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Der Blumenstrauß

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Der Blumenstrauß
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 609
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[609]

Der Blumenstrauß.

„Schon bricht der Hochzeittag herein,
Ein Tag der Lust und Freude, –
Wach auf, mein holdes Töchterlein,
Daß ich Dich festlich kleide!“ –

5
     „Lieb’ Mütterlein, o weh! schon heut’

     „Willst Du Dein Kind verstoßen?! –
     „Was hab’ ich von der Jugendzeit,
     „Vom Rosenlenz genossen?!

     „O, Mütterlein, hilf Deinem Kind!

10
     „Seit ich die Braut des Grafen,

     „Ich keine Ruh’ auf Erden find’,
     „Kann beten nicht und schlafen.“

„In stiller, heil’ger Einsamkeit,
Entfernt vom Weltenwogen,

15
In Gottesfurcht und Frömmigkeit

Hab’ ich Dich aufgezogen.

„Ich hielt mein Röslein lang’ versteckt,
Und dennoch fiel’s am Ende
Dem kühnen Ritter, bald entdeckt,

20
Als Beute in die Hände.


„Hör’, Kind, Du bist von Gott erseh’n,
In Glanz und Pracht zu leben,
Die Demuth will er jetzt erhöh’n,
Und Dich schon hie’ erheben.“