Der Prager photographische Mond-Atlas

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Textdaten
Autor: Ladislaus Weinek
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Titel: Der Prager photographische Mond-Atlas
Untertitel:
aus: Astronomische Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag in den Jahren 1892–1899, S. 111–131
Herausgeber: Ladislaus Weinek
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1901
Verlag: Selbstverlag
Drucker: k. u. k. Hofbuchdruckerei A. Haase
Erscheinungsort: PRAG
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Quelle: Michigan-USA*, Chicago-USA*, California-USA*, Commons
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[111]
Der Prager photographische Mond-Atlas.
1. Entstehung, Plan und Durchführung bezw. Veröffentlichung des Atlas.

Ueber die Entstehung, den Plan und die Durchführung des Prager photographischen Mond-Atlas ist das Hauptsächliche in meinem Atlas-Prospecte vom 18. April 1897 bemerkt worden, weshalb vorerst dessen Inhalt hier wiedergegeben werden möge.

»Mein langjähriges Zeichnen von Mondlandschaften, theils nach der Natur am Teleskope, theils nach vorzüglichen photographischen Mondaufnahmen der Lick-Sternwarte (Mt. Hamilton, Californien) in vergrößertem Maßstabe, welche Arbeiten in den ‚Astronomischen Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag‘ von 1884, 1885–87, 1888–91 und im III. Bande der ‚Publications of the Lick Observatory‘ (Selenographical Studies p. 1–130) niedergelegt sind, schaffte die Prämissen, mich mit zureichender Aussicht auf Erfolg einer künstlerisch treuen Abbildung des ganzen Mondes zu unterziehen. Dass dieselbe nur auf rein photographischem Wege zu bewerkstelligen sei, ebensowohl, um die Subjectivität des Beobachters mit allen Mängeln der Auffassung, Interpretation und schrittweisen manuellen Fixierung des Gesehenen zu eliminieren, als auch, um jenes umfangreiche Vorhaben in relativ kurzer Zeit durchführen zu können, war selbstverständlich. Dieser Absicht kamen zugleich meine reichen photographischen Erfahrungen seit 1873, wo ich mit der Leitung der Schweriner Versuchsstation zur photographischen Beobachtung des 1874-er Venusdurchganges betraut war, sowie im darauf folgenden Jahre, als ich diese Erscheinung am 9. December mit vollständigem Gelingen auf der Kerguelen-Insel im südlichen indischen Ocean astronomisch und photographisch beobachtete, zugute.«

»Am 19. April 1893 begann ich, da die damals von Einzelnen unternommenen mannigfaltigen Versuche der photographischen Vergrößerung nach focalen Mondaufnahmen mich nicht befriedigten, Experimente zur Ausfindigmachung einer geeigneten Methode, welche absolute Treue zum Originale hinsichtlich des feinsten, auf diesen vorkommenden Details mit vollkommener plastischer Schönheit der dargestellten Objecte verbinden würde, anzustellen, und ich glaube sagen zu können, dass ich das mir gesteckte Ziel auch wirklich erreicht habe. Die bezügliche Methode werde ich im Laufe der nächsten Zeit veröffentlichen[1] und beschränke mich hier bloß darauf, einige Aeußerungen competenter Kritiker über meine, auf Chlorsilber-Gelatine-Papier copierten und an einzelne Akademien und Sternwarten verschickten, photographischen Mondvergrößerungen anzuführen.«

»Professor E. S. Holden, Director der Lick-Sternwarte, welcher die bislang von verschiedenen Selenographen veröffentlichten photographischen Mondvergrößerungen einer sorgfältigen vergleichenden Prüfung unterzog, kommt in den ‚Publications of the Astronomical Society of the Pacific‘ Vol. VIII, N. 53, 1896, p. 321 zu dem Schlusse: ‚It (this comparison) appears to show conclusively that the silver-prints of Professor Weinek (X-foot scale) come nearer to technical perfection than any other, in that they most successfully reproduce the grain of the original [112] negative and therefore are best fitted to show the finer details of the lunar surface‘ und p. 323: ‚The effort of Professor Weinek has been to reproduce the minutest particularities of the original negative; and he has certainly accomplished this end.‘ – M. Loewy, Director der Sternwarte in Paris, bespricht in den Comptes Rendus vom 10. August 1896, p. 349, meine der Pariser Akademie überreichten photographischen Mondvergrößerungen und bemerkt unter Anderem:[2] ‚Plusieurs fois déjà, nous avons eu occasion de mettre sous les yeux de l’Academie d’importantes collections d’agrandissements sur papier, exécutés avec une très grande habileté par le docteur Weinek et qui lui ont permis de signaler de nombreux objets qui ont échappé à l’attention des sélénographes.‘ – Dr. A. A. Common, Präsident der Royal Astronomical Society in London, hob in der Sitzung dieser gelehrten Gesellschaft vom 10. April 1895 (The Observatory, May 1895, p. 179) wörtlich hervor: ‚The enlargements of the Paris photographs made by Dr. Weinek appear to me to be the most wonderful things which have been done in lunar topography up to the present time. They surpass everything yet done.« –

»Was die Grundlagen des von mir im Jahre 1894 in Angriff genommenen und nunmehr nahezu vollendeten photographischen Mond-Atlas betrifft, so stammt das dafür benöthigte Material in erster Linie von der Lick-Sternwarte her. Dasselbe besteht aus 94 exquisiten, die successiven Phasen einer Lunation umfassenden Negativen des Mondes, welche im Focus des 36-zölligen Refractors dieses Observatoriums in den Jahren 1890–1896 aufgenommen worden, und aus etwa 140 Diapositiven der gleichen Größe, welch’ sämmtliche Platten ich dem hochherzigen, vom lebhaftesten Interesse für die Förderung der Selenographie getragenen, Entgegenkommen des Herrn Professor E. S. Holden verdanke. Zu diesen treten noch 4 ausgezeichnete Mondnegative, aufgenommen von Loewy und Puiseux im Brennpunkte des großen Équatorial Coudé der Pariser Sternwarte (von 60 cm Oeffnung und 18 m Focallänge) und 2 treffliche Monddiapositive, welche auf der Arequipa-Station (Peru) der Cambridger Sternwarte von Prof. Bailey an einem 13-zölligen Refractor durch Ocularvergrößerung hinter dem Fernrohr-Focus erhalten worden. Erstere verdanke ich der großen Freundlichkeit des Herrn Director M. Loewy, letztere der Güte des Herrn Professor E. C. Pickering. Zufolge dieser Sachlage ist es natürlich, dass mein photographischer Mond-Atlas sich wesentlich auf die Mondnegative der Lick-Sternwarte stützen musste, während die demselben außerdem noch beigegebenen Vergrößerungen nach Pariser und Arequipa-Aufnahmen[3] in der Hauptsache dem vergleichenden Studium gewidmet erscheinen.«

»Für die Monddarstellungen nach den Lick-Negativen wurde von mir durchgehends eine 24-malige, für jene nach den Pariser Negativen und Arequipa-Diapositiven eine nahezu 24-malige Vergrößerung gewählt. Bei ersteren blieb der gewählte Vergrößerungsfactor constant, indem der Abstand zwischen Original und Auffangebene der photographischen Vergrößerung bei demselben optischen Systeme stets gleich genommen wurde, und entspricht bei mittlerer Mondentfernung von der Erde einem linearen Monddurchmesser von 10 Fuß (= 3.1 Meter, 1 mm = 1.1 km = 0″.6)[4]; bei letzteren erfolgte von Platte zu Platte eine kleine Modification des Vergrößerungsfactors, derart, dass in jedem Falle das Resultat einen Monddurchmesser von 4 Metern (1 mm = 0.9 km = 0″.5) d. i. der doppelten Größe der Schmidt’schen Karte[5] ergab. Beim photographischen Vergrößern wurde deshalb bis 24 gegangen, um das feinere Detail des Mondbodens ohne Schwierigkeit dem unbewaffneten Auge sichtbar zu machen und zugleich die Plastik der Originale in noch völlig befriedigender Weise zur Anschauung zu bringen, ferner im zweiten Falle, um auch eine einfache Beziehung zu den Dimensionen der Schmidt’schen Karte zu erhalten. Zur Illustration des Bemerkten diene der folgende Fall (vide: K. Akademie d. Wiss. in Wien, Sitzung der math.-naturw. Classe vom 13. Februar 1896).[6] Auf einer 24-fachen photographischen [113] Vergrößerung nach dem Lick-Negative vom 27. Juni 1895, 8h21m1s P. s. t entdeckte ich am 10. Januar 1896 auf der Spitze des im nordwestlichen Inneren von Cyrillus sich erhebenden Berges ein kleines rundes, kraterartiges Object von 1.1 km Durchmesser. Ich benachrichtigte sofort den französischen Selenographen C. M. Gaudibert in Vaison (Vaucluse) von dieser Wahrnehmung unter gleichzeitiger Uebersendung des betreffenden Bildes, und derselbe konnte schon am 20. Januar 1896 mit seinem Spiegelteleskope von 260 mm Oeffnung die Realität dieses Gipfelkraters unzweifelhaft bestätigen. Die lineare Größe desselben im Bilde beträgt 1 mm und würde bei kleinerem Maßstabe der Vergrößerung kaum mehr ohne Mühe mit freiem Auge erkennbar sein.«

