Chansonette

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Chansonette
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aus: Turngedichte
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: München
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Originalherkunft:
Quelle: Joachim Ringelnatz. Turngedichte. Kurt Wolff Verlag München, 1923, S. 61
Kurzbeschreibung:
zuerst erschienen in: Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid
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[61] Chansonette

War ein echter Prinz und hat Warzen im Bett.
Und kniete vor jeder Schleife.
Vaters Leiche lag auf dem Bügelbrett
Und roch nach Genever und Seife.

5
Wenn der Pfaffe unter meine Röcke schielt,

Sagt die Alte, werd’ ich Geld bekommen.
Meinem Bruder, der so schön die Flöte spielt,
Haben sie die Nieren rausgenommen.

Glaubst du noch an Gott? und spielst du Lotterie?

10
Meine Schwester kommt im Juli nieder.

Doch der Kerl ist ein gemeines Vieh.
Schenk mir zwanzig Mark; du kriegst sie wieder.

Außerdem: ich brauche ein Korsett,
Und ein Nadelchen mit blauen Steinen.

15
In ein Kloster möcht ich. Oder bei’s Ballett.

Manchmal muß ich ganz von selber weinen.