Die Zukunft
V.
Die Zukunft.
Unaufhaltsam wie auf Sturmes Flügeln
Schwinden Jahre – Ach, den Flug der Zeit
Hemmt kein Wünschen, keine Freuden tauchen
Aus den Wellen der Vergangenheit.
Ungepflückt das kleinste Blümchen blüht,