»Nach den erwähnten focalen Originalplatten wurde bis Ostern 1897 die nachstehende Vergrößerungsarbeit geleistet. Vom 19. April bis 1. December 1893 erfolgten gerade 100 photographische Mondvergrößerungen, zumeist im Formate 13:18 cm und vornehmlich nach Monddiapositiven; dieselben tragen den Charakter von Experimenten der verschiedensten Art an sich. Vom 1. December 1893 bis Ostern 1897 geschahen weiter 485 photographische Mondvergrößerungen, ausschließlich nach originalen Negativen (mit der einzigen Ausnahme von 7 Vergrößerungen nach 2 Arequipa-Diapositiven) und im Formate 21:26 oder 26:31 cm. Von diesen wurden die-ersten 196 Aufnahmen von mir unter photographisch-technischer Beihilfe fürs Hervorrufen der exponierten Platten etc., die letzteren 289 Aufnahmen von mir allein (seit November 1894) in allen Stadien der Herstellung ausgeführt. Erst diese letztgenannten, welche auch auf günstigeren Original-Negativen basieren, befriedigten nach jeder Richtung hin. Das für diese große, mühsame Arbeit nothwendige Plattenmaterial und alles dazu Erforderliche wurde durch Unterstützungen, theils von Seiten der Regierung und der Wiener Akademie der Wissenschaften, theils von privater Seite, namentlich von Herrn Baron Albert von Rothschild in Wien und Miss Catherine W. Bruce in New-York gedeckt.«

»Es liegt nun die Absicht vor, da die Vorarbeiten in der Hauptsache beendet sind, einen Prager photographischen Mond-Atlas im Maßstabe des Monddurchmessers von 10 Fuß bezw. von 4 Meter, vorläufig im Umfange von 200 Bildern des Formates 26:31 cm, welcher die hauptsächlichsten Mondformationen unter den verschiedensten Beleuchtungsverhältnissen umfassen würde, herauszugeben und später, falls dieser Atlas Anklang fände, noch eine zweite Serie von 200 Bildern als Ergänzung der ersten folgen zu lassen. Die zuerst genannten 200 Bilder sollen wesentlich den Vergrößerungen seit November 1894 entnommen werden und das beste bislang Erreichte repräsentieren. Die Reihenfolge der erscheinenden Bilder soll zunächst nicht mit der wachsenden bezw. abnehmenden Mondphase Schritt halten, sondern der besseren Güte und Schönheit der vorhandenen Vergrößerungen entsprechen, wobei jedoch der Kopf eines jeden Bildes die selenographische Länge und Breite der Bildmitte[7] und auch die selenographische Länge der Lichtgrenze für die Breite 0° tragen wird, mit welchen Daten schließlich jedermann in der Lage ist, die Bilder nach den Positionen der Objecte oder nach der Lage der Lichtgrenze zu ordnen. Die Reproduction der Prager Vergrößerungen soll in möglichst vollkommener Weise auf phototypischem Wege (Lichtdruck), um an Schärfe nichts zu verlieren, direct nach meinen Vergrößerungs-Diapositiven auf Glas durch das hiesige renommierte artistisch-typographische Institut Carl Bellmann unter meiner beständigen persönlichen Controle erfolgen. Nach beiliegendem Probeblatte der interessanten ruinenartigen Wallebene Maginus (L. O. 1895, Oct. 9, 16h20m02s–2s.5 P. s. t.)[8] wird jedes Bild auf starkem Cartonpapier im Formate 33:43 cm gedruckt, damit es bequem am Fernrohr gehandhabt oder auch für wissenschaftliche Sammlungen eingerahmt werden könne. Insoferne sollen auch die Blätter lose und zwar in einzelnen Heften von je 20 Bildern in Intervallen von 2 Monaten[9] erscheinen, so dass die allmähliche Beschaffung des ganzen Werkes [114] von Seiten der Sternwarten, Akademien, wissenschaftlichen Institute und Gesellschaften etc. kaum irgendwelchen Schwierigkeiten begegnen dürfte. Leider bin ich darauf angewiesen, um den hohen Kostenpunkt des ganzen Werkes im Umfange von 10 Heften mit zusammen 200 einzelnen Mondlandschaften[10] zu decken und die Publication jener langwierigen, mit größter Hingebung und Entsagung von mir geleisteten Atlasarbeit überhaupt bewerkstelligen zu können, in erster Linie die Unterstützung der Sternwarten der Welt anzurufen und dieselben zu einer recht zahlreichen Subscription auf die bemerkten 10 Hefte zu je 20 Mondblättern einzuladen, was ich hiemit angelegentlichst thue.«

»Da ich bei meinen Vergrößerungen andere Zwecke als der plastisch sehr effectvolle Pariser Mond-Atlas (in etwas größerem Maßstabe als die Schmidt’sche Karte; der Pariser Monddurchmesser beträgt nahe 2½ Meter) und der fein abgetonte Mt. Hamilton-er Atlas (in der Größe der Mädler’schen Karte; Monddurchmesser = 1 Meter) verfolge (vide: ‚Publications of the Astronomical Society of the Pacific‘ Vol. VIII, N. 53, 1896, p. 319–324), so dürfte der Prager Atlas wohl gleichfalls die Berechtigung der Publication in sich tragen und ein treues Abbild des mit Ende des 19. Jahrhunderts auf photo-selenographischem Gebiete Erreichten geben.«

In Ergänzung dieses Prospectes ist noch anzuführen, dass meine, dem Prager photographischen Mond-Atlas gewidmete Vergrößerungsarbeit erst am 13. April 1900, d. i. nach 7 Jahren, ihren Abschluss erreichte. Zu den bemerkten 94 focalen Mond-Negativen der Lick-Sternwarte traten noch 10 weitere Negative von Herrn Professor E. S. Holden, welche mir im März und Juni 1897 zugiengen, ferner 4 Negative der Pariser Sternwarte von Herrn Director M. Loewy, die im Januar und November 1898 in Prag eintrafen, endlich 1 Negativ des Lick-Observatoriums vom 4. Juli 1899 mit sehr schmaler Mondsichel kurz vor Neumond, dessen Aufnahme und Zusendung ich der besonderen Freundlichkeit des neuen Directors der Lick-Sternwarte, Herrn Professor James E. Keeler[11] verdanke. Hiedurch ist die Anzahl der im Prospecte erwähnten 98 focalen Original-Negative, welche mir für Atlas-Zwecke zur Verfügung standen, auf 113 erhöht worden. Zu den im Prospecte hervorgehobenen 100 Versuchsvergrößerungen und 485 Atlas-Vergrößerungen kamen bis Mitte April 1900 noch 239 weitere Vergrößerungen hinzu, so dass die gesammte geleistete Vergrößerungsarbeit 824 Platten, zumeist in der Größe 26:31 cm, umfasst, deren letzte 528 Platten von mir allein ohne jede Assistenz hergestellt wurden.

Meinem Appell zur Subcription auf den Prager photographischen Mond-Atlas wurde von vielen Sternwarten des In- und Auslandes, von anderen Instituten und auch von Privaten in entgegenkommendster Weise entsprochen. Miss Catherine Wolfe Bruce in New-York, die bekannte hochherzige Gönnerin der Astronomie,[12] welche bereits zu Anfang 1897 die Atlas-Publication durch eine Spende von 1000 Dollars unterstützt hatte, subscribierte allein mit 500 Dollars auf 12 Atlas-Exemplare, welche hauptsächlich an amerikanische Sternwarten und Astronomen vertheilt wurden. Derart konnte auch der Verleger, Herr Arthur Bellmann in Prag (Firma: Carl Bellmann), welcher zugleich der Hersteller der 200 Lichtdruck-Tafeln war, ohne pecuniäre Bedenken die Herausgabe des Atlas in Angriff nehmen und dieselbe durch volle Hingabe an die Sache in erfreulichster Weise fördern bezw. zu gutem Ende führen.

