Deutsche Städtebilder/Dresden

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Autor: Dr. Franz Koppel-Ellfeld
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Titel: Deutsche Städtebilder - Dresden
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aus: Die Gartenlaube, Heft 35, S. 587–590
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Ansichten von Dresden.
Originalzeichnung von Olof Winkler.

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Dresden.
Von Dr. Franz Koppel-Ellfeld.       Mit Illustrationen von Olof Winkler.

Umgebung Dresdens den Loschwitzer Bergen zu.

Berühmtheiten müssen sich’s gefallen lassen, immer aufs neue abkonterfeit und besprochen zu werden, heute en face, morgen im Profil; es giebt stets etwas anderes zu loben und zu tadeln. Dresden ist eine Berühmtheit unter den Städten; es ist eine Perle, die im 18. Jahrhundert ihre reiche Rokokofassung erhielt. Noch heute läßt der erste Ueberblick den Fremden erkennen, daß die Natur und August der Starke das Meiste, ja fast alles für Dresden gethan haben; August der Starke und sein Sohn, der in des Vaters Fußstapfen trat. Links der Elbe erhob sich die wunderbare Kuppel der Frauenkirche und der Zwinger wuchs wie ein Märchen aus dem Boden, die Bildwerke Corradinis und Permosers füllten den Großen Garten, dem rechten Ufer gab damals schon das Japanische Palais den eigenartigen Abschluß, die Ritterakademie und das Blockhaus an der alten Brücke schlossen das Uferbild. Die reizvolle katholische Hofkirche und die großartigen Gartenanlagen des Grafen Brühl auf der Festungsterrasse vervollständigten die weltbekannte Vignette, die man das malerische Monogramm von Dresden nennen könnte. Unsere Hauptansicht (S. 584 und S. 585) zeigt diese Vignette von der Albertbrücke aus. Diese Brücke wurde erst vor zehn Jahren dem Verkehr übergeben, aber sie hat rasch zur Entstehung neuer aus Palastreihen sich zusammensetzender Straßen und Aveunen auf beiden Ufern geführt; auch die imposante Terrassenuferstraße mit dem vorliegenden breiten Quai naht ihrer Vollendung; sie wird einen prächtigen Abschluß am Fuß des Belvedere erhalten, wenn erst in einigen Jahren die neue Ringstraße dort, wo jetzt dem alten Elbberg mit seinen Baracken noch eine kurze Galgenfrist gewährt ist, auf die vierte Elbbrücke mündet und zu den projektiven großartigen Staatsgebäuden und Straßenanlagen der Neustadt hinüberführt. Unsere Abbildung zeigt also die altberühmte Vignette Dresdens, wie sie bald nicht mehr sein wird.

Schon ist der Doublettensaal und das charakteristische Café Torneamenti von der Terrasse verschwunden; die neue Welt, die dort erstehen soll, ist zwar noch mit Brettern vernagelt, aber schon sieht der fertiggestellte Umbau des Zeughauses der Terrasse von der Stadtseite aus so zu sagen über die Achsel; bald werden die Kunstakademie und das Kunstausstellungsgebäude sich erheben. Das war das rasch sich zu unvergänglicher Schönheit entfaltende Dresden, von welchem Loen im Jahr 1718 geschrieben hat: „Es schien zu meiner Zeit ein recht bezaubertes Land, welches sogar die Träume der alten Poeten übertraf. Hier giebt es immer

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Maskeraden, Helden- und Liebesgeschichten, verirrte Ritter, Abenteuer, Wirthschaften, Jagden, Schützen- und Schäferspiele, Kriegs- und Friedensaufzüge, Ceremonien, Grimassen, schöne Raritäten; kurz alles spielt; man sieht zu, man spielt mit, man wird selbst gespielt, ludendo ludimur.“ Und von demselben Dresden, das sich dem Lebemann so verführerisch darstellte, schrieb etwas später der ernste Winckelmann: „ Die reinsten Quellen der Kunst sind geöffnet; glücklich ist, wer sie findet und schmeckt. Diese Quellen suchen, heißt nach Athen reisen, und Dresden wird nunmehr Athen für Künstler.“ Dem Kavalier und vornehmen Abenteurer erschien dasselbe Dresden als das deutsche Versailles und dem sinnigen Poeten wie Herder, däuchte es ein deutsches Florenz. Schrieb er doch in der „Adrastea“:

„Blühe, deutsches Florenz, mit deinen Schätzen der Kunstwelt!
     Stille gesichert sei, Dresden-Olympia, uns!“

