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Der rothe Stein auf der Kirchgasse zu Annaberg

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der rothe Stein auf der Kirchgasse zu Annaberg
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 442
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[442]
508) Der rothe Stein auf der Kirchgasse zu Annaberg.
Ziehnert, Bd. III. S. 198.

Auf der untern Hälfte der großen Kirchgasse in Annaberg befindet sich im Pflaster ein rother Stein, von dem Folgendes erzählt wird:

Ein Chorknabe stand auf der Galerie des Kirchthurmes und ward von einem Windstoß erfaßt und herabgeworfen. Da ihm nun sein Chormantel als Fallschirm diente, so kam er glücklich und wohlbehalten auf die Erde. Dieses sah ein Schieferdecker, und alsbald kam dem verwegenen Gesellen das Gelüste an, dieselbe Fahrt, welche ihm lustig genug schien, auch zu versuchen. Er nahm also einen Mantel um, stieg auf den Thurm und sprang hinab. Aber wehe, der Mantel verwickelte sich und kopfüber im gählingen Sturze schmetterte der tollkühne Schieferdecker auf das Pflaster. Wo er seinen blutigen Tod fand, setzte man zum Andenken den rothen Stein in das Pflaster.