Buttermilchthurm
Buttermilchthurm.
Fricke’s Kupferwerk von Marienburg, nach mündl. Sagen. |
Von, Buttermilchthurm zu Marienburg in Preußen wird erzählt, einstmal habe der Deutschmeister auf einem
[261] nahgelegenen Dorfe etwas Buttermilch für sich fordern lassen. Allein die Bauern spotteten seines Boten und sandten Tags drauf zwei Männer in die Burg, die brachten ein ganzes Faß voll Buttermilch getragen. Erzürnt sperrte der Deutschmeister die beiden Bauern in einen Thurm und zwang sie, so lang drin zu bleiben, bis sie die Milch sämmtlich aus dem Faß gegessen hätten. Seitdem hat der Burgthurm den Namen.
Andere aber berichten folgendes: Die Einwohner eines benachbarten Dorfs mußten bis zu dem Bauplatz einen Weg mit Mariengroschen legen und so viel Buttermilch herbeischaffen, als zur Bereitung des Kalks, statt Wassers, nöthig war und mit diesem Mörtel wurde hernach der Thurm aufgemauert.