Bei allen 200 Atlas-Tafeln verfolgte ich das Princip, jede Mondgegend in doppelter und entgegengesetzter Beleuchtung darzustellen, so dass dieselben nur 100 verschiedene Mondlandschaften repräsentieren. Es wurde dieses Arrangement für wertvoller gehalten, als 200 verschiedene Mondgegenden in einseitiger Beleuchtung abzubilden. Durchwegs gehören die Atlas-Tafeln [115] mit laufenden ungeraden Zahlen der I. Lunationshälfte (zunehmender Mond), jene mit geraden der II. Lunationshälfte (abnehmender Mond) an. – Das I. Heft (Tafel 1–20) erschien im November 1897, das II. (Tafel 21–40), III. (Tafel 41–60) und IV. Heft (Tafel 61–80) im April, Juli und December 1898, das V. (Tafel 81–100), VI. (Tafel 101–120) und VII. Heft (Tafel 121–140) im März, Juni und November 1899, das VIII. (Tafel 141–160), IX. (Tafel 161–180) und X. Heft (Tafel 181–200) im Februar, Juni und November 1900.


2. Ueber die angewandte Vergrösserungs-Methode.

Die von mir gewählte Methode der photographischen Vergrößerung ist in einer besonderen Abhandlung, welche am 22. Juni 1899 der Wiener Akademie der Wissenschaften unter dem Titel »Ueber die beim Prager photographischen Mond-Atlas angewandte Vergrößerungsmethode« vorgelegt wurde, ausführlich beschrieben und durch eine erläuternde Abbildung des benützten Apparates illustriert worden, weshalb auf dieselbe verwiesen werden möge.[13] In Kürze bestand diese Methode in Folgendem: Das Vergrößerungsobjectiv war ein sog. unsymmetrischer Anastigmat-Doublet der Firma Zeiss in Jena mit dem Oeffnungsverhältnis 1:7.2 und der Brennweite f = 22 mm. Der Vortheil dieser Systeme besteht in einer vollkommenen Aufhebung der astigmatischen Abweichungen schiefer Büschel unbeschadet der Ebnung eines großen Gesichtsfeldes. Eine genauere, von der Firma Zeiss im Herbste 1898 ausgeführte, Brennweiten-Bestimmung ergab f = 21.75 mm und als Distanz der beiden Hauptpunkte den Wert 0.15 mm. Dieses Objectiv wurde vor einem senkrechten Rahmen, in welchen das zu vergrößernde Original-Negativ bei transparenter Beleuchtung mittelst eines Spiegels und diffusen Tageslichtes kam, in eine Hülse geschraubt, welch’ letztere vor dem Negative leicht in horizontalem und verticalem Sinne verschoben werden konnte. Dabei war die Einrichtung ähnlich derjenigen, welche ich bei meinem, in den Prager Astr. Beob. 1888–1891, S. 50, beschriebenen Apparate zum vergrößerten Zeichnen nach transparenten Photographien getroffen habe. Der erwähnte verticale Rahmen, welcher auf einem schweren Tische fest verschraubt worden, bildete mit dem Negative und dem Vergrößerungsobjective ein System für sich. Dasselbe heiße I. Diesem wurde eine geeignete Stativ-Camera, deren Objectivkopf entfernt worden, gegenübergestellt, und an Stelle der gewöhnlichen mattierten Auffangsscheibe eine durchsichtige Scheibe mit einem Strichkreuze in der Aufnahme-Ebene gegeben. Dieses System werde mit II bezeichnet. Hinter dem bemerkten Strichkreuze wurde ein 7.8-mal vergrößerndes Ocular derart angebracht, dass es nach erfolgter Focussierung auf dasselbe in constantem Abstande von der durchsichtigen Visierscheibe verblieb und zugleich beliebig nach rechts oder links bezw. oben oder unten bewegt werden konnte. Das Arrangement ähnelte hiebei demjenigen des Vergrößerungsobjectives in System I. Beide Systeme I und II waren völlig getrennt von einander, so dass die unvermeidlichen Erschütterungen der Camera beim Einstellen, Centrieren und Einfügen der, die empfindliche Platte enthaltenden, Cassette sich nicht auf das Objectiv übertragen und dessen Distanz vom Negative modificieren konnte. Das vergrößerte Bild wurde im Oculare hinter der durchsichtigen Visierscheibe aufgefangen und dabei das Objectiv durch Vermittlung eines an dasselbe geschraubten und mit Speichen versehenen Aluminium-Trichters (welcher die Camera-Oeffnung zu umschließen hatte), sowie eines langen Stabes so lange gedreht, bis nicht das vergrößerte Emulsions-Korn die größte Schärfe zeigte. Diese Einstellung auf das Korn war für den Erfolg ebenso wichtig, als die Trennung beider Systeme I und II von einander. Da allgemein die Original-Negative 24-mal vergrößert wurden, so war die optische Vergrößerung des Kornes im angeführten Oculare 187-fach, wodurch ein sehr hoher Genauigkeitsgrad beim Einstellen erreicht wurde. Erst, nachdem letzteres beendet worden, wurde auch eine matte Visierscheibe in das System II gegeben, um das Bild in seiner Gesammtheit zu überblicken, den gewünschten Krater oder Berg in die Mitte der Platte zu bringen und die Beleuchtung in allen Theilen des Bildes durch entsprechende Drehung des Spiegels möglichst gleichartig zu gestalten. – Als empfindliche Platten wurden durchwegs Bromsilber-Gelatine-Emulsionsplatten [116] von Dr. C. Schleußner in Frankfurt a. M., welche sich vorzüglich bewährten, verwendet. Die Expositionsdauer für die Vergrößerungsaufnahme variierte bei 24-maliger Vergrößerung je nach der Durchsichtigkeit bezw. Klarheit des focalen Negatives und der Helligkeit des Himmels zwischen 3 Minuten und 3 Stunden. Die Entwicklung der exponierten Platten erfolgte mit Eisenoxalat, das Fixieren mit unterschwefligsaurem Natron.


3. Der Massstab der Vergrösserungen.
Was den Maßstab der Vergrößerungen betrifft, so ist das Folgende anzuführen. Wie im Prospecte bemerkt, wurde bei den Lick-Negativen ein constanter Vergrößerungsfactor, welcher gleich 24 war, angewandt, bei den Pariser Negativen hingegen ein von Platte zu Platte

verschiedener, der aber in jedem Falle so gewählt wurde, dass stets ein constanter Monddurchmesser von 4 Metern resultierte. Zur Erreichung einer bestimmten Vergrößerung konnte der rechnerische oder der experimentelle Weg betreten werden. Heißen in der Figur: F1 und F2 der erste und zweite Hauptbrennpunkt des Vergrößerungsobjectives, H1 und H2 dessen Hauptpunkte, welche, da zu beiden Seiten des Vergrößerungssystems dasselbe Medium sich befindet, mit den Knotenpunkten zusammenfallen, G die Größe des Gegenstandes, B diejenige des vergrößerten Bildes, a die Gegenstandsweite vom ersten Hauptpunkte H1, b die Bildweite vom zweiten Hauptpunkte H2, f die photographische Brennweite des Objectives, λ die Distanz der Hauptpunkte, c der Abstand von Bild und Gegenstand und V der Vergrößerungsfactor, so bestehen die Beziehungen:

Hieraus folgt, indem man in der ersten Formel b durch a V ersetzt:

also

c ist im vorliegenden Falle der Abstand der Schichtseite des Negatives von der Auffangebene der Vergrößerungs-Camera. Aus dieser Formel ergibt sich sofort, dass der Abstand c, also auch der Cameraauszug, für eine bestimmte Vergrößerung V um so kleiner wird, je kleiner die Brennweite f des Vergrößerungsobjectives gewählt wird.

