Der Spuk im Goldnen Faß

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Spuk im Goldnen Faß
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 124-125
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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140) Der Spuk im Goldnen Faß.
Hasche, Umst. Beschr. v. Dresden Bd. I. S. 320 u. Diplom. Gesch. Bd. V. S. 20. Anm. 3.

Zu Anfange dieses Jahrhunderts wollte der Aberglaube, daß es in der zweiten Etage des in der Terrassengasse befindlichen Gasthauses zum Goldnen Faß umgehe, und schrieb diesen Spuk einer dort geschehenen Mordthat zu. Es hatte nämlich am dritten Pfingstfeiertag des Jahres 1776 daselbst der churfürstliche Stallmeister La Chapelle die Kammerdienerin Birnbaum und dann sich selbst erschossen, weil er in Werthers[1] Falle gestörter und unerlaubter Liebe war. Das Volk erzählte sich nun, daß an gewissen Tagen sowohl er als seine unglückliche Geliebte in der damaligen Tracht sich in dem Zimmer, wo die Unthat geschehen war, sehen ließen. Seit langer Zeit ist aber der angebliche Spuk verschwunden, und wahrscheinlich lag der ganzen Sache nur böswillige Erfindung zu Grunde, wie es mit den oben genannten Spukhäusern auf der Schloßgasse [125] (Nr. 134, u. s. w.) wo es ebenfalls Niemanden leiden sollte, wohl meist der Fall war.


  1. Frau Pastor Schlegel geb. Lucius, aus Gellerts Briefen bekannt, hat diese Begebenheit in einem Drama: Düval und Charmille (Lpzg. 1778. 8.) poetisch behandelt.