Der Schmied von Hakenbach

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Autor: Fried. Schrottenbaum
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Titel: Der Schmied von Hakenbach
Untertitel:
aus: Märchen aus Bayern, S. 28-33
Herausgeber: Karl Spiegel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1900
Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: Selbstverlag des Vereins für bayrische Volkskunde und Mundartforschung
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Erscheinungsort: Würzburg
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Quelle: Commons
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20. Der Schmied von Hakenbach.
(Niederbayern: Bayerischer Wald.)
* Die Aufschreibung in der Mundart.

Za dera Zeit, wia unsa Herrgott na af der Welt umagroast is und da heilö Peta mit öham, da is öa a moi da Schmied vo Hokaba[ch] göngt. Wia s’n aba va weita gsegn hamt, hot da hl. Peta gsagt: „Du, Moasta, mi hungat scha und ham oi zwä koa Geöd; wie wurs den[n] sa, wan ma den Handwerksburschn abetteln tadn?“ „Na, zwöng meina, mir is oa Ding,“ hat da Herrgott gsogt; „dös ka da i sogn, daß er seöt nöt vü hot, a Scherzl Broud und zwä Botzn hat a na ön Leiwötaschl.“ Na dös Ding is recht gwön. Wias ganz zamkema hand, hot hoit da hl. Peta gsagt: „Mei, Landsma, mia zwä tadn recht schä bittn, host nöt a weng wos z’össn, oi zwä ham a scha Hunga, awa nix z’beißn und nix z’nagln und kinan fost nima gäh voa lauta Hunga.“ „Na freilö“, hot da Schmied gsogt, „sitzn ma uns hoit nieda und öffn dös Scherzl Broud mitanand!“ Und a so hamts sö s gmacht. Wias firtö gwön hand, hamts oi zwä Geöts Gott gsogt und hand öaran Wö wida fuat ganga und da Schmied a. Öna Zeit hot da Moasta gsogt: „Du, Peta, den Schmied miß ma moag wieda probian, wos a uns na a moi ebs gibt; er is a vadoams Früchtl, awa a guatherzöga Kund.“ Und a so hamts ös gmocht. Dön anan Tag hamts wieda göngt ön ana und hamt wieda bettlt. „Na“, hat da Schmied gsogt, „i moa, i ha enk e göstan ebbs göm, hats heiöt scha wieda do. Is awa oa Ding, i ho no zwä Batzn, toin ma hoöt mitanana.“ Und a so hamts ös gmocht, hamt toit und wieda vanana ganga. Dön drittn Tag hamtn dö zwä na moi probiat (browiat), wos da Schmied tuat, wei unsa Herrgott scha ebbs bsunas voa ghot hot. Do wa owa da Schmied denat scha boi hoas woan und hot gsogt: „Na, wos moats den, ös zwä Tauganix, hobts ebba gmoat, i geh extrat füa enk zwä fechtn? foit ma nöt eiö.“ „Na“, hot a glei draf wieda gsogt, „heiöt wü i na a moi toön mit enk, awa aft is goa.“ Und a so hamts hoit den lötztn Batzn a na toöt und wa da Schmied san Wö wieda fuatganga. Dawei hot sö unsa Herrgott z’kena göm und hot gsogt: „Weist so guatherzö gwön bist, kast da zwä Wünsch toa, wos da wünschn wüst.“ „Na“, hot da Schmied ganz dafreut gsogt, „dös is recht, dös gfreut mi. Jatzt wünsch a ma glei an Ranzn, wann i sag: ö mei Ranzal, ö mei Ranzal! muaß ois drin sa, wos a ma denk, und a Geign, wan i geig draf, muaß oös tanzn, wos a ma denk.“ „O, i woit, du hettst da ebbs bössas gwunschn!“ hot da Moasta gsagt, „awa wei s das wünscht dos, sollst as kriagn.“ Af oamoi hot da Schmied an Ranzn ön Bukl ghot und a funklnoglneiö Geign drin.