Bei dem, für den Atlas gebrauchten Objective war f = 2.2 cm. Dieser Brennweite entspricht somit, wenn λ vernachlässigt wird, für

V = 24 c = 57.3 cm
V = 40 c = 92.4 cm u. s. w.[14]

Anstatt sich völlig an die berechnete Größe c = 57.3 cm zu halten, deren Verwendung wegen der nur genäherten Kenntnis der photographischen Aequivalent-Brennweite des Vergrößerungsobjectives, [117] der Vernachlässigung von λ und der Schwierigkeit, gegebene Maße vollkommen exact auf die zur Verfügung gestandene, etwas primitive Vergrößerungs-Camera (bei welcher unter Anderem die Visierscheibe nicht in die Aufnahme-Cassette eingelegt werden konnte, sondern sich in einem besonderen Rahmen befand) zu übertragen, nicht einwurfsfrei erschien, wurde es vorgezogen, in der Nähe dieser berechneten Distanz c Ausmessungen am vergrößerten Bilde vorzunehmen und diese mit den Dimensionen des Originales zu vergleichen. Derart wurde gefunden, dass für V = 24 der Abstand der rechten rückwärtigen Seite des Rahmens mit der durchsichtigen Visierscheibe nach erfolgtem Senkrechtstellen derselben zur optischen Axe des Objectives von der rechten, der Camera zugekehrten Rahmenseite des Apparates, welcher das Original-Negativ trägt, 56.1 cm beträgt. Diese Distanz wurde sodann in Benützung eines steifen Maßstabes bei allen, nach Lick-Negativen vorgenommenen Vergrößerungen sorgfältig eingehalten. Reduciert man dieselbe mit 1.1 cm, weil das Negativ um 0.7 cm, die Visierscheibe um 1.8 cm gegen die erwähnten Rahmenflächen zurücklag, auf die Größe c, so folgt dafür 55.0 cm. Die gegen den obigen berechneten Wert sich ergebende Differenz dürfte ausreichend aus dem bereits Angeführten und den Unvollkommenheiten des verwendeten Vergrößerungsapparates, welcher mit nur geringen Mitteln herzustellen war, zu erklären sein. Schiebt man dieselbe nur auf die Größe f und beachtet, dass eine spätere, unter vollständig gleichen Verhältnissen am 21. Februar 1897 aufgenommene, photographische Vergrößerung eines Glasnetzes mit kleinen Quadraten von ½ mm Seitenlänge und deren umfassende Ausmessung nach zwei zu einander senkrechten Richtungen für V statt 24 den genaueren Betrag 23.766 ergab, so resultiert, wenn abermals λ außeracht gelassen wird, f = 2.131 cm. Diese Verminderung des Wertes von f wurde im November 1898, als die Firma Zeiss in Jena auf mein Ansuchen hin sich in entgegenkommendster Weise bereit erklärte, eine scharfe Bestimmung von f durchzuführen, zum Theil bestätigt, indem dafür experimentell 2.175 ± 0.007 cm gefunden wurde. Die noch übrig bleibende Abweichung erscheint für den Atlas ohne Belang, da, wie bemerkt, die für 24-fache Vergrößerung gewählte Distanz der Ebenen des Original-Negatives und der Vergrößerungsplatte von einander möglichst constant eingehalten und für diese der Vergrößerungsfactor empirisch zu 23.766 ermittelt wurde.

Um den Maßstab der einzelnen Atlas-Tafeln[15] nach focalen Mond-Negativen der Lick-Sternwarte auf Grund dieses experimentellen Vergrößerungsfactors zu erhalten, ist vorerst der Durchmesser des Mondbildes im photographischen Brennpunkte des 36-zölligen Lick-Refractors bei mittlerer Entfernung des Mondes von der Erde zu eruieren. Gleichzeitig mögen hier einige nothwendige Zahlenwerte in Bezug auf den Mond Platz finden. Es heiße:

Δ0 = Mittlere geocentrische Entfernung des Mondmittelpunktes.
p0 = Aequatoreal-Horizontal-Parallaxe des Mondes für Δ0.
s0 = Geocentrischer Winkelhalbmesser des dunklen Mondes für Δ0.
σ0 = Geocentrischer Winkelhalbmesser des hellen Mondes für Δ0.
Δ = Geocentrische Mondentfernung zur Aufnahmezeit der Platte.
Δ' = Topocentrische (d. i. vom Beobachtungsorte aus gerechnete) Mondentfernung zur Aufnahmezeit der Platte.
p = Aequatoreal-Horizontal-Parallaxe des Mondes für Δ.
s = Geocentrischer Winkelhalbmesser des dunklen Mondes für Δ.
s' = Topocentrischer Winkelhalbmcsser des dunklen Mondes für Δ'.
a = Acquatoreal-Halbmesser der Erde in Längenmaß.
a = Kugelhalbmesser des Mondes in Längenmaß.

Die Bedeutung dieser Größen wird auch durch die nebenstehende Figur veranschaulicht. – Beachtet man noch, dass

a = Δ0 sin p0 } a = sin s0 = k
a = Δ0 sin s0 a sin p0

[118] ist, so dürften die folgenden numerischen Werte als die zuverlässigsten zu betrachten sein:

p0 = 57′ 02″.27 (Hansen)
s0 = 15′ 32″.59 (Peters)[16]
σ0 = 15′ 34″.09 (Hansen)[17]
k = 0.27251781 [9.4353949]
Δ0 = 60.274097 [1.7801307] (Hansen)
a
a = 6377.39715 km [3.8046435] (Bessel)
Δ0 = 384391.86 km [5.5847742] } (Hansen)
= 51801.774 g. M. [4.7143446]
a = 1737.9544 km [3.2400384] } (Peters)
= 234.21183 g. M. [2.3696088]

Hierin sind die Ausdrücke in den eckigen Klammern Logarithmen, welche im Allgemeinen etwas genauer als die beigesetzten Numeri erscheinen; km bedeutet Kilometer, g. M. geographische Meilen. – Endlich folgt für den Wert einer Bogensecunde des hellen photographierten Mondes in mittlerer Mondentfernung

1″ = a = 1.8606 km [0.2696497].
σ0

Betrachten wir nun die Verhältnisse in der Focalebene des Lick-Refractors unter Zuhilfenahme der hier gegebenen Figur. H1 H2 seien die Hauptpunkte bezw. Knotenpunkte des Lick-Objectives, F die photographische Brennweite desselben. Letztere ist

F = 570.2 engl. Fuß = 14.48295 Meter.[18]
Nehmen wir ferner an, dass in einem bestimmten Momente für den Beobachtungsort (Mt. Hamilton) die der Parallaxenwirkung unterliegende Mondentfernung Δ' gleich Δ0. wäre.

Für diesen Fall heiße der lineare Monddurchmesser in der Focalebene d0. Dann ist
d0 = 2 F tang σ0 = 13.11757 cm [1.1178535],

somit

1 mm = 14″.24181 [1.1535652] } für Δ0 und die Focalebene
= 26.49811 [1.4232149]

Wird nach Hansen die mittlere Excentricität der Mondbahn zu e = 0.05491 angenommen, so resultiert als größtmögliche geocentrische Mondentfernung Δ0 (1 + e), als kleinste Δ0 (1 − e). Diesen würden entsprechen

dMin. = 12.44 cm, dMax. = 13.88 cm.

Eine ganz analoge Betrachtung für das große »Équatorial coudé« der Pariser Sternwarte, dessen photographische Brennweite

F = 18.06 Meter[19]

[119] Seite:Astronomische Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag 4.djvu/129 [120/121] Seite:Astronomische Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag 4.djvu/130 [122/123] Seite:Astronomische Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag 4.djvu/131 [124] Seite:Astronomische Beobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag 4.djvu/132 [125] Sonne steht, vorkommen können, so beträgt die verticale Contraction 8″.2 d. i. in 24-maliger Vergrößerung 13.6 Millimeter. Nimmt man weiter für den ungünstigsten Fall an, dass die gemessene Schattenlänge l0 in diese verticale Richtung fiele und dass dieselbe im Maximum 1/80des Monddurchmessers beträgt, so wäre jene wegen Refraction nur um 0″.1 d. i. um 0.17 Millimeter in der Vergrößerungsebene zu vermehren, welche Correction indessen wegen der Unsicherheit in der Schattenlängen-Messung, die mindestens auf 0.5 mm veranschlagt werden kann, gleichfalls zu vernachlässigen ist. Diese Nichtberücksichtigung der Refraction erscheint im Allgemeinen noch durch den Umstand begründet, dass zumeist die Mondaufnahmen in der Nähe des Meridianes geschehen und dort die Schattenrichtung der Mondberge einen nur geringen Winkel mit dem horizontalen Monddurchmesser, einen großen jedoch mit dem verticalen bildet.[20]

Ferner ist anzuführen, dass die Crommelin’schen, im obigen Verzeichnisse gegebenen, Werte von ϑ sich auf die Rectascensionen und Declinationen des Mondes im Nautical Almanac gründen, welche bekanntlich die Newcomb’schen Correctionen zu Hansen’s Tafeln enthalten und insofern etwas genauer sind, als meine, in der erwähnten Abhandlung berechneten ϑ, welch’ letztere sich auf die uncorrigierten, den Hansen’schen Tafeln direct entnommenen Längen und Breiten des Nautical Almanac stützen.


