Die Achalm

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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Die Achalm
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aus: Gedichte. 1. Band, S. 327–328
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Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
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[327]

Die Achalm.

Der Führer spricht zum Wandrer:

Da steht noch Thurm und Burgverließ
Vom Schloß, das ich genannt,
Doch wie es einst vor Zeiten hieß,
Ist Keinem mehr bekannt.

5
Die alte Sage spricht es kaum

Noch halbvernehmlich nach,
Wie einst die Burg auf diesem Raum
Vor zorn’ger Fehde brach.

Der Letzte war es vom Geschlecht,

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Der hier bestritten ward,

Von Arme stark, von Sinn gerecht,
Nach frommer Stammesart.

Er schirmt’ und schützte Hof und Haus
Lang vor der stärkern Macht,

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Da trieben ihn die Flammen aus,

Und mitten in die Schlacht.

Er ließ den Bau wohl stürzen ein,
Er sah nicht hinter sich,
Den Boden wollt’ er doch befrei’n,

20
Der keinem Feuer wich. –


[328]
Den Pfeil, den todesträchtigen,

Empfängt sein tapfres Herz,
Sein Rufen zum Allmächtigen
Verschlingt der letzte Schmerz.

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Doch was er rief in letzter Noth,

Das halbe Wort: Ach allm
Das hat gewiß getönt vor Gott
Als wie ein ganzer Psalm.

Ja selbst dem Feinde klang es schön,

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Das ernste Scheidewort,

Er baute frisch auf diesen Höhn,
Und hieß Achalm den Ort.

Das Menschenwerk zerfallen ist,
Der Berg steht fest und hoch,

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Achalm so heißt zu dieser Frist

Sein Gottesname noch.

Ihr Wand’rer, die ihr sinnet viel,
Vergeßt nicht jenes Ach!
Ihr Mägdlein hier auf Tanz und Spiel,

40
Denkt fromm der Allmacht nach!