Draf is a wieda a Zeit umanana groast und is af a Gschloß kema, wo a um a Nochthirwa bitt hot. „Kast scha dobleim, awa ön a Zimma muaßt dö lögn, wo a Weihratz umgeht drin. Wansd awa dond bist ö da Friha, liegt ma a nix dra; wansd awa d’ Weihratz vatreibn kast, kriagst mei Touchta zan Heiratn unds Gschloß dazu.“ „Na, da mog i scho“, [29] hot a gsogt und is glei af dös Zimma ganga, hot sö awa voaher a Toschn voi wollösch Nuß und a Toschn voi Kislschtoa mit gnuma. An Schraufschtock und a Feiö hot a a nöt vagössn und a so hat a sö eigloschiat ö san Zimma. Wia’s Zwöfö gschlogn hot, is Grumplat scho lousganga. „Na wansd a Schneid hast, aft geh aha, i füacht dö nöt, bist wer da wö.“ Dawei is hoit da Schuwerltoni eiganga oda da Heerndlbua, wia ma sogt – oda kuaz gsogt, da Toifö. Da Hans, a so hot da Schmied ghoißn, hot grad fleißö Nuß afbissn. „Wos host denn da?“ „Na, wos wirö denn ham, Nuß hoit.“ „Geh, gib mia a a nötla!“ „Da host a ni“, hot da Hans gsogt und hot eahm a Händ voi Kislstoa göm. „Malafiz! hant dö hiat!“ „Na, du host hoit lauta stumpfat Zähnt, i seit as, daß wieda ogreifant; tua ön Kopf hea da!“ Und wirklö hot a sö foppn lossn und hot ön Kopf ön Schraufstock einö ta. Und da Hans hot zam gschrauft und an Mängodern eita, wie wan ma an Roß s Übabluat nimmt. Aft hot a a Hoözroschbö gnuma und hat öham d Fotzn gherö heagreut und allö Zähnt ausgschtoßn. Nacha hot da Toifö s Jammern und s Bittn agfangt: „O mei, o mei, loß mö aus, i kim eh nima ö dös Zimma!“ Da Schmiedhans hatn auslossn. Jatzt hat da ana aufdraht und hat gsogt: „Na, ö dös Zimma geh i nima hea, owa ön außtan Goan wannst ma eigehst, nocha gfreutö, Schmied! aft derfst ö mi denka!“ Und damit is er aus und dava. Da Schmied hat glocht, daß a sö bogn hot und hot ön Schloßherrn sei Tochtal gheirat. A moi hotn hoit da Goiß gschtocha und is ön Toifi sein Goatn schbazian ganga, hot eham awa ön Schraufstock mitgnuma. Af oamoi kimt da Schuberltoni daheagsaust und wü’n paka. Dawei hat öham da Hans ön Schraufstock zoögt. Jatzt hot da oa s schrei angfangt und hot gsogt: „Jatzt lekst mö ön … mit dein Schraufstock, i kim nima.“ Und fuat is a. Na hot sö da Hans denkt, iatzt ghert a ma alloa, da ka i toa, wos i mog. Dön anan Tag is a glei wieda sbazian ganga ön Goatn. Dawei af oamoi steht da Toifö wieda da und ön Hansn pakt und fuat mit öham. Zum Glück hot da Hans d’ Geign ba öham ghot. Ön an Hoitz afan Stok hot da Toifö grast’t und is a weng ö d Brama ganga dawei. Da Hans hot d Geign gnuma unds Geign agfangt und da Toifö s Tanzn und hot sö sanö Klewö sauwa zkreit ön Doanan. Recht schä bitt hot a, daß da Hans s Geign ghengt hat und nacha is a dava und hat dö größta Plöara ta voa Zoan. Da Hans is hoamtrottlt und öma poa Tag wieda ön Goan spazian ganga und af oamoö steht da Klewöbna voa seina und hotn wieda pakt und fuat hett an gern ghott. Dawei hot da Schmiedhans aus Fiasoag san Ranzn mitgnuma und hat gsogt: „Ö ma Ranzerl!“ und drin is a scha gwön a. Nacha is a fuat ön Hamma und hatn in dan groußn Hamma glegt und hotn gherö austreim lossn. Wian da Hans auslossn hot, is a fast fuat kuglt, wei d Boana nima ganz gwön haut und ist goa nimma kema a.

