Das heranziehende Gewitter

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Titel: Das heranziehende Gewitter
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aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 505, 516
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[505]

Das heranziehende Gewitter.
Nach dem Oelgemälde von H. Mosler.

[516] Das heranziehende Gewitter. (Mit Illustration S. 505.) Es giebt Zeichen vor dem Sturm in der Natur wie im Menschenleben. Freilich bemerkt sie nur ein kundiges Auge, die Bedrohten pflegen sie in der Regel zu übersehen. Auch auf unserem Genrebilde hat der Maler ein solches Zeichen angebracht. Ueber den Häuptern der Beiden, die im entlegenen Straßenwinkel zärtlich mit einander kosen, sammelt sich ein schweres Gewitter, es zieht heran in der Gestalt der stockbewaffneten Matrone, welche dem unerwünschten Freier in derber Weise heimleuchten will. Er und sie ahnen es nicht. Und doch steht der Warner so nahe. Aus dem alten Krug schaut ein Gesicht hervor, das den zärtlichen Worten zu lauschen scheint und dabei spöttisch den Mund zum Lachen verzieht, denn es blickt mit einem der verkniffenen Augen nach der Alten hinüber und weiß, was da kommen wird. Argloses Mädchen, warum hast du den Krug stehen lassen und den Gang zum Brunnen über die gebührliche Zeit ausgedehnt! Jetzt wird an dir und an ihm der alte Spruch sich bewähren, daß der Krug so lange zu Wasser geht, bis er bricht. *