Und heute weiß jeder halbwegs Gebildete in allen fünf Welttheilen, daß Dresden gemeint ist, wenn man von „Elbflorenz“ spricht. Nicht das leibliche, das geistige Auge nur konnte diesen Vergleich schaffen. In Beziehung auf ihre eigenartigen äußern Reize können Florenz und Dresden nur mit sich selbst verglichen werden und haben gar keine Aehnlichkeit miteinander. Es ist ein himmelweit verschiedener Blick, der von San Miniato und der von der Brühlschen Terrasse; aber überraschend ist jeder und wohl geeignet, sich dem Beschauer unvergeßlich einzuprägen. Der reizende Bogen des Elbstroms mit seinen zahlreichen Schiffen, den belebten Brücken, den eigenartigen Bauten, den villengeschmückten Gärten und Höhen elbaufwärts über Loschwitz und den Burgberg bis zum Weißen Hirsch und thalwärts bis zu den violettschimmernden steilen Rebenhügeln der Lößnitz, das ist ein Rundbild, auf welchem Architektur und Landschaft, laute großstädtische Pracht und ruhige landschaftliche Schönheit miteinander wetteifern, wie in gleicher harmonischer Vereinigung nicht leicht an irgend einem anderen Punkt der Welt. So stellt es dem Rundschau haltenden Auge im großen und ganzen sich dar; im einzelnen freilich und als Detail betrachtet erscheint manches kleinlich, störend und geradezu häßlich. So das stellenweise noch sehr vernachlässigte Ufer, der Pontonschuppen, fiskalische und andere unansehnliche Gebäudekomplexe auf der Neustädter Seite, so das sogenannte italienische Dörfchen, das spießbürgerliche Hôtel Bellevue, das Finanzministerium und die baufälligen Baracken des Elbbergs aus dem linken Ufer. Ja, die Brühlsche Terrasse selbst rechtfertigt den Weltruf, den sie hat, höchstens als origineller Aussichtspunkt auf Stadt und Land; Gebäude, ihrer würdig und von monumentaler Schönheit, sind unter Lipsius’ Leitung dermalen erst im Bau begriffen, und das weltbekannte Belvedere, das Rendez-vous für alle Welt aus aller Welt, nimmt sich zwar ganz einzig aus, wenn es bei Nacht im Glanz seiner pompösen Beleuchtung weit in das Elbthal hinausstrahlt und, wie es unsere Abbildung zeigt, überdies noch die vom Vollmond beleuchtete Kuppel der Frauenkirche zum Hintergrund hat; bei Tag aber sieht es dafür wie eine richtige Theaterkoulisse nach gar nichts aus und nur die gediegene Fiebigersche Bewirthschaftung und die guten Konzerte der Hauskapelle entschädigen den Fremden einigermaßen für die mit der Vorstellung des Weltrestaurants vom Belvedere meistentheils verbundene Enttäuschung. Welches bunte Bild mag sich übrigens die Phantasie des Fremden von dem im Mittelpunkt des Dresdener Verkehrs liegenden „italienischen Dörfchen“ entwerfen, und wie nüchtern muß ihm dasselbe in Wirklichkeit daneben erscheinen! Unsere Abbildung bemüht sich, auch dieses über Verdienst bekannte und populäre Restaurant von seiner vortheilhaftesten Seite zu zeigen. Auch hier spielt die Kuppel der Frauenkirche wieder eine Hauptrolle am Nachthimmel. Sie erscheint aber nicht bloß immer interessant, sie hat auch eine sehr merkwürdige Baugeschichte. Georg Bähr, ihr Schöpfer, war ein einfaches sächsisches Dorfkind, welches im Jahr 1666 zu Fürstenwalde im Erzgebirge das Licht der Welt erblickte. Er ist nie außer Lands gekommen und hat als des „Raths Zimmermeister“ zu Dresden den genialen Baugedanken, der ihn neben Michel Angelo und Christopher Wren stellt, ganz aus sich selbst geschöpft. Mit der zähen Energie eines Autodidakten hat er den Kampf eines echten Künstlerwollens gegen die fachgenössische Beschränktheit sein Leben lang führen müssen. Im Jahr 1736 schloß der Greis von 70 Jahren die Kuppel; man zweifelte an der Haltbarkeit derselben; der Rath forderte wiederholt Gutachten und specielle Risse für die Laterne. Als dann der hochbetagte Meister durch einen Sturz vom Baugerüst sein Leben einbüßte (26. März 1738), bildete sich die Sage, er habe das Martyrium seines Lebens enden wollen und freiwillig den Tod gesucht. Sein heftigster Gegner war Chiareri, der Erbauer der katholischen [589] Hofkirche. Unsere Abbildung (auf dem Tableau rechts oben) zeigt die letztere von der Augustusbrücke aus; sie wirkt besonders durch die Schönheit des luftigen und elastischen Aufbaus und die vollendete Harmonie aller Verhältnisse. Achtundsiebzig Figuren von Heiligen, welche die Balustraden schmücken, vollenden die reizende malerische Wirkung des Ganzen; es sind perspektivische Kunstwerke, man kann sagen optische Kunststücke in ihrer Art.

