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Der gebannte Verwalter

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Textdaten
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Autor: Fr. Adler
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Titel: Der gebannte Verwalter
Untertitel:
aus: Sagen aus der Provinz Sachsen I, in: Zeitschrift für Volkskunde, 1. Jahrgang, S. 21
Herausgeber: Edmund Veckenstedt
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Alfred Dörffel
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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5. Der gebannte Verwalter.

In dem Vorwerke bei Barby war ein Verwalter gestorben, der fortan jede Nacht die Ruhe des Viehes zu stören pflegte. Da man den umgehenden Verwalter nicht los werden konnte, so liess man einen Scharfrichter kommen, damit derselbe ihn banne. Der Scharfrichter war auch in der Nacht auf dem Platze und als der Verwalter in den Stall kam, bannte er ihn so, dass derselbe sich nicht bewegen konnte. Darauf nahm der Scharfrichter den Gebannten auf die Schultern und trug ihn nach dem See vor dem Gute. Dort wollte er den Verwalter versenken, wo der See am tiefsten war. Aber der Verwalter bat den Scharfrichter, er möchte ihn doch nicht gerade an der tiefsten Stelle versenken, oder wenigstens zulassen, dass er jedes Jahr einmal auf das Gut kommen dürfe. Da er ausserdem versprach, dass er sich auf dem Gute ruhig verhalten werde, so machte ihm der Scharfrichter das Zugeständnis.

Seit der Zeit hat das Vieh auf dem Gute des Nachts seine Ruhe, aber in den Nächten in der Zeit von Weihnachten bis Neujahr zeigt sich der Verwalter in jedem Jahre bis auf den heutigen Tag.

Fr. Adler.