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Beschreibung des Oberamts Urach/Kapitel B 11

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11. Hengen,

ein evang. Pfarrdorf auf der Alp, 11/2 St. östlich von Urach mit 342 Einw. Den großen Zehnten hat der Staat, den kleinen, den Heu- und Öhmd-Zehnten die Pfarrey zu beziehen. Die Grundgefälle betragen 190 fl., wovon die Heiligen- und die Gemeinde-Pflege und das Spital Urach Einiges zu erheben haben.

Hengen liegt auf einem angenehmen Wiesengrund; das Klima ist weniger rauh, als auf der höhern Alp, hier und da findet man auch noch Obstbäume, doch mehr alte, als junge, an Wasser ist kein Mangel. Die Kirche liegt außerhalb des Dorfs; das Schulhaus ist zugleich Rathhaus. Die Gemeindepflege hat sehr schöne Einkünfte. S. S. 68 u. 89.

Im dreyßigjährigen Kriege, 1634, ging das ganze Dorf im Rauche auf, die Einwohner kamen meist durch Hunger und Pest um, und was übrig blieb, floh. Erst von 1642 an fanden sich wieder einzelne Bewohner ein. Die Pfarrey blieb von jener Zeit an lange unbesetzt; erst 1739 erhielt sie wieder einen eigenen Pfarrer, nachdem sie von 1682 an durch einen Vikar versehen worden war, 1742 wurde endlich auch wieder ein Pfarrhaus gebaut. Große Verdienste um Kirche und Schule zu H. erwarb sich der Bauer Joh. Jak. Raiser, geb. zu H. den 31. Dec. 1615, und von 1674 bis 1696 Schultheiß daselbst. Ihm verdankt der Ort namentlich die Erbauung eines eigenen Schulhauses und die Wiederherstellung der Kirche, wozu er selbst zum Theil die Mittel hergab.

| In der Umgegend von H., besonders in der s. g. Au, befinden sich eine Menge Erdfälle und ein unbenutztes Torfmoor.



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