Des Turmes Auferstehung
[78]
Der Turm
Ich war ein Turm vor manchem Jahr,
Bis daß man mich zerbrach.
Nun dröhnet die Posaunenschar,
Da bin ich worden wach.
Die Bäume waren lieb.
Mein Kranz war feurig von dem Gruß
Des Himmels, der weitertrieb.
Mein Maul war schwarz und knarrte wild
Allein mein Auge brannte mild,
Wann’s über die Stürme flog.
Der Fluß zog schwer an mir vorbei,
Der Flößer-Lampen Glühn.
War die Schnittlauchlandschaft grün.
Ich liebe dich und liebe mich,
Mein Herr, laß mich bestehn!
Aus diesem Tage fürchterlich
[79]
Gott der Herr
Als ich mich schuf, da wars mein Schmerz,
Der in die Weiten fuhr.
Und eines jeden Lebens Herz
Schlug meines Herzens Uhr.
Da brach die Zinke los.
Und jedes Weh und jedes Glück
Stürzt sich in meinen Schoß.
Ach, als ich mich erschuf zur Welt,
Jetzt aber bin ich neubestellt
Und wachse wie ein Haus.
Und meine Liebe ausgestreut,
Wie sammelt sie sich hier.
Ein Baustein ist’s an mir.
Turm, schwing dich auf, du treuer Mann,
In meinen Busen weit!
Es hebet, ja nun hebt sie an