Die Stalagmiten der Armandhöhle

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Titel: Die Stalagmiten der Armandhöhle
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 48, S. 804
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Die Stalagmiten der Armandhöhle.

Die Stalagmiten der Armandhöhle. (Mit Abbildung.) In dem Departement Lozère in Frankreich wurde neuerdings eine interessante Tropfsteinhöhle entdeckt und von dem bekannten Höhlenforscher Martel besucht und beschrieben. Louis Armand, ein Schlosser in Rozier, der seit dem Jahre 1888 Martel auf dessen Forschungszügen begleitete, fand in dem Gebirge, etwa zwei Kilometer von dem Dorfe La Parade entfernt, ein Loch, das allem Anschein nach den Zugang zu einer Höhle bildete. Ende September dieses Jahres schickte sich Martel an, die Höhle in Begleitung von Armand und Viré zu untersuchen. Die Ergebnisse der Forschung, die drei Tage in Anspruch nahm, sind in der Zeitschrift „L’Illustration“ veröffentlicht worden. Der Zugang zu der Höhle, die nach dem Entdecker die Armandhöhle genannt wurde, liegt 965 m über dem Meere. Er führt zunächst in einen senkrechten 75 m tiefen Schacht, der in eine schräg abfallende 100 m lange, 50 m breite und 35 bis 40 m hohe Grotte mündet. Von dieser senkt sich ein zweiter 87 m tiefer Schacht vorwärts und findet in einem Trümmerhaufen von Felssteinen seinen Abschluß. Die Gesamttiefe der Höhle beträgt 214 m. Besonders interessant ist die Grotte, denn in ihrem unteren Teil birgt sie einen förmlichen Urwald der herrlichsten Stalagmiten. Gegen zweihundert schlanke Säulen steigen hier in blendender Weiße zur Decke empor und täuschen dem Besucher den Anblick eines Palmenwaldes vor. Diese Stalagmiten dürften die höchsten der Welt sein. In Agtelek in Ungarn und in Dargilan (Lozère) giebt es Stalagmiten, die eine Höhe von 18 bis 20 m erreichen. Von den Stalagmiten der Armandhöhle sind gegen dreißig Stück noch höher und der höchste erhebt sich, wie Messungen vermittels einer Montgolfiere ergaben sogar 30 m über dem Boden der Grotte. Unsere Abbildung giebt die Photographie eines Teiles dieses unterirdischen „Urwaldes“ wieder.