Das Spotten wird bestraft
Zu Moosburg (am Federsee, wo das Mausoleum der lezten Fürstin von Buchau, Maximiliana, Gräfin v. Stadion, erbaut wurde und welchen itzigen Weiler sie selbst a. 1791 anlegen liess) im Wirtshause sass einst ein Mann von Betzenweiler bis tief in die Nacht hinein. Da es gar so finster war, rieth man ihm zu bleiben bis zur Morgendämmerung, denn er könne ja ganz leicht verirren. Er aber entgegnete höhnisch: »Ich gehe und wenn der Teufel kommt, ich fürchte den nicht.« Nun gab man ihm ein papiernes Laternlein mit. Als er in der Nähe des Waldes angekommen, lief immer Jemand hinter ihm drein. Blieb er stehen, so stand jener auch; ging er wieder seines Weges weiter, so jener ihm nach. Endlich, da ihm die Sache doch verdächtig vorkam, ermannte er sich, drehte sich um und sprach zu dem Manne: »Weiche Satan!« Und auf das hin fuhr ein feuriger Mann hinter ihm in die Höhe und dieser Mann war so lang, wie ein Wisbaum, er war voll Feuer und ich sah ihn, erzählte nachher der Geängstete, so deutlich, dass ich ihm hätte die Rippen zählen können. Auf dies Vorkommnis hin wurde dieser Mann wirklich eine Zeit lang geisteskrank. Später sagte er, dass er sein Leben lang nie mehr spötteln wolle.