Wia da Schmiedhans gstoam is, is a ön Himmö afö ganga. „Na, na“, hamts gsogt, „du derfst nöt eina; hättst an eh wünschn kinna, wansd mögn hettst; du derfst nöt eina!“ Ön Hansn is nix üwablibn, er muaß [30] zua da Hö[ll] gäh. Ö da Hö hamds a Glostüa ghot; do hamdsn scha va weitn gäh segn. „Habts zua, habts zua!“ hamds allö gschrian, „iatzt kimmt da Schmiedhans!“ Allö hamds zua ghabt; dawei hamds ö Glostüa brocha. Wög gäh hamds nöt derfa, wei s zuhabm nontwendiga gwön ist, und a so hot da Hans an jedn d Pratzn a gnoglt ö d Tüa. Nacha is a wieda fuat ön Himmö und hot recht schön bitt, sö sollna grad a wengl eischau lossn. Na, dös is öahm bawillint woan und dawei hat ea san Ranzn eigwoafa ba da Tüa und an Schprung gmocht – is a scha drin glössn a af san Ranzn. Ös hettna na gern außa gwoafa. „Ja mei“, hot a gsogt, „das geht nöt, i sitz af mein Ranzn“ und dabei is blibn. – Seit dera Zeit sitzt da Schmied vo Hokaba ön Himmö af san Ranzn.


Aufgeschrieben: Wimperlstadl, am 8. April 1900 durch Fried. Schrottenbaum, Zimmermann.

Bemerkung des Aufschreibers: „Dieses Märchen hört man im Bayrischen Walde sehr oft, aber in verschiedenen Fassungen, so z. B. hat der Schmied den Teufel auch noch unter einen Mühlstein gebracht. Doch habe ich diese Form als mir am besten gefallend gewählt. F. Sch.“

Mitgeteilt durch Gymn.-Professor Dr. Maurer in Münnerstadt: 7. 1. 1907. (Urschrift.)

** Wörtliche Übertragung ins Hochdeutsche.

Zu der Zeit, wie (als) unser Herrgott noch auf der Welt umgereist (umhergereist) ist und der heilige Peter mit ihm, da ist ihnen einmal der Schmied von Hakenbach („Hokabach“) begegnet. Wie sie ihn aber von weitem gesehen haben, hat der heilige Peter gesagt: „Du, Meister, mich hungert schon und haben all’ zwei kein Geld; wie würde es denn sein, wenn wir den Handwerksburschen anbetteln täten?“ „Nun, zu wegen meiner, mir ist’s ein Ding (einerlei)“, hat der Herrgott gesagt, „dieses kann dir ich sagen, daß er selbst nicht viel hat, ein Endstück (Sterzlein, Stützlein) Brot und zwei Batzen (Geldstücke zu je 11 Wert) hat er noch im Leinwandtäschchen!“ – Nun, das Ding ist recht gewesen. Wie sie ganz zusammengekommen sind, hat halt der hl. Peter gesagt: „Mei (= bedeutungsloses Wort, ähnlich wie fränkisch, ‚gelt‘), Landsmann, wir zwei täten recht schön bitten, hast du nicht ein wenig was zu essen, alle zwei haben auch schon Hunger, aber nichts zu beißen und nichts zu nagen und können fast nimmer gehen vor lauter Hunger.“ „Nun freilich“, hat der Schmied gesagt, „setzen wir uns halt nieder und essen das Endlein Brot miteinander!“ Und auch so haben sie es gemacht. Wie sie fertig gewesen sind, haben sie alle zwei „Gelts Gott“ (vergelte es Gott!) gesagt und sind ihren Weg wieder fort gegangen und der Schmied auch. Nach einiger Zeit hat der Meister gesagt: „Du, Peter, den Schmied müssen wir, meine ich, wieder probieren, ob er uns noch einmal etwas gibt; er ist ein verdammtes Früchtlein, aber ein gutherziger Kunde.“ Und auch so haben sie’s gemacht. Den andern Tag haben’s wieder begegnet einander und haben wieder gebettelt. „Nun“, hat der Schmied gesagt, „ich meine, ich habe euch erst gestern etwas gegeben, seid’s [ihr] heute schon wieder da? Ist aber ein Ding, ich habe noch zwei Batzen, teilen wir halt miteinander.“ [31] Und auch so haben es sie gemacht, haben geteilt und [sind] wieder voneinander gegangen. Den dritten Tag haben die zwei noch einmal probiert, was der Schmied tut, weil unser Herrgott schon etwas Besonderes vor gehabt hat. Da war aber der Schmied doch schon bald heiß geworden und hat gesagt: „Nun, was meint’s (meint ihr) denn, ihr zwei Taugenichtsen, hat’s (habt ihr) etwa gemeint, ich gehe extra für euch zwei fechten? fallt mir nicht ein.“ „Nun,“ hat er gleich darauf wieder gesagt, „heute will ich noch einmal teilen mit euch, aber dann (nachher) ist es gar.“ Und auch so haben sie halt den letzten Batzen auch noch geteilt und war der Schmied seinen Weg wieder fortgegangen. Derweil hat sich unser Herrgott zu erkennen gegeben und hat gesagt: „Weil du so gutherzig gewesen bist, kannst dir zwei Wünsche tun, was du dir wünschen willst.“ „Nun,“ hat der Schmied ganz erfreut gesagt, „das ist recht, das freut mich. Jetzt wünsche ich mir gleich einen Ranzen, wenn ich sage: in mein Ränzel, in mein Ränzel! muß alles drinnen sein, was [ich] auch mag denken, und eine Geige, wenn ich geige darauf, muß alles tanzen, was [ich] mag denken.“ „O, ich wollte, du hättest dir etwas Besseres gewünscht!“ hat der Meister gesagt, „aber weil du es wünscht das, sollst du auch es kriegen.“ Auf einmal hat der Schmied einen Ranzen am Buckel (Rücken) gehabt und eine funkelnagelneue Geige darin.

