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Poetische Schusterinnung an der Leine

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Die Poetische Schusterinnung an der Leine war eine literarische Studentengruppe der Romantik, die sich 1817 in Göttingen bildete und formell bis zum Studienende der Mehrzahl der Mitglieder im Jahr 1818 bestand. Etliche der Mitglieder trugen 1818 zur kurzlebigen Wünschelruthe bei, deren Herausgeber ebenfalls Mitglieder der Schusterinnung waren. Nach ihrer Konstituition nannten sie sich „Gesellen“ und jeder wählte einen Dichternamen. Die Leitung hatte der „Altgeselle“. Als Ehrentitel waren „Meister“ und „Aldermann“ vorgesehen. Intern wurde sie von den Mitgliedern als „Gilde“ bezeichnet.

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Eintrag in der GND: 7718568-7
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Mitglieder der Poetischen Schusterinnung an der Leine

nach Eduard Arens: Die Mitglieder der Poetischen Schusterinnung an der Leine (1929)

Mitglieder nach Pseudonymen:

• Almhold = Adolf Friedrich Langelotz (1797–1871) GND=102549524
• Alpin = Karl Albrecht Reinhold Baggesen (1793–1873) w:de:Carl Albrecht Reinhold Baggesen
• Casper Brenno = Johann Ludwig Casper (1796-1864)
• Danteut, Flaccus Danteut, Danteut von Axelstadt = Rudolf Christiani
• Hans auf der Wallfahrt = August von Arnswaldt
• Liebetraut = Peter von Hornthal
• Liebhold = ?
• Roland von der Ostsee = möglicherweise Peter von Meyendorff (siehe unten)
• Tannhäuser = August von Haxthausen
• Treuwerth von der Ilmenau = Georg Theodor Meyer (1797-1870)
• Johannes Wassersprung = Heinrich Straube

ohne Pseudonym bzw. einem Pseudonym nicht zuzuordnen waren vermutlich Mitglieder

• Johann Heinrich Westphal (1816-1831) aus Schwerin w:de:Johann Heinrich Westphal
• August Wilhelm von Schröter (in der Wünschelruthe: W. v. Schrödter) aus Mecklenburg w:de:Wilhelm von Schröter
• Peter von Meyendorff (1796-1863) aus Riga, sp. russischer Gesandter in Stuttgart, Berlin und Wien. Arens spekuliert hier wegen der Herkunft auf Roland von der Ostsee w:de:Peter von Meyendorff
• Zimmermann, nicht zuzuordnen, da in der Göttinger Matrikel im fraglichen Zeitraum sechs Zimmermanns zur Auswahl stehen; spekulativ als Pseudonym für Oswald Andreas Timmermann aus Holstein mit guten Gründen (Lt. Göttinger Logisverzeichnis wohnte er mit anderen Mitgliedern der Schusterinnung in einem Haus (sog. Hausburschenschaft); Subskribent des von Haxthausen besorgten Neudrucks des Schelmuffsky von 1817). Oswald Andreas Timmermann (* 1798 in Flensburg) studierte ab WS 1814-1815 Rechtswissenschaften in Kiel, sp. Göttingen. Er ist Gerichtsschreiber in Tyrstrup Harde (1832) überliefert (nach Dänischem Staatskalender).
• eventuell auch Carl August Heinrich Zwicker
• vielleicht Christian Friedrich Elvers (erwähnt bei Ludwig von der Osten; Subskribent des von Haxthausen besorgten Neudrucks des Schelmuffsky von 1817)

Literatur

• Josepha Grauheer, Eduard Arens: Die poetische Schusterinnung an der Leine (= Göttingische Nebenstunden ; 7). Deneke, Göttingen 1929, nur Snippets: Google enthält:
  • Josepha Grauheer: August von Haxthausen in Göttingen 1817, S. 1–25
  • Eduard Arens: Die Mitglieder der Poetischen Schusterinnung an der Leine, S. 26–61