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Die Schlacht von Sheriff-Muir

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Robert Burns
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Titel: Die Schlacht von Sheriff-Muir
Untertitel:
aus: Lieder und Balladen,
S. 41 - 43
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1789
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: A. Hofmann und Comp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld
Originaltitel: The Battle Of Sherramuir
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und commons
Kurzbeschreibung:
Zur Melodie von The Cameronian Rant.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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[41]

 Die Schlacht von Sheriff-Muir.[1]


„Kamst Du hierher den Kampf zu flieh’n?
     Oder willst mit hüten, Mann?
Oder warst Du bei Scherra-Muir
     Und sahst die Schlacht dort wüthen, Mann?“

5
Ich sah die Schlacht, wohl hart und heiß,

     Das rothe Blut floß strömeweis,
[42] Durch sich’re Gräben schlich ich leis,
     Zu seh’n den Dampf, zu schau’n den Kampf,
Der tapf’ren Clan’s[2], in den Tartan’s[3],

10
     Es galt ein Reich zu hüten, Mann! –


Die Rothröck’ waren tapfre Bursch’,
     Sie nahmen sich auf’s Ziel, Mann;
Sie kämpften gut, es floß das Blut
     Und mancher Junge fiel, Mann;

15
Der große Argyle kam heran,

     Die Seinen folgten, Mann für Mann,
Da ging ein graus’ Gemetzel an
     Das dröhnt und schwirrt, und stöhnt und klirrt
Das glüht und hackt, und sprüht und knackt

20
     Der Rothen fielen viel, Mann.


Doch hätt’st geseh’n die Philibegs[4],
     Mit Tartan-Hosen an, Mann;
Die Linien waren lang und breit,
     Die Flintenläufe blinkten weit

25
Und Alles war so todbereit,

     Mit Hochland Muth, sie lechzten Blut,
Bekämpften gut, des Feindes Brut,
     Doch floh’n zuletzt von dann, Mann.

„Wie, Teufel, kann das wahr sein, Tam?

30
     Die Jagd kam ja vom Nord, Mann;

Ich sah ja selbst, wie sie verfolgt,
     Die Reiter bis zum Forth, Mann.
Und zu Dunblane da war kein Steh’n,
     Hab’ selbst die Brück’ sie nehmen seh’n,

35
[43] Dann fliehend fort nach Stirling geh’n.“

     Red’ Du nur, Du! Das Thor war zu,
Und mancher Rothrock schläft in Ruh’
     Nun an ’nem kühlen Ort, Mann.

„Meine Schwester Kate kam aus dem Thor,

40
     Was sagte mir nun die, Mann?

Sie schwur, daß die Rebellen flöh’n,
     Von Perth bis nach Dundeen, Mann.
Ihr General verletzt’ die Pflicht,
     Die Angus-Burschen wollten nicht,

45
Austhun der Gegner Lebenslicht;

     Sie flohen aus dem Kampfgebraus,
Sie sehnten sich so sehr nach Haus,
     Sie flohen d’rum, und wie! – Mann.“

Verloren manchen tapfern Mann,

50
     Im Hochland wohlbekannt, Mann;

„Ich fürcht’ Lord Panmure ist auch todt.“
     Auch wohl in Feindeshand, Mann.
Nun singt mir nur die Doppelschlacht,
     Der hat es recht, der falsch gemacht,

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Und Mancher bot der Welt Gut’nacht.

     So ging auf Scherra-Muirs Stell’.
Manch’ Tory und manch’ Whig zur Höll’,
     Doch Letzt’re aus dem Land, Mann.


  1. Die Schlacht von Sheriff-Muir oder Scherra-Muir, wurde im Jahre 1715 von den Engländern gegen den aufständischen schottischen Grafen Marr geschlagen.
  2. Clan; ein schottischer Stamm.
  3. Tartan’s heißen die großgewürfelten wollenen Ueberwürfe des Schotten.
  4. Philibeg’s oder Philabeg’s sind die Kilts oder kurzen, gewürfelten weiberartigen, bis an’s Knie reichenden Röcke der Hochschotten.       D. Ü.