Zum Inhalt springen

Die Maid von Ballochmyle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Robert Burns
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Maid von Ballochmyle
Untertitel:
aus: Lieder und Balladen,
S. 7–8
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1786
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: A. Hofmann und Comp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld
Originaltitel: The Lass O’ Ballochmyle
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und commons
Kurzbeschreibung:
Zur Melodie Ettrick Banks.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[7]

 Die Maid von Ballochmyle.[1]


’S war Abend – auf der Flur lag Thau,
Hing an den Blättern perlengleich,
Zephire kos’ten, lind und lau,
Die Düfte aus dem Blüthenreich.

5
In jedem Thal die Drossel sang

Und Alles lauschte still, dieweil
Aus grünem Wald das Echo klang,
Im Hügelland von Ballochmyle.

Ich irrte sorglos durch das Land,

10
Im Schau’n verloren, ganz und gar,

Als ich auf wald’ger Blöße fand,
Ein Mädchen, hold und wunderbar.
Ihr Blick wie Morgensonnenschein,
Verhieß, wie Frühlingslächeln, Heil;

15
Ein Hauch sprach, flüsternd durch den Hain:

„Das ist die Maid von Ballochmyle.

Der Tag im blum’gen Mai ist schön,
Und süß im milden Herbst die Nacht,
Wenn durch die Flur wir träumend geh’n,

20
Und durch die stille Waldespracht:

Doch ihrem Lieblingskind, dem Weib,
Gab Schön’res die Natur zu Theil;
Was wög’ wohl auf den süßen Leib
Der schönen Maid von Ballochmyle!? –

25
Wär’ sie gering und arm doch, ach!

Und ich mit ihr von gleichem Stand,
Beherbergt’ sie das schlechtste Dach,
Das jemals stand im Schottenland:
[8] Durch Wind und Wetter wollt’ ich flieh’n,

30
Kein Bach zu breit, kein Berg zu steil,

Um Nächtens an mein Herz zu zieh’n,
Die schöne Maid von Ballochmyle.

Dann möcht’ der Stolz sich immer müh’n,
Nach Ruhm und Ehren luft’gem Schein;

35
Dann möcht’ der Durst nach Schätzen, kühn

In Indiens Minen dringen ein;
Mir gebt das arme, niedre Dach,
Die Axt und Pflugschar sei mein Theil,
Ich neid’ Euch nicht; denn Nacht und Tag

40
Ist mein die Maid von Ballochmyle.



  1. Ein Ort in der Grafschaft Ayr, zwischen Mauchline und Cumnock.