Der Rheinborn

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Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Der Rheinborn
Untertitel:
aus: Gedichte, Seite 85
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
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Der Rheinborn.

Ich bin den Rhein hinaufgezogen
Durch manches schatt’ge Felsenthor,
Entlang die blauen, frischen Wogen
Zu seinem hohen Quell empor.

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Dem hellsten Borne, weit und offen,

Darin ein Ruder weinumlaubt
Sich spiegle, wie ein heiter Hoffen,
Entspring’ er leicht, hatt’ ich geglaubt.

Ich klomm empor auf schroffen Stiegen,

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Verwognen Pfaden, öd und wild,

Und sah mir ihn zu Füßen liegen
Als einen erzgegoßnen Schild.

Fernab von Heerdgeläut und Matten
Lag er in eine Schlucht versenkt,

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Bedeckt von schweren Riesenschatten,

Aus Eis und ew’gem Schnee getränkt –

Hier jauchzt kein Senn, hier schallt kein Reigen.
In kurzen, dunkeln Wellchen geht
Der See. Hier wird die Welt zum Schweigen,

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Wenn nicht ein Stein in Fall gerät –


Ein Sturz! Ein Schlag! Und aus den Tiefen
Und aus den Wänden brach es los:
Heerwagen rollten! Stimmen riefen
Befehle durch ein Schlachtgetos!