6. Ueber einige Unvollkommenheiten der Reproduction.

Dass im Allgemeinen jede Reproduction durch den Druck hinter dem Originale zurücksteht, besonders dort, wo es sich um feine Töne und Uebergänge handelt, ist eine bekannte Thatsache. Auch für den Lichtdruck gilt dieser Uebelstand, da unter Anderem ein nicht völlig gleichartiges Anfeuchten bezw. Schwärzen der Druckplatte leicht geringe Modifikationen in der relativen Helligkeit des Bildes, selbst Flecke und Verschwommenheiten herbeiführen kann, welche dem Originale fremd sind. Wenn auch von mir die oft recht mühsamen und umständlichen Correcturen mit größter Aufmerksamkeit gelesen und vom Bellmann’schen artistisch-typographischen Institute, das anerkannt Ausgezeichnetes auf dem Gebiete des Lichtdruckes leistet, mit peinlichster Sorgfalt berücksichtigt wurden, so blieben doch noch einige kleine Reproductionsfehler übrig, welche, so weit sie mir bei der Durchsicht mehrerer, von mir versendeter Atlas-Exemplare auffielen, hier erwähnt werden mögen.[21]

[126] Taf. 6: Dieser Druck ist namentlich im unteren Theile des Bildes zu dunkel gerathen, weshalb ihm dort die Klarheit des Originales fehlt. Archimedes zeigt dabei in seinem nördlichen Inneren einen matthellen Fleck, welcher falsch ist. – Taf. 22: In der linken unteren Bildecke zeigt der Druck einen dunklen Streifen von schräger Richtung, welcher auf dem Originale nicht vorhanden ist. – Taf. 23: Am mittleren unteren Bildrande befindet sich ein falscher dunkler Fleck. Der äußere Ostwall von Aristoteles ist zu schwarz geworden, weshalb dort die schöne Plastik des Originales verloren gieng. – Taf. 25: Der untere Theil des Bildes wurde zu dunkel gedruckt. Cassini erscheint zu hart im Vergleich zum Originale. – Taf. 27: Rechts oben im Bilde sind die niedrigen Höhen am SO-Abfalle des Caucasus zu licht geworden. Links oben ist der Grund des Mare Serenitatis zu dunkel und zu fleckig. Ueberhaupt erscheint die westlich vom Caucasus liegende Ebene wegen unreinen Druckes und zufolge des Verlustes von feinerem Detail nicht exact genug wiedergegeben. – Taf. 28: Auch hier ist die Ebene westlich vom Caucasus weniger klar und rein, als auf dem Originale. Der rechte Bildrand ist allgemein zu licht gerathen. – Taf. 30: Links unten ist der Druck zu schwarz geworden, weshalb dort viel Detail und die Plastik des Originales verloren gieng. – Taf. 31: Rechts oben ist das Bild zu hart, links oben zu grob im Drucke geworden. – Taf. 33: Rechts unten erscheint das Bild zu dunkel und zu fleckig. Die dortige Rille ist auf dem Originale deutlicher zu erkennen. – Taf. 34: Die Rille westlich von Reaumur ist auf dem Originale besser zu sehen. Das nordwestliche Innere von Hipparchus wurde etwas zu dunkel. Die Plastik der linken oberen Ecke (Albategnius) und der rechten oberen Ecke (Ptolemaeus) steht jener des Originales nach. – Taf. 36: Das nordwestliche Innere von Albategnius ist zu dunkel gerathen. – Taf. 37: Südwestlich von Gassendi liegt im Mare Humorum der Krater I (Mädler) = 99 (Lohrmann). Der östlich davon befindliche kleine Krater ist auf dem Originale deutlich sichtbar, gieng aber in der Reproduction vollständig verloren. Rechts davon ist überdies der Boden des Mare zu fleckig geworden; namentlich stört dort ein falscher, langer thalartiger Streifen von SO nach NW, welcher dem Originale fremd ist. – Taf. 38: Westlich von Gassendi zeigt der Druck dunkle Stellen, wie niedrige Höhen, welche unrichtig sind. – Taf. 39: Der Schatten des nordwestlichen Schikard-Walles ist im Drucke viel weniger deutlich, als auf dem Originale, wo er sich völlig exact vom Grunde des Inneren abhebt. In Wargentin sieht man auf dem Originale ganz klar eine von der Mitte nach Osten streichende Höhe, die in der Reproduction kaum wahrnehmbar erscheint. – Taf. 44: Die linke obere Bildecke sollte völlig schwarz sein. Im Uebrigen ist die Reproduction gut gelungen. – Taf. 45 besitzt allgemein geringere Plastik als das Original, da in den hellen Wällen einzelne Abschattierungen verloren gegangen sind. – Taf. 52: Der Druck ist etwas zu dunkel gerathen. Ebenso bei 58. – Taf. 63: Im nördlichen Inneren des Mare Crisium zeigt der Druck eine große lichte, wie im Nebel liegende Stelle, welche falsch ist. – Taf. 75: Hievon existieren lichte und dunkle Drucke. Bei letzteren verschwindet die große Rille östlich von Hesiodus fast vollständig, während sie im vergrößerten Diapositive sehr klar erscheint. Andererseits ist die rechte untere Bildecke zu licht geworden. – Taf. 87: Die rechte obere Bildecke präsentiert sich unrein. Die dortigen Objecte liegen hart an der Lichtgrenze; deshalb sollte daselbst ein allmähliches Dunklerwerden des Grundes bis zu tiefem Schwarz stattfinden. – Taf. 88: Dieses Bild ist im Ganzen zu dunkel gehalten. Links oben befinden sich zwei falsche matthelle Streifen. – Taf. 89: Die Reproduction ist zu weich, der Druck zu dunkel gerathen. – Taf. 94 zeigt auf mehreren Abdrücken im unteren Drittel des Bildes der ganzen Breite nach eine Querschattierung, als würde dort ein Terrainabfall sein, was nicht richtig ist. Auch die rechte untere Ecke ist zu dunkel. – Taf. 98 erscheint im Ganzen zu hart und zu grobkörnig gegen das vergrößerte Diapositiv. – Taf. 101: In Furnerius befindet sich der Krater B. Im Drucke erhielt derselbe im rechten unteren Theile zwei helle Flecke, die wie zwei kleine Wallkrater aussehen, jedoch Fehler der Reproduction sind, da sie auf dem Originale nicht vorkommen. – Taf. 115: Nordwestlich von Hyginus sind auf dem vergrößerten Diapositive die beiden, nahe zu einander liegenden kleinen Krater (im Abstande von etwa 3 Hyginus-Durchmessern vom westlichen Hyginus-Rande) sehr deutlich zu sehen. In der Reproduction erscheinen dieselben ganz matt und schwer erkennbar, während ein kleiner, östlich davon sich befindender Krater ebenso gut wie auf dem Originale wahrzunehmen ist. Im Ganzen macht dieser Druck einen gröberen [127] Eindruck als das feingekörnte Diapositiv. – Taf. 128: Auf dem Originale ist das Innere von Endymion klarer; auch trennt sich dort der Wallschatten besser vom beleuchteten Grunde. Der Druck ist überdies etwas zu dunkel gehalten worden. Dies ist auch bei 129 der Fall. – Taf. 131 und 132 sehen grobkörniger als die Originale aus. – Taf. 144: Der Druck ist im südwestlichen Theile von Archimedes zu dunkel gerathen, wodurch mehrfaches feineres Detail verloren gieng. – Taf. 145 steht an Klarheit und Plastik dem Originale nach und ist in einzelnen Partien zu dunkel gedruckt worden. – Taf. 163: Die Reproduction zeigt westlich vom Nordrande des Aristillus im Abstande eines Aristillus-Durchmessers einen kleinen hellen Fleck, welcher falsch d. h. auf dem Originale nicht vorhanden ist. – Taf. 165 ist im Vergleich zu den übrigen Drucken zu bläulich gerathen, ebenso 173. – Taf. 166: Südlich vom Sacrobosco zeigt der Druck einen falschen schrägen dunklen Streifen. – Taf. 168: Westlich von Sulpicius Gallus und südlich davon (auf der Höhe des Haemus-Gebirges) zeigen mehrere Drucke zwei helle Flecke, welche falsch sind. – Taf. 171: Nordwestlich von Hypatia liegen vier Krater eng beisammen. Nördlich davon ist im Drucke der Grund des Mare Tranquillitatis (östlich von dem Krater C am unteren Bildrande) zu schwarz geworden. Ueberhaupt ist die ganze linke untere Bildecke zu dunkel gerathen, so dass man daselbst den Eindruck einer Art Terrasse im Mare erhält, welche aber nicht existiert. Auf dem Diapositive verläuft an diesem Orte der Grund des Mare von oben nach unten völlig gleichmäßig. – Taf. 181: Auf dem hell beleuchteten Walle von Blancanus ist in der Reproduction ein großer Theil der Wallzeichnung verloren gegangen, weshalb hier die Plastik eine mangelhafte ist. – Taf. 182: Am Ostwalle von Clavius sind einige matt beleuchtete Höhen, welche von schwarzem Schatten umgeben erscheinen, im Drucke fast ganz verschwunden, während sie sich deutlich auf dem vergrößerten Diapositive präsentieren. – Taf. 185: Im Süden von Copernicus, wo der Doppelkrater A liegt, zeigen einzelne Drucke ein zu starkes Abflauen bezw. unrichtige Ouerstreifen, während andererseits im Norden von Copernicus die Töne zu dunkel gerathen sind. Auch die Plastik des hellen Ostwalles von Copernicus ist nicht so vollkommen, wie auf dem Originale. – Taf. 189: Der Druck ist in der rechten oberen Ecke zu dunkel geworden. – Taf. 190: Im Inneren von Colombo trennt sich in der Reproduction der Wallschatten kaum vom Grunde. Auf dem Originale ist er in seinem ganzen Verlaufe deutlich erkennbar. – Taf. 191: Im unteren Theile des Bildes zeigen einzelne Drucke lange matthelle Streifen von horizontaler Richtung, welche unrichtig sind. – Taf. 193: In der rechten oberen Ecke sollte der Grund völlig schwarz sein, was nicht ganz erreicht wurde. – Taf. 196: Die Reproduction zeigt an der Lichtgrenze in der Breite der Mitte von Hevel einen matthellen Fleck, welcher falsch ist. – Taf. 197: Bei einigen Abdrücken ist der untere Theil des Bildes zu dunkel gerathen. – Taf. 200: Einzelne Drucke zeigen südlich von Fontenelle (am oberen Bildrande) ein helles Fleckchen, das wie eine beleuchtete Höhe aussieht, jedoch ein Reproductionsfehler ist.