An Thürmen ist bekanntlich Dresden nicht reich; dagegen leidet es keinen Mangel an schönen wasserreichen Brunnen. Der berühmte Marcolinische ist sozusagen die Fontana Trevi der Stadt; der wie eine gelungene Illustration zu Scheffel anmuthende Gänsedieb-Brunnen von Rob. Dietz könnte in Nürnberg stehen. Der sogenannte „Cholerabrunnen“ von Semper strahlt nach soeben vollendeter Reparatur in erneutem Glanz und – anderer nicht zu gedenken – der jüngste von allen, last not least ist der Brunnen mit der Bronzefigur des heiligen Georg von Altmeister Hähnel, seitwärts der Sophienkirche. Aus unserer Abbildung (S. 590) kann der Leser die Stilreinheit und Formenschönheit erkennen, die Hähnel eigen ist, sowie namentlich auch die klassische Ruhe, deren großartiges Gepräge er selbst einem so romantisch bewegten Stoff wie dem des Drachentödters in so gedrängter Darstellung aufzudrücken versteht. Oben links auf unserem großen Bilde sehen wir die Gemäldegalerie oder das Museum, mit welchem Semper in einem genialen Wurf den Renaissancestil der Neuzeit, der für Dresden und anderwärts maßgebend wurde, begründet. Zugleich schuf Sempers Meisterhand damit einen echt künstlerischen Abschluß für das wundersame und sphinxartige Fragment, das phantastischste Bauwerk Augusts des Starken, den Zwinger.

Die Abbildung zeigt dasselbe vom Hofe aus – mit Recht; denn der ganze Zwinger (vom Zwingergarten so genannt) war nur als Vorhof des nie zur Ausführung gekommenen Prachtschlosses gedacht, welches seine kolossale Front mit Terrassen gegen die Elbe kehren sollte. Der Zwinger ist ein Unicum, mit keinem Bauwerk der Welt vergleichbar. Eine berauschende Sinnlichkeit weht uns aus seiner Formenfülle entgegen, die, ein Schrecken aller hochweisen Kunstpedanten, leicht, kühn, frivol, aber immer elegant, den Barockstil in grandioser Ueppigkeit auf die Spitze treibt, im Gegensatz zu aller Steifheit flüssig und wie Champagnerschaum zu moussiren scheint. Der Erbauer, Pöppelmann, hat seinem Fürsten ein prägnant charakteristisches, unsterbliches Denkmal gesetzt, „un monument éternel de sa parfaite connaissance dans les beaux Arts“, wie es in einem hohen Dankschreiben ausgedrückt ist. Aber abgesehen von allem Fremdartigen und unbeschadet der Eigenthümlichkeiten des Barockstils hatte sich am Zwinger eine ganz originale sächsische Kunst auszubilden begonnen – wie schade, daß es dabei sein Bewenden haben sollte! Was hätte aus Dresden nach solchen genialen Anläufen werden können! August der Starke war sicherlich kein konstitutioneller Fürst und Volksbeglücker im modernen Sinne des Wortes, aber heute noch sollte kein Dresdener an seiner Statue vorübergehen, ohne den Hut abzunehmen.

Dieselbe steht (vergl. das große Bild) vor dem Rathhaus in Neustadt am Eingange der Hauptallee. Das etwas plumpe Reiterstandbild, von dem Augsburger Kupferschmied und Hauptmann Ludwig Wiedemann im Auftrag Friedrich Augusts II. gefertigt, ist in Kupfer getrieben, schwer vergoldet und stellt den Herrscher in römischer Tracht dar, mit frappanter Aehnlichkeit der Gesichtszüge, wie man sagt.

Das stimmungsvolle Bild des Zwingerteichs (S. 585 rechts unten) zeigt uns das neue Hoftheater Sempers leider nur von seiner unvortheilhaftesten Seite aus, dem sogenannten „Kasten“ über der Bühne; unsere Leser aber wissen schon aus dem Artikel „Dresdener Oper“ (in Nr. 52 des Jahrganges 1887), daß es eines der schönsten Opernhäuser der Welt und gegenwärtig unter der musikalischen Leitung des genialen Ernst Schuch die hervorragendste Pflanzstätte des neuen deutschen Opernstiles ist. Zu dem konzentrirten inneren Dresden um den Theaterplatz herum gehört auch die ionisch-anmuthige Hauptwache, das Schloß mit seinen romantischen alterthümlichen Thurmhöfen und dem angrenzenden Stallgebäude (die Abbildung links unten im Tableau zeigt den zu Ringelrennen und Palliumstechen dienenden „Stallhof“), dessen Errichtung den Haus- und Landzeugmeister Paul Püchner in ganz Europa berühmt gemacht hat. Der Arkadenhof, theils von Epheu überwuchert, ist von stimmungsvollster Wirkung. Die Freitreppe, welche zur Terrasse führt (in der Abbildung dicht darüber), wird von vier vergoldeten Figurengruppen geschmückt. Es sind die vier Tageszeiten; Johannes Schilling, der sich damals erst durch die Demiani-Statue in Görlitz bekannt gemacht hatte, führte sie auf höheren Befehl aus. Die Gefahr, an Michel Angelo zu erinnern, hat er glücklich umgangen, die Aufgabe mit Geschick gelöst und poetisch liebliche, fein empfundene Figuren geschaffen. Das dem deutschen Klima gegenüber unzulängliche Material des Sandsteines hat zu der geschmacklosen Vergoldung geführt.

