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Das ist das Haus am schwarzen Moor

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Georg Weerth
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Titel: Das ist das Haus am schwarzen Moor.
Untertitel: Lieder aus Lancashire
aus: Vorwärts
Herausgeber: Rudolf Lavant
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Verlag der Volksbuchhandlung in Hottingen
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Erscheinungsort: Zürich
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Commons,
S. 84–85
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[84] 3. „Das ist das Haus am schwarzen Moor.“

Das ist das Haus am schwarzen Moor,
Wer dort im letzten Winter fror,
Der friert dort nicht in diesem Jahr –
Er sank schon längst auf die Totenbahr’.

5
Das ist das Haus am schwarzen Moor,

Das Haus, wo der alte Jan erfror.
Zur Thür gewandt das weiße Gesicht,
Starb er und wußt’ es selber nicht.

Er starb. – Da kam, wie ein scheues Reh,

10
Der Tag und hüpfte über den Schnee.

„Guten Morgen Jan! Guten Morgen Jan!“ –
Der Jan keine Antwort geben kann.

Da erhuben die Glocken ihr hell Geläut;
Sie sangen und klangen und riefen so weit:

15
„Guten Morgen Jan! Guten Morgen Jan!“ –

Der Jan keine Antwort geben kann.

Da kamen die Kinder aus der Stadt:
„Wir wissen, wie lieb er uns alle hat;
„Guten Morgen Jan! Guten Morgen Jan!“ –

20
Der Jan keine Antwort geben kann.


Tag, Glocken und Kinder er nicht verstund.
Da nahte die sonnige Mittagstund’,
Da nahte ein armes Weib: „Mein Jan,
„Willst essen und trinken nicht, alter Mann?“

25
[85] „Sieh, was ich brachte Dir aus der Stadt;

„Sollst froh nun werden und warm und satt!“ –
Die Alte sah lange auf ihren Jan,
Da fing sie bitter zu weinen an.

Da weinte sie an dem schwarzen Moor,

30
Am Moor, wo der alte Jan erfror;

Da weinte sie ihr brennend Weh
Hinunter in den kalten Schnee.