Darauf ist er wieder eine Zeit (zeitlang) umeinander gereist und ist auf ein Schloß gekommen, wo er um eine Nachtherberge gebeten hat. „Kannst schon dableiben, aber in ein Zimmer mußt dich legen, wo ein Spuk umgeht darin. Wenn du aber tot bist in der Frühe, liegt mir auch nichts daran; wenn du aber den Spuk vertreiben kannst, kriegst du meine Tochter zum Heiraten und das Schloß dazu.“ „Nun, da mag ich schon“, hat er gesagt und ist gleich auf das Zimmer gegangen, hat sich aber vorher eine Tasche voll welscher Nüsse und eine Tasche voller Kieselsteine mitgenommen. Einen Schraubstock und eine Feile hat er auch nicht vergessen und auch so hat er sich einlogiert in sein Zimmer. Wie es Zwölf geschlagen hat, ist das Gerumpel schon losgegangen. „Nun, wenn du eine Schneid hast, nachher gehe herein, ich fürchte dich nicht, bist du wer du willst.“ Derweil ist halt der „Schuwerltoni“ (= der haarige [schopfige] Toni?) hereingegangen oder der Hörnleinsbub, wie man sagt – oder kurz gesagt, der Teufel. Der Hans, auch (eben) so hat der Schmied geheißen, hat gerade fleißig Nüsse aufgebissen. „Was hast du denn da?“ „Nun, was werde ich denn haben, Nüsse halt.“ „Geh’ [her], gib mir auch etliche!“ „Da hast du auch eine“, hat der Hans gesagt und hat ihm eine Hand voll Kieselsteine gegeben. „Malefiz! sind die hart!“ „Nun, du hast halt lauter stumpfe Zähne, ich feile dir sie, daß [sie] wieder angreifen; tue den Kopf her da (daher)!“ Und wirklich hat er sich foppen lassen und hat den Kopf [in] den Schraubstock hinein getan. Und der Hans hat zusammengeschraubt und ein Maulgatter (Knebel, Maulsperre) hineingetan, wie [wenn] man einem Roß das Ueberblut nimmt (zu Ader läßt). Nachher hat er eine Holzraspel [32] genommen und hat ihm das Maul gehörig hergerieben (gegrendelt, rauh zugerichtet) und alle Zähne ausgestoßen. Nachher hat der Teufel das Jammern und das Bitten angefangen: „O mei, o mei, lasse mich aus (los), ich komme gewiß nimmer in dies Zimmer!“ Der Schmieds-Hans hat ihn ausgelassen (losg.). Jetzt hat der andere aufgedreht (aufgesprochen, geprahlt) und hat gesagt: „Nun, in das Zimmer gehe ich nimmer her[ein], aber in den äußern Garten, wenn du mir hineingehst, nachher freue dich, Schmied! dann darfst an mich denken!“ Und damit ist er hinaus und davon. Der Schmied hat gelacht, daß er sich gebogen hat und hat dem Schloßherrn sein Töchterlein geheiratet. Einmal hat ihn halt der Uebermut geplagt und ist im Teufel seinem Garten spazieren gegangen, hat vorsichtig [vorahnend?] aber den Schraubstock mitgenommen. Auf einmal kommt der „Schuwerltoni“ dahergesaust und will ihn packen. Derweil hat ihm der Hans den Schraubstock gezeigt. Jetzt hat der das Schreien angefangen und hat gesagt: „Jetzt leckst mir den … mit deinem Schraubstock, ich komme nimmer.“ Und fort ist er. Nun hat sich der Hans gedacht, jetzt gehört er mir allein, da kann ich tun, was ich mag. Den andern Tag ist er gleich wieder spazieren gegangen im Garten. Derweil auf einmal steht der Teufel wieder da und den Hansen gepackt und – fort mit ihm. Zum Glück hat der Hans die Geige bei sich gehabt. In einem Holz auf einem Stock hat der Teufel gerastet und ist ein wenig in die Brombeeren gegangen dieweil. Der Hans hat die Geige genommen und das Geigen angefangen und der Teufel das Tanzen und hat sich seine Klauen (Finger?) sauber (gehörig) zerkratzt in den Dörnern. Recht schön gebittet hat er, daß der Hans das Geigen aufgehört (beendet) hat und nachher ist er davon und hat den größten Plärrer (Schrei) getan vor Zorn. Der Hans ist heimgetrottelt und [nach] ein (öma?) paar Tagen wieder im Garten spazieren gegangen und auf einmal steht der Klauenbub vor ihm und hat ihn wieder gepackt und fort hätte [er] ihn gern gehabt. Derweil hat der Schmiedshans aus Fürsorge seinen Ranzen mitgenommen [gehabt] und hat gesagt: „In mein Ränzel!“ und drin ist er schon gewesen auch. Nachher ist er fort in den Hammer (Hammerwerk) und hat ihn in den großen Hammer gelegt und hat ihn gehörig austreiben (breitschlagen) lassen. Wie ihn der Hans ausgelassen hat, ist er fast fortgekugelt, weil die Beine nimmer ganz gewesen sind und ist gar nimmer gekommen auch.