7. Graphische Uebersicht der im Atlas dargestellten Mondgegenden.
(Siehe Taf. XVIII.)

Dem X. Schlusshefte des Atlas wurde ein Uebersichtsbild des Mondes in ortographischer Meridianprojection beigegeben, in welches die Mitten der einzelnen Atlas-Blätter durch Punkte oder kleine Kreise eingetragen erscheinen. Ein schwarzer Punkt oder schwarzer Kreis zeigt Blätter mit Mondgegenden in Morgenbeleuchtung (= zunehmender Mond = I. Lunationshälfte), ein rother Kreis solche bei Abendbeleuchtung (= abnehmender Mond = II. Lunationshälfte) an. Im Allgemeinen fällt der rothe Kreis symmetrisch um den schwarzen Punkt d. h. beide Atlasblätter mit entgegengesetztem Schattenwurfe haben dieselbe oder sehr nahe gleiche Mitte. Wo den schwarzen Punkt ein schwarzer Kreis, sodann diesen zwei rothe Kreise umschließen, ist dieselbe Mondgegend in den Tafeln zweimal mit östlichem (I) und zweimal mit westlichem (II) Schattenwurfe, also viermal, dargestellt. In der Mondmitte umfasst ein Atlasbild nach Lick-Negativen durchschnittlich 10 Quadratgrade, nach Pariser Negativen 8 Quadratgrade. Gegen den Mondrand hin fällt naturgemäß eine größere Anzahl von Mondgraden in den Bereich der betreffenden Atlasblätter. – Aus dieser graphischen Uebersicht ist erkenntlich, dass insbesondere die centralen und die gebirgigen Partien des Mondes im Atlas reich vertreten sind, während dies bei den Randgegenden und den Mare-Flächen weniger der Fall ist. Dieser Umstand wurde ebensowohl durch die begrenzte Anzahl der nach Prag gelangten Negative, als auch durch deren ungleichmäßige Vertheilung auf die einzelnen Lunations-Tage bedingt. Auch musste hiebei die Güte und plastische Schönheit der Platten als wesentlicher Factor mit in Betracht gezogen werden. Trotzdem dürfte der Prager photographische Mond-Atlas, bestehend aus 128 Vergrößerungen nach Lick-Platten und 72 Vergrößerungen nach Pariser Platten, welcher eigentlich nur 100 verschiedene Mondgegenden, dafür aber jede in doppelter und entgegengesetzter Beleuchtung abbildet, das Hauptsächliche und Wichtigste der Mondoberfläche zur Darstellung bringen.


[128]
8. Alphabetisches Inhalts-Verzeichnis sämmtlicher, auf den Atlas-Tafeln 1–200 ganz oder zum Theil vorkommenden, Mondobjecte.

(Die hier angeführten Bezeichnungen sind ausschließlich der Beer-Mädler’schen Mappa Selenographica von 1834 entnommen. Die neben denselben stehenden ungeraden Tafel-Zahlen gehören durchwegs der I. Lunationshälfte, die geraden der II. Lunationshälfte an.)

Tafel 001–020 = Heft I
» 021–040 = » II
» 041–060 = » III
» 061–080 = » IV
» 081–100 = » V
» 101–120 = » VI
» 121–140 = » VII
» 141–160 = » VIII
» 161–180 = » IX
» 181–200 = » X


A.
Abenezra 165, 166.
Acherusia Prom. 69, 70, 192.
Aenarium Prom. 55, 56, 153, 154.
Agarum Prom. 81, 82, 85, 86.
Agrippa 91, 92, 115, 116.
Albategnius 16, 33, 34, 35, 36.
d’Alembert Montes 198.
Alfraganus 171, 172.
Alhazen 81, 85.
Alhazen S 81, 82.
Aliacensis 77, 147, 148.
Alpes 25, 26.
Alpetragius 11, 12, 16.
Alpetragius d 153, 154.
Alphons 11, 12, 15, 16, 35, 36, 139, 140.
Anaxagoras 199, 200.
Apenninus 29, 30, 144, 183, 184.
Apianus 147, 148, 166.
Apollonius 86.
Aratus 183, 184.
Archimedes 5, 6, 143, 144, 163, 164.
Archytas 199.
Ariadaeus 92.
Aristarch 3, 4.
Aristillus 6, 28, 143, 163, 164.
Aristoteles 23, 24.
Arzachel 11, 12, 16, 56, 96, 139.
Atlas 87, 88, 127, 128.
Autolycus 6, 144, 163, 164.
Azophi 165, 166.
Azout 85, 86.
 
B.
Baco 50.
Baily 87.
Barocius 49, 50.
Barrow 199.
Bayer 99, 100.
Beaumont 41, 42, 109, 110.
Bernoulli 125, 126.
Berosus 84.
Berzelius 125, 126.
Bessel 192.
Bettinus 160.
Bianchini 1, 2, 117, 118.
Biela 121.
Billy 151, 152.
Biot 104.
Blancanus 17, 18, 159, 160, 181, 182.
Bode 51, 52.
Bohnenberger 189, 190.
Bonpland 129, 130.
Boscovich 91, 92, 115, 116, 167, 168.
Bouguer 1, 2, 117, 118.
Bradley M. 183, 184.
Buch 49, 50, 89, 90, 170.
Bürg 87, 88.
Büsching 50, 169, 170.
Bulliald 137, 138.
Burckhardt 123, 124.
 