Aus Dresdens bester Zeit stammen die großartigen Anlagen des Großen Gartens mit dem Palais im italienischen Villen-Renaissancestil (siehe die Abbildungen S. 584 u. 585). In dem letzteren sind heute, wie im Thorwaldsen-Museum zu Kopenhagen des dänischen, so hier des sächsischen Bildners Rietschel sämmtliche Werke pietätvoll zur Betrachtung aufgestellt. Das Palais ist besser erhalten als irgend ein anderes Bauwerk früherer Zeit;

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Umgebung Dresdens unterhalb der Marienbrücke.

gegen den Ruß, der alle Architektur zu Dresden auffrißt, hat der herrliche Park einen schützenden Wall gebildet. Der „Große Garten“ mit weiten Teichanlagen diente den üppigsten Sommerfesten; auch das, Jagdschloß zu Moritzburg erinnert an die luxuriösen Gelage Augusts des Starken; die Abbildung (S. 589) zeigt seine aparte Lage mitten im See, auf welchem der lebenstrunkene Monarch Seegefechte mit venetianischen Gondelfesten abwechseln ließ. Das Bildchen darunter zeigt den Sommersitz des regierenden Königspaares, Schloß Pillnitz an der Elbe, ein etwas wunderliches Gemisch von chinesischer, japanischer und italienischer Bauart. Die obenstehende Abbildung deutet den idyllischen, stellenweise niederländischen Charakter (unterhalb der Marienbrücke) der nächsten Umgebungen von Dresden an. Dieser Charakter ändert sich jedoch von Tag zu Tag mehr, indem namentlich im Westen, also unterhalb der Elbe, ein Fabrik- und Industrieviertel, eine Arbeiterstadt heranzuwachsen scheint. Dresden hat wohl noch immer seinen vornehmen Charakter; es ist die bevorzugteste Stadt der Fremden im Deutschen Reich; Engländer, Amerikaner und Russen bilden hier starke Kolonien, geben ganzen Stadttheilen den Namen und haben, wie unsere Abbildungen zeigen, ihre eigenen Kirchen; Dresden ist auch noch immer die Stadt der Schulen und Pensionate; es ist mit seinen herrlichen Umgebungen und gartengeschmückten Villenvorstädten das Eldorado der Rentiers und auf Pension gesetzten Familien und hat noch vielfach den Charakter eines großen fashionabeln Weltbadeortes; aber der Ruß, der von den vielen Schloten des Plauenschen Grundes und den Westvorstädten als eine wahre Plage über Dresden sich ergießt, die entwickelte Kettenschleppschifffahrt auf der Elbe, die mit ihren dichten Rauchwolken und dem Getöse der Nebelpfeife die Besucher der Terrasse, des Linkeschen Bades oder des Waldschlößchens mitten in der schönsten Bewunderung stört, geben fühlbar zu erkennen, daß Dresden bereits ein wichtiger Schifffahrtsplatz, eine ansehnliche Industriestadt geworden ist. Die sächsische Residenz befindet sich gegenwärtig gleich andern Städten im Reich im Uebergangsprozeß von der großen Stadt zur Großstadt.

Von innen heraus offenbart sich dieser Fortschritt in den grandiosen Durchbrüchen vom Altmarkt zur Ringstraße, von der Moritzstraße über den Johannisplatz zum Großen Garten, sowie in der Umbildung von unansehnlichen Häusern der Altstadt zu großstädtischen Palästen, Magazinen und Kaufhallen. Großartige öffentliche Bauunternehmungen sind bereits im Werke, wie auf der Terrasse, die Erschließung der Ringstraße, oder stehen nächstens bevor, wie die vierte Brücke, die Bebauung des weitschichtigen fiskalischen Areals der Neustadt mit öffentlichen Prachtbauten und imposanten Quai- und Straßenanlagen. Möge die Aera der Durchbrüche der freien Entwickelung auf allen Lebensgebieten eine Gasse bahnen!

Der Georgsbrunnen an der Sophienkirche in Dresden.