Die Gaukler
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Die Gaukler.
Am Strande des Gelobten Lands
In glühem Stich des Sonnenbrands
Kämpft Ludowig der Fromme;
Er trägt in sich des Todes Keim,
Ins schöne Frankreich komme.
Scheu lauscht in Zeltes Dämmerschein
Ein junger Edelknecht herein
Und hinter ihm die andern:
Drei Brüder aus Armenia,
Die nach dem Grabe wandern.
Es heißt, sie spielen wunderschön!
Erlaubt ein frisches Horngetön
Der König seufzt: „Betrug der Welt!
Bringt mir die Gaukler in das Zelt,
Daß sie euch nicht bethören!“
Jetzt heben an den Mund die Drei
Als ging’ es aus zum Jagen.
Dann wie ein Quell im Walde quillt,
So rieselt sanft und wächst und schwillt
Ein Jubeln und ein Klagen.
Laut ruft Renaud von Reineval:
„Du Herzenstrost der Minne!
Lucinden, die sich um mich kränkt,
In Treuen ihres Pilgers denkt,
„Ich schaute“, fällt jung Walter ein,
„In meinem Teich den Wiederschein
Von Eichen kühl und düster,
Ich sah mein Boot, der Ruder bar,
Umneigt von Schilfgeflüster!“
Ein Jeder hat im Horneslaut
Sein Herz belauscht, sein Lieb geschaut,
Sein Minnen und sein Sehnen.
Was sehnet Ihr? Was minnet Ihr?
Was rinnen Euch die Thränen?“
Herr Ludwig flüstert: „Sel’ger Traum!
Mich hoben durch den Himmelsraum
„Getreuer Knecht willkomm!“ erscholl
Ein Ruf – ich konnte wonnevoll
Die Thränen nicht verhalten.“