C.
Cabeus 180.
la Caille 12, 95, 96.
Calippus 27, 28.
[129] Campanus 73, 74, 76
Capella 173, 174.
Capuanus 74, 76, 133, 149, 150.
Carpatus 93, 94.
Cassini 25, 26, 27, 28.
Catharina 41, 42.
Caucasus 27, 28.
Cavalerius 195, 196.
Cavendish 135, 136.
Cichus 75, 76. 149, 150.
Clairaut 45, 46, 49, 50.
Clavius 17, 18, 159, 160, 181, 182.
Cleomedes 63, 64, 84, 123, 124.
Colombo 189, 190.
Condamine 117, 118.
Condorcet 82, 85, 86.
Conon 30, 183, 184.
Cook 106, 189, 190.
Copernicus 9, 10, 94, 185, 186.
Cordilleras 198.
Crisium Mare 61, 62, 63, 64, 65, 66, 81, 82, 83, 84, 85, 86.
Curtius 179, 180.
Cuvier 45, 46, 47, 48.
Cyrillus 41, 42, 172.
Cysatus 179, 180.
 
D.
Damoiseau 197, 198.
Davy 16, 153, 154.
Delambre 172.
Delisle 157, 158.
Deluc 13, 14.
Dionysius 92.
Diophantus 157, 158.
Dollond 172.
Doppelmayer 193, 194.
Drebbel 39, 40.
 
E.
Egede 23, 25, 26.
Eimmart 82, 83, 84.
Encke 21, 22.
Endymion 127, 128.
Epigenes 199, 200.
Eratosthenes 31, 32.
Euclides 71, 72.
Eudoxus 23, 24, 28.
 
F.
Fabricius 43, 44.
Fermat 68, 165.
Fernelius 47, 48, 77.
Firmicus 85, 86.
Fontenelle 200.
Fracastor 109, 110.
Fra Mauro 129, 130.
Franklin 126.
Frauenhofer 101, 102.
Furnerius 101, 102.
 
G.
Gassendi 37, 38, 135, 136.
Gauricus 75, 80, 161, 162.
Gay Lussac 9, 10, 93, 94, 185, 186.
Geber 165, 166.
Geminus 124, 125, 126.
Gemma Frisius 50, 89, 90.
Goclenius 173, 189, 190.
Godin 91, 92.
Grimaldi 195, 196, 197, 198.
Gruemberger 18, 179, 180.
Guerike 129, 130.
Guttemberg 173, 174 189, 190.
 
H.
Hadley M. 183, 184.
Haemus 167, 168, 191, 192.
Hagecius 121, 122.
Hahn 123.
Hainzel 133, 134.
Hansen 81, 85.
Hansteen 151, 152.
Harpalus 1, 2.
Hase 103.
Helicon 155, 156.
Hell 79, 80.
Heraclides Prom. 1, 2, 119, 120.
Hercules 87, 88, 128.
Herodot 3, 4.
Herschel 15, 16, 139, 145, 146.
Hesiodus 75, 149, 150, 161, 162.
Hevel 195, 196, 197, 198.
Hippalus 73, 74, 138.
Hipparchus 33, 34, 35, 36.
Hommel 121, 122.
Hook 125, 126.
Hortensius 131.
Huygens M. 29, 30.
Hyginus 52, 113, 114 115, 116.
Hypatia 171, 172.
 
I, J.
Jacobi 45, 46.
Jansen 70.
[130] Inghirami 40.
Iridum Sinus 1, 2.
Isidorus 173, 174.
Julius Caesar 91, 92.
 
K.
Kant 41, 171, 172.
Kepler 21, 22.
Kies 73, 74, 76, 138.
Kircher 160.
Klaproth 159, 160.
 
L.
Lalande 146.
Landsberg 131, 132.
Langrenus 106, 107, 108.
Laplace Prom. 1, 2, 117, 118, 155, 156.
Legendre 103.
Lehmann 39.
Letronne 37, 38, 152.
Lexell 77, 78, 79, 80, 141, 142.
Licetus 45, 46, 47, 48.
Lilius 45, 46.
Lindenau 67, 68, 169, 170.
Linné 53, 54.
Lohrmann 195, 196, 197, 198.
Longomontanus 97, 98.
Louville 120.
Lubiniezky 137, 138.
 
M.
Macrobius 62, 64.
Magelhaens 189, 190.
Maginus 13, 14, 20, 142.
Mairan 119, 120.
Manilius 167, 168.
Marco Polo 29, 30.
Marius 177, 178.
Mason 88.
Maupertuis 1, 117, 118.
Maurolycus 47, 48, 49, 50, 90.
Mayer 93, 94.
Menelaus 168, 191, 192.
Mercator 73, 74, 76, 149.
Mersenius 135, 136.
Messala 125, 126.
Messier 57, 58.
Metius 43, 44.
Meton 199.
Mösting 145, 146.
Mösting A 145, 146.
le Monnier 59, 60.
Moretus 179, 180.
 
N.
Nasireddin 47, 48, 141, 142.
Neander 112, 187, 188.
Nearch 121, 122.
Newton 179, 180.
Nicolai 169.
Nonius 47, 48, 77, 148.
 
O.
Oersted 127, 128.
Oriani 83.
Orontius 20, 80, 141, 142.
 
P.
Palitzsch 103.
Pallas 51, 52.
Parrot 35, 36.
Parry 129. 130.
Petavius 103, 104.
Philolaus 200.
Phocylides 39, 40, 100.
Picard 61, 62, 65, 66, 82.
Piccolomini 67, 68, 111, 112, 187.
Pico 7, 8.
Pictet 14, 19, 20, 141, 142.
Pitatus 75, 161, 162.
Pitiscus 121, 122.
Plana 88.
Plato 7, 8, 200.
Playfair 147, 148, 166.
Plinius 69, 70.
Poisson 89, 90, 147, 148.
Polybius 111.
Pons 67, 68, 165.
Pontanus 90, 165, 166.
Posidonius 59, 60.
Proclus 61, 62.
Ptolemaeus 15, 16, 35, 36, 139, 140, 145, 146.
Purbach 12, 95, 96.
 
R.
Rabbi Levi 67, 169, 170.
Ramsden 73, 76.
Reaumur 33, 145, 146.
Regiomontanus 77, 78, 80, 95, 96, 148.
Reichenbach 102, 187, 188.
Reinhold 131, 132.
Rhaeticus 34, 113, 114.
Rheita 102, 187, 188.
Riccioli 195, 196, 197, 198.
Riccius 169, 170.
[131] Riphaeus 71, 72.
Rosenberger 121, 122.
Ross 69, 70.
Rost 97, 98, 99, 160.
 
S.
Sacrobosco 165, 166.
Sasserides 19, 20, 142.
Saussure 14, 20, 47, 141, 142.
Scheiner 18, 159, 160.
Schikard 39, 40.
Schiller 99, 100.
Schumacher 125, 126.
Scoresby 199.
Segner 100.
Sharp 1, 2, 120.
Short 179, 180.
Silberschlag 91, 92.
Sirsalis 152.
Snellius 102, 103, 104.
Sömmering 145.
Somnii Palus 62.
Sosigenes 92.
Steinheil 43, 44.
Stevinus 101, 102.
Stiborius 67,68, 111, 112, 169, 170.
Stöfler 45, 46, 47, 48, 49, 50.
Street 13, 14, 19, 20.
Struve 125.
Sulpicius Gallus 168, 191, 192.
 
T.
Tacticus 41, 42.
Taquet 70, 191, 192.
Taruntius 65, 66.
Taylor 172.
Theaetetus 26, 27, 28, 163, 164.
Thebit 11, 12, 55, 56, 95, 96.
Thebit В 55, 56.
Theon junior 172.
Theophilus 41, 42, 171.
Timaeus 199, 200.
Timocharis 175, 176.
Tralles 123, 124.
Triesnecker 51, 52, 113, 114, 115, 116.
Tycho 14, 19, 20, 142.
 
U.
Ukert 51, 52, 113, 114, 116.
 
V.
Vendelinus 105, 106.
Vitello 193, 194.
Vitruvius 70.
Vlacq 121, 122.
 
W.
Walter 77, 78, 79, 80, 96.
Wargentin 39, 40.
Weigel 99, 100.
Werner 77, 78, 96, 147, 148.
Wilhelm I 97, 98.
Wilson 160.
Wolf M. 30, 31, 32.
Wurzelbauer 75, 169, 150, 161, 162.
 
