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D’r Schlaule

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Textdaten
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Autor: Otto Keller
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Titel: D’r Schlaule
Untertitel:
aus: Schnitz ond Zwetschga!
S. 21–22
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Julius E. G. Wegner
Drucker:
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[21]

 D’r Schlaule.

Es hent jüngschst Büebla frisch und frei,
Ond viele Mädela derbei,
En Ausflug g’macht em Greana draußa,
Von Tübenga noch Bebehausa. –

5
Ond wia se so am Schlößle send,

Hent se sich schier vor Freid net kennt,
Denn drenn em Garta, do hent gsessa
Die Majeschdäta ond hent gessa. –
Do schbicket se zom Derle nei:

10
Guck no, viel Dama send derbei,

Ond Herra au net wenige
Beim Kenig ond d’r Kenige! –
Was isch denn des, es Tor goht uf,
A nobler Deaner zoigt sich druf,

15
Ond wenkt en freindlich eizutreta

En Garta zu de Majeschdäta. –
Se dirfet nei, wahrhaftig gar,
Zu onsrem liaba Kenigspaar!
Des isch a Freid gwä, net zom saga!

20
Wia hent vor Glick dia Herzla gschlaga!

Kaum send se drenna so a Weil,
Tönts hell: „Heil onsrem Kenig heil“,
Ond weil ois moint, em Kenig gfall’ es,
Sengt älles „Deutschland über alles“! – –

25
Do schtoht der guete Kenig uf,

Ond schickt oin von de Deaner nuf,

[22]

Der brengt (wahrhaftig do kascht lacha)
En ganza Korb voll guete Sacha.
D’r Kenig ond d’ Frau Kenige,

30
– So guet wia dia gibts wenige –

Vertoilet druf mit frohe Miena
Schokladetafla ond Pralina. – –
D’r Hans, der hot a Tafel kriagt,
Dia brengt ’r selig ond vergniagt

35
De Eltra hoim ond secht voll Freida:

„Dia heb i uf fir älle Zeita,
Moit Ihr, daß i dees je vergeß,
Moit Ihr, daß i dia Tafel eß?
Noi, nia, net en meim ganza Leba,
Denn dia hot mir mei Kenig geba!

40
Woisch, Papa, seller Kriegersma,

‚Gott grüß Euch, Alter‘ – so fangts a
Em Lesebuach des schee Gedichtle
‚Vom Pfeifakopf‘“ – es glüht sei Gsichtle! –
„Recht hosch, mei Büeble, heb se uf,“

45
Mit Lacha secht d’r Papa druf:

„Doch wia ischs, wenn d’ Versuachong, Mändle
Di trifft mol em a schwacha Schtendle?“
„Des gibts wohl kaum,“ secht do d’r Bua,
Ond lacht so halberlei derzua,

50
Ond halb verlega moint er druf:

„No heb e halt ’s Papierle uf!“