Bardiet
Wenn die Nacht kömmt, und der Strom braust und das Mondlicht durchs Gefild glänzt,
Ueber Berghöhn sich Gewölk schwingt und der Eichwald hoch emporrauscht,
Denk’ ich schmerzvoll deutscher Vorzeit!
Denn der Lichtglanz jenes Urvolks, unvertilgbar in der Zeitfluth
Wie die Mitwelt keines aufstellt, hebt zu Nachflug und Begeistrung
Aus der Ohnmacht niedrer Sclavheit.
Dich o Hermann, der im Siegstanz aus dem Winfeld frei zurückzog;
Heinrich Auceps, der dem Schlachtreihn seines Heerbanns kühn voranschritt,
Eine Glutsäul’, unerreichbar. -
Euch Verklärte in den Lufthöhn, ehr’ ich trauernd mit Gesangskraft!
Euch, Erhabne, tief vereinsamt in der Sturmnacht der Verderbtheit,
Wo ihr zornvoll nur herabdroht.
Ach, das Volk blieb, wie es vormals seine Schlacht schlug kühn und muthvoll,
Gebt ihm Feldherrn und vereinbart es im Blutfeld der Gewaltschlacht,
Wo des Arms Kraft mehr als List gilt.
Und des Fremdlings freche Heerschaar, im Triumphzug ihrer Anzahl,
Büßt die Kühnheit ihres Siegsflugs durch die Stammgaun unsrer Heimath,
Von der Nordsee bis zum Rheinstrom!