Z.
Zagut 67, 68, 90, 169, 170.
Zupus 151, 152.


[Taf. XVIII]

Taf. XVIII.
Uebersicht der in L. Weinek’s photographischem Mond-Atlas auf 200 Tafeln dargestellten Mondgegenden.
● (○) = Position der Bildmitte, zunehmender Mond-erste Lunations-Hälfte (I).
= Position der Bildmitte, abnehmender Mond-zweite Lunations-Hälfte (II).

  1. Es ist dies in einer, der Wiener Akademie der Wissenschaften am 22. Juni 1899 vorgelegten, Abhandlung mit dem Titel: »Ueber die beim Prager photographischen Mond-Atlas angewandte Vergrößerungsmethode« geschehen. Siehe: Sitzungsberichte derselben, math. naturw. Cl., Bd. CVIII, Abth. IIa, Juli 1899, sowie S. 63 bis 69 der vorliegenden Publication.
  2. Siehe S. 105 dieser Publication.
  3. Von der Verwendung der Arequipa-Diapositive für den Atlas wurde schließlich ganz abgesehen, um diesen möglichst einheitlich zu gestalten und ihn durchwegs nur auf focale Original-Negative zu gründen. Der fertige Atlas umfasst 128 Vergrößerungen nach Lick-Negativen und 72 nach Pariser Negativen.
  4. Genauere Werte werden später im Abschnitte über den Maßstab der einzelnen Atlas-Tafeln gegeben.
  5. Genau ist der Monddurchmesser derselben = 1.949 m, also der doppelte Betrag = 3.898 m.
  6. Siehe S. 100 dieser Publication.
  7. λ = Selenographische Länge, + = westlich vom Centraimeridian.
    ß = Selenographische Breite, + = nördlich vom Aequator.
  8. Dieses Bild findet sich auch im Atlas als Taf. 14 vor.
  9. Verschiedene Umstände brachten es leider mit sich, dass dieses Intervall zuweilen selbst 3 Monate überschritt.
  10. Derselbe wurde auf 100 fl. = 200 Kronen festgesetzt.
  11. Dieser übernahm die Leitung der Mt. Hamilton-er Sternwarte am 1. Juni 1898, nachdem Professor E. S Holden am 1. Januar 1898 als Director resigniert hatte. Sehr beklagenswert ist Keeler’s frühzeitiger Tod (im Alter von 43 Jahren) am 12. August 1900.
  12. Ihr am März 1900 im Alter von 84 Jahren erfolgter Tod kann von der astronomischen Wissenschaft, welche von ihr so reichlich (mit 174275 Dollars) unterstützt worden, nur beklagt werden. Eine Biographie derselben findet sich in No. 3639 der Astr. Nachrichten.
  13. Siehe S. 64–68 dieser Publication.
  14. Für das zweite, in Prag befindliche analoge Objectiv mit f = 1.4 cm wäre für
    V = 24 c = 36.5 cm
    V = 40 c = 58.8 cm
  15. Dieselben wurden derart hergestellt, dass zunächst von dem originalen, vergrößerten Glas-Diapositive durch Contact (im Copierrahmen) ein gleich großes Glas-Negativ angefertigt und weiter dieses für den Lichtdruckprocess verwendet wurde.
  16. Vide Astr. Nachr. Bd. 138, S. 147. Dieser Wert ist das Mittel aus vier Bestimmungen von Küstner-Peters, Küstner, Struve und Battermann und stützt sich ausschließlich auf Sternbedeckungen durch den Mond. Derselbe wird auch im Berliner Astronomischen Jahrbuche für Sternbedeckungen angewendet.
  17. Dieser Wert ist aus Greenwich’er Meridianbeobachtungen hergeleitet, wird in Hansen’s Mondtafeln verwendet und auch im Nautical Almanac gebraucht.
  18. Siehe »Prager Astr. Beob. 1888–1891«, S. 58.
  19. Nach einer brieflichen Mittheilung des Directors der Pariser Sternwarte, Herrn M. Loewy vom 8. November 1898.
  20. Bekanntlich ist, wenn die durch Refraction verursachte Verkürzung des verticalen Mondhalbmessers Δσv, diejenige des unter dem Winkel q gegen die Verticale geneigten Halbmessers Δ0q heißt:
    Δ0q = Δσv cos²q.
  21. Trotz der erwähnten Unvollkommenheiten der Reproduction dürfte eine Vergleichung des Prager Atlas mit dem Pariser (»Atlas photographique de la Lune, publié par l’Observatoire de Paris, executé par M. M. Loewy et M. Puiseux«. Premier fascicule, Paris 1896) hinsichtlich Plastik und Treue zu den focalen Originalen nicht zu Ungunsten des ersteren ausfallen. Gehen wir hierauf etwas näher ein. Um das Korn der Pariser Vergrößerungen mit jenem der Prager zu vergleichen, wählen wir irgendeine Mondgegend in beiden Atlanten aus, welche beiderseits auf Pariser Negativen derselben Nacht mit wenig differierender Aufnahmezeit beruhen. Ad ex. Betrachten wir die Ringebene Maurolycus auf Pl. II des ersten Pariser Heftes und auf Taf. 49 des dritten Prager Heftes. Ersteres Bild basiert auf dem Pariser Negative vom 14. März 1894, 6h.9 M. Z. Paris und ist eine 15-malige Vergrößerung, letztere auf dem Pariser Negative vom 14. März 1894, 7h4m.5 M. Z. Paris und ist eine 23-malige Vergrößerung. Schon der unmittelbare Anblick zeigt, dass die Töne des Prager Atlas feiner als jene des Pariser sind. Besieht man aber beide Bilder mit der Lupe, so erkennt man auf das Genaueste, dass das Prager Korn bei Weitem präciser als das Pariser ist – trotz der um etwa die Hälfte stärkeren Vergrößerung in Prag. Auf Taf. 49 erscheint auch die Plastik der hellen Wälle günstiger, die Wiedergabe des feineren Details vollkommener als auf Pl. II. – Ein anderes Beispiel bietet die Ringebene Archimedes auf Pl. V des ersten Pariser Heftes und auf Taf. 5 des ersten Prager Heftes. Ersteres Bild ist eine 14-malige Vergrößerung nach dem Pariser Negative vom 13. Februar 1894, 6h.5 M. Z. Paris, letzteres eine 23-malige Vergrößerrung nach dem Pariser Negative vom 13. Februar 1894, 6h30m.9 M. Z. Paris. Auch hier dürfte derselbe Eindruck, wie im vorigen Falle, gewonnen werden. – Allgemein kann, wie ich glaube, aus jeder aufmerksamen Vergleichung beider Atlanten geschlossen werden, dass der Prager Atlas für die Constatierung feineren Monddetails günstiger als der Pariser ist, obwohl jener viel stärkere Vergrößerungen aufweist. Zudem erscheinen im Pariser Atlas, welcher durch seine sehr großen und zahlreiche Mondformationen auf Einmal darbietenden Tafeln überaus bestechend wirkt, die Lichtcontraste mehrfach übertrieben und die hellen Kraterwälle fast ohne jede Schattierung bezw. Plastik. Ohne Zweifel ist in Prag die getroffene Wahl des optischen Vergrößerungssystems und die Beschränkung auf kleinere Mondpartien von besonderem Vortheil für das Resultat gewesen. – Ein anderes vergleichendes und maßgebendes Urtheil rührt von dem hervorragenden französischen Selenographen C. M. Gaudibert in Vaison (Vaucluse) her, welches hier mit dessen Zustimmung Platz finden möge. Derselbe schrieb mir am 13. Juni 1896 mit Bezug auf den Pariser Atlas: „J’ai reçu il y a quatre ou cinq jours le premier fascicule de l’Atlas photographique de la Lune … C’est certainement un beau travail qui laisse bien loin derrière lui celui que M. Prinz avait entrepris. II est agrandi 14–15 fois sur verre d’après les négatifs de Paris et puis imprimé sur papier. A distance c’est un tableau magnifique, mais vu de près le fond en est grossier et ne pourra jamais répresenter les objets d’un faible diamètre. Sous ce rapport, le travail que l’on fait à Paris est bien inférieur au vôtre dont l’agrandissement est presque double et le fond beaucoup plus fin“ und am 25. Mai 1899 in Bekräftigung seiner, vor 3 Jahren gefällten Kritik: „Ma pensée depuis lors n’a pas varié un instant et je continue à penser que plus on les comparera l’une avec l’autre plus en sentira convaincu que c’est là un fait incontestable.“