Wie der Schmiedshans gestorben ist, ist er in den Himmel hinauf gegangen. „Nein, nein“, haben sie gesagt, „du darfst nicht hinein; hättest ihn ehemals wünschen können, wenn du gemocht hättest; du darfst nicht hinein!“ Dem Hansen ist nichts übriggeblieben, er muß zu der Hölle gehen. An der Hölle haben sie eine Glastür gehabt; da haben sie ihn schon von weitem gehen sehen. „Hebts (haltet) zu, hebts zu!“ haben alle geschrien, „jetzt kommt der Schmiedshans!“ Alle haben sie zugehalten; derweil haben sie in die Glastür [ein Loch] gebrochen. Weg gehen haben sie nicht gedurft, weil das Zuhalten notwendiger gewesen ist, und ebenso (dabei, während dessen) hat der Hans einen jeden die Pratzen (die Hand) [33] angenagelt an die Tür. Nachher ist es wieder fort zum Himmel und hat recht schön gebeten, sie sollen ihn gerade [nur] ein wenig hineinschauen lassen. Nun, das ist ihm bewilligt worden und derweil hat er seinen Ranzen hineingeworfen bei der Tür und einen Sprung gemacht – ist er schon darin gesessen auch auf seinem Ranzen. Sie hätten ihn gern hinausgeworfen. „Ja mei“, hat er gesagt, „das geht nicht, ich sitze auf meinem Ranzen“ und dabei ist es geblieben. – Seit dieser Zeit sitzt der Schmied von Hakenbach im Himmel auf seinem Ranzen.