewirthschaftung des Gutes Deutsch-Biela“ (III. Band [1833], 1. Heft); – „Bericht über die Herrschaft Altenburg in Ungarn und die Herrschaft Selowitz in Mähren (III. Band [1834], 2. Heft); – „Einige Bemerkungen über den Aufsatz des Professors Körte in Mögelin; in Bezug auf das Verhältniß zwischen Körper und Wollgewicht“ (III. Band [1834], 2. Heft); – „Bericht über die Fortschritte und die Folgen des Esparsettebaues auf der Herrschaft Zlonitz“ (III. Band [1834], 2. Heft); – „Ueber die wahrscheinliche Größe des Hagel-und Wasserschadens und über das verschiedene Verhältniß dieser Beschädigungen in den Kreisen Böhmens“ (IV. Band [1834], 1. Heft); – „Ueber den Holzzuwachs im Hochwalde und über Ertragstafeln“ (V. Band [1837], 2. Heft). Die Uebersichten dessen, was die patriotisch-ökonomische Gesellschaft zur Beförderung der vaterländischen Landwirthschaft seit ihrem Entstehen 1767 geleistet, und welche von Graf Michna im 1. Hefte des I. Bandes (1825) begonnen worden, hat S. bis zum Schlusse des Jahres 1839 unter dem Titel „Verhandlungen der Gesellschaft“ (V, Bd., 1. u. 2. Heft; VI. Bd., 1. u. 2. Heft; VII. Bd., 1, u. 2. Heft) fortgesetzt und in Handschrift die Uebersicht für das Jahr 1840 hinterlassen. Diese Annalen der Gesellschaft enthalten Nachricht über die von ihr herausgegebenen Schriften; über ihre [8] mit den k. k. Landesbehörden gepflogenen Abhandlungen; über die Verhandlungen mit auswärtigen Gesellschaften und Privaten; über die eigenen Angelegenheiten der Gesellschaft und über die Personalveränderungen in derselben. Ferner hat S. Uebersichten in land- und forstwirthschaftlicher Hinsicht der Jahre 1822 bis 1839 ausgearbeitet, welche ebenfalls in den „Neueren Schriften“ dieser Gesellschaft in jedem Hefte der Bände I–VII enthalten sind. Endlich in dem „Belehrungs- und Unterhaltungsblatt für den Landmann und kleinen Gewerbsmann“, welches eben diese Gesellschaft seit dem Jahre 1838 herauszugeben begann, sind von Seidl enthalten: „Wie ist dem Mangel an Futter und Streu am sichersten vorzubeugen?“ (1838, 1 Heft); – „Wann sollen Futterwicken, die man zum Winterfutter trocknen will, gehauen werden? (1839, 10. Heft); – „Etwas über Aussäen und Einernten des Getreides“ (1839, 11. Heft); – „Belehrung über die Esparsette und wie diese am zweckmäßigsten anzubauen und zu verwenden ist“ (1840, 3 Heft).
Kalina von Jäthenstein (Mathias Dr. Ritter). „Michael Seidl’s, Wirthschaftsrathes u. s. w. Leben und wissenschaftliches Willen besonders im Gebiete der Mathematik, dann der theoretischen und praktischen Landwirthschaft (Prag 1842, Gottl. Haase Söhne, 4°.) [auch in den Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, fünfte Folge (1843), II. Bd.]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg., Bd. VIII, S. 840, Nr. 2. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, Lex.-8°.), Bd. Il, Sp. 897.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1818 (Graf Michna starb 1827).