Das spulende Kind
Das spulende Kind
Hundert Kinder, schulentsprungen,
Ziehn die Sonntagskleidlein an.
Lustig in den bunten Röcken,
Und mit spitzen Wanderstöcken,
Vor der Tür beim letzten Häuschen
Steht der ärmsten Mutter Kind:
Augen, tränenschwer beladen,
Schickt es nach den Kameraden,
Kehrt zur düstern Hinterkammer,
Wo am Rad die Mutter schilt:
„Spulen hilf mir, statt zu gaffen!“
Still beginnt das Kind zu schaffen,
Doch die kleine Seele wandert,
Nimmt den Lauf zum Berg empor,
Sucht die Spur der Kameraden
Klettert auf den steilen Pfaden
An den lichten Blumenhängen
Freudig holt sie ein den Zug,
Singt und spielt im Kinderreigen,
Bricht das Blust von jungen Zweigen,
Hundert Kinder, schulentsprungen,
Schwärmen mit dem Frühlingswind.
Glauben nicht, daß eines fehle,
Denn mit ihnen spielt die Seele,