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Berlin (Ringelnatz)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Berlin
Untertitel:
aus: 103 Gedichte, S. 70–71
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1933
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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[70]
Berlin


Da fährt die Hochbahn in ein Haus hinein
Und auf der andern Seite wieder raus.
Und blind und düster stemmt sich Haus an Haus.
Einmal – nicht lange – müßtest du hier sein.

5
Wo das aufregend gefährlich flutet und wimmelt

Und tutet und bimmelt
Am Kurfürstendamm und am Zoo.
Das Leben in Pelzen und Leder.
Es drängt einen so oder so

10
Leicht unter die Räder.

Sonst habe ich gut hier gefallen.
Man hat mir hohe Gagen angeboten.

[71]
Aber weißt du: jeder verkehrt hier mit allen,

Nur nicht mit stillen Menschen oder mit toten.

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Ich bin so stolz darauf, dir einen Scheck zu überweisen.

Ja, ja, hier heißt es sich durchbeißen.
Das gibt mir mancherlei Lehre.
Heute ging mir beim Kofferflicken die Nagelschere
Entzwei. Not bricht Eisen. –