Der große Schachwettkampf
[344] Der große Schachwettkampf in Nordamerika, über den wir neulich
berichteten, ist jetzt entschieden worden; das Resultat zeugte von der
Wandelbarkeit des Schlachtenglücks auch auf den Schachfeldern; denn
während Zuckertort in New-York vier Partien gewann hat und Steinitz nur eine Gewinnnummer gezogen hatte, gelang es dem Letzteren, an der
zweiten Station des Kampfes, in Saint-Louis, seinen Gegner einzuholen,
so daß der Match hier bei einer Remispartie 4 zu 4 stand. Nun ging’s
den Mississippi immer abwärts in das Schachpalais von New-Orleans:
dort fielen die Würfel der Entscheidung, aber gänzlich zu Ungunsten Zuckertort’s,
der hier nur noch eine Partie gewann, 6 verlor und 4 remis
machte. So ist jetzt Steinitz, der in Amerika eine große Schachzeitung
herausgiebt und, obschon ein geborener Deutsch-Oesterreicher aus Mähren,
sich jenseits des Oceans heimisch gemacht hat, nicht bloß der transatlantische
Schachkünstler, sondern er wird Anspruch erheben, diese Würde in beiden
Hemisphären zu behaupten. G.