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Der Reisewagen Napoleon’s I.

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Textdaten
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Titel: Der Reisewagen Napoleon’s I.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 484
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[484] Der Reisewagen Napoleon’s I. Was ist aus jenem Reisewagen des französischen Kaisers geworden, den die Preußen nach der Schlacht bei Waterloo erbeuteten? Derselbe befindet sich auf der Herrschaft Krieblowitz in Schlesien, wo Feldmarschall Blücher in der letzten Zeit seines Lebens gern verweilte und wo er auch auf einer waldigen Anhöhe in der Nähe des Schlosses seine letzte Ruhestatt gefunden. Dieser Reisewagen, in welchem, als er in Genappe von Blücher’s Soldaten mit Beschlag belegt wurde, sich noch Hut und Degen des Kaisers befanden, der ihn soeben verlassen, wurde dem tapferen Marschall Vorwärts zum Geschenk gemacht, und er pflegte sich oft des sehr bequemen Fuhrwerks zu bedienen. Auch die sechs Grauschimmel, welche die Stadt Paris mit dem Wagen dem Kaiser nach seiner Rückkehr von Elba geschenkt hatte, waren in den Besitz des Fürsten Blücher übergegangen. Der Wagen, mit seinem Goldbeschlag äußerlich gut erhalten, wenn auch innerlich etwas in Verfall, steht noch in der Wagenremise zu Krieblowitz.

Gegen diese Mittheilung schlesischer Blätter wird von London aus Protest erhoben. Dort wird der bei Genappe erbeutete Wagen Napoleon’s I. in der Wachsfigurenausstellung der Madame Tussand, wie auch die beliebtesten Reisehandbücher mittheilen, gezeigt; er soll für 2500 Pfund gekauft worden sein: doch das soll nicht der Reisewagen des Kaisers, sondern sein Staatswagen sein. Daß der erstere, von Blücher’s Soldaten erobert, dem Fürsten zugefallen, ist eben so glaubwürdig wie historisch beglaubigt.