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Die Zimmerpflanzen im September

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Die Zimmerpflanzen im September
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 647–648
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[647] Die Zimmerpflanzen im September. Die wichtigste Arbeit ist, die im vorigen Monat bestellten oder gekauften Blumenzwiebeln einzupflanzen. Die Größe der Hyazinthentöpfe wurden schon im August angegeben. Zu den anderen Zwiebeln nimmt man Töpfe von gewöhnlicher Form: zu Crocus, Narzissen, Tulpen, wovon mehrere in einen Topf kommen, nicht über 12 cm weit, auch kleiner, und für einzelne Zwiebeln z. B. Tournesol-Tulpen nicht über 8 cm weit. Als Erde benutzt man für alle Zwiebeln eine sandige Land- oder Normalerde, oder auch Kompost- oder Mistbeeterde. Man drückt die Erde in den Töpfen etwas fest und legt die Zwiebeln so tief, daß noch 5 cm Erde über die Spitzen kommt. Die Töpfe werden bis an den Rand mit Erde gefüllt und, wenn die Erde nicht naß war, mit einer Brause stark begossen, zu welchem Zwecke man sämmtliche fertige Töpfe dicht neben einander stellt. Wer einen Garten hat, macht dort eine 1/2 m tiefe Grube, welche vor dem Einstellen der Zwiebeltöpfe tüchtig durchnäßt wird. Hierauf werden die Töpfe sorten- oder farbenweise dicht zusammengestellt und mit langen Holzetiketten bezeichnet. Dann wird das Ganze mit Erde bedeckt und nochmals begossen, denn die Zwiebeln brauchen zum Bewurzeln viel Feuchtigkeit. Dort bleiben sie in der Erde, bis Mitte November das Treiben beginnt. Wer keinen Garten hat, stellt die Zwiebeltöpfe in mit feuchtem Erdboden oder Sand gefüllte Holzkästen, die man in einem Keller unterbringt. Man kann sie auch ohne Kasten in den Sand des Gemüsekellers eingraben, so daß die Töpfe 10 bis 15 cm hoch mit Sand bedeckt sind. In beiden Fällen sorgt man durch Begießen der ganzen Sandfläche für die nöthige Feuchtigkeit.

Kommen noch Töpfe vor, welche voraussichtlich den Winter über den Pflanzen zu wenig Nahrung geben, was besonders bei Pflanzen in wärmeren Räumen begegnet, so können sie bis Mitte des Monats noch in größere Töpfe gepflanzt werden, aber nur in wenig größere, wobei auch die am Rande verfilzten Wurzeln beschnitten werden; die unbeschnittenen Wurzeln verfaulen. Dünger darf um diese Zeit nicht mehr gegeben werden. Nur Reseda, welche schon herangewachsen sind, könnte man mit sehr verdünntem Düngerwasser gießen. Hat man im Juli Chinaprimeln und Cinerarien gesäet und im August in Holzkästen oder flache Samentöpfe pickirt (vereinzelt gepflanzt), so müssen diese Pflanzen jetzt einzeln in kleine Töpfe verpflanzt, aber noch im Freien, wo sie geschützt werden können, aufgestellt werden. Hierzu verwendet man lockere, sandige Mistbeeterde und thut wohl, bei Primeln zerpulverte Holzkohle darunter zu mischen. Hornspäne oder andere Düngerpulver dürfen im Herbst nicht unter die Erde gemischt werden. Hat man Stecklinge von Geranien und andern Blüthenpflanzen gemacht, wovon viele zusammen in einem Topfe stehen, so werden diese, vorausgesetzt, daß Ueberwinterungsraum genug [648] vorhanden ist, einzeln in kleine Töpfe gepflanzt. Wer im Garten Goldlack (Gelbveilchen) und Winterlevkojen gepflanzt hat, muß sie nun einpflanzen und im Schatten oder Mistbeetkasten aufstellen, bis sie Ende Oktober in den Ueberwinterungsraum kommen. Von Levkojen pflanzt man nur solche ein, deren Knospen bereits als gefüllte zu erkennen sind. Ich kann diese Kultur nur solchen empfehlen, welche besondere Liebhaberei für diese Pflanzen und zugleich einen großen trockenen Ueberwinterungsraum haben. Ist der Herbst regnerisch, so legt man die absterbenden Lilien in den Töpfen um oder schützt sie auf andere Weise. Man kann sie auch im Garten tief eingraben und die Erde ringsum anhäufeln, so daß das Regenwasser abläuft.