Die Gralsburg
Die Gralsburg.
Gralszinnen, unerfindbar Klugen,
Gemeinem ewig unnahbar,
Die fromm zu Euch ihr Wehsal trugen,
Sehn Aether, Sein und Schicksal klar! –
Umschließen Himmelseinsamkeit,
Am Chor die Wächter schauen fragend
Und tief bekümmert in die Zeit.
Es leuchtet die smaragdne Schale,
Sie scheint mit hellem Wunderstrahle
Durch Mauern in der Welle Schoß.
Wer ihr Erglühen sieht, gesundet
Und trüg er Leiden noch so schwer,
Wo käm’, der ihn ersetzte, her?
O Wunden, die unheilbar bluten,
O Sehnsucht, niegestillte Qual!
Des Zaubers Fluch umstrickt die Guten,
Wo wird solch treuer Muth gefunden,
Weß Schwert und Seele blieb so rein?
Die Morgen flieh’n, die Abendstunden,
Und ach, noch trat kein Retter ein!
Der Basilisken Brut hervor,
Und an den heil’gen Strahlen söge,
Wer hielte seinen Schild davor?
Wenn aus dem See die Nixe tauchte
Der Molch mit gift’gem Odem hauchte,
Wer höb’ dagegen seinen Stahl? –
Was müht Ihr Wächter Euch, zu schauen
Ins Thal und wo die Woge rollt?
Der Held, den Ihr erwarten wollt;
Der Euch wird Herr sein und Euch retten,
Ist noch in Haft von Wald und Nacht;
Der brechen soll der Sünde Ketten,