Der Schwarzkünstler in Eldena

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Der Schwarzkünstler in Eldena
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 288–289
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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245. Der Schwarzkünstler in Eldena.

Vor ungefähr zweihundert Jahren hatte der damalige Hauptmann Champret zu Eldena einen Informator bei seinen Kindern, Namens Christoph Böhm aus Annaberg in Sachsen. Dieser hatte einen kleinen Zaubergeist, der ihm zu gewissen Zeiten als eine schöne Dame unter dem Namen Laureta erschien, und ihm zu Diensten war. Er hatte diesen Geist, als er zu Leipzig studirte, von seinem Stubengesellen in einem zugetrunkenen Glase überkommen, und konnte sich seitdem nicht von ihm trennen.

Anfangs verspürte man nichts davon. Der Informator, der zugleich Candidat der Theologie war, predigte vielmehr in der Kirche zu Wiek öfters und mit vielem Beifall. Zuletzt geschah es aber, daß der älteste Sohn [289] des Hauptmanns, welcher zu Greifswald studirte, mit einigen anderen Studenten herausgekommen war, um nach der Scheibe zu schießen. Dabei war es denn Allen verwunderlich, wie auf einmal Einigen von ihnen die Gewehre besprochen waren, so daß sie gar nicht losgehen wollten. Durch das sonderbare Betragen des Candidaten bekam man alsbald Verdacht auf ihn, dieser Zauberei halben. Der Hauptmann fing daher an, gegen ihn zu inquiriren, und obgleich er zuerst nichts gestehen wollen, mußte er doch zuletzt, nachdem man ihn auf die Tortur gebracht hatte, von dem Pakt, den er mit dem Teufel geschlossen, und von seinem ganzen sündhaften Leben mit dem Geiste ein getreuliches und vollständiges Bekenntniß ablegen. Er wurde hiernächst auf dem Hofplatze zu Eldena enthauptet.

Biederstedt, Beiträge zur Geschichte der Kirchen und Prediger in Pommern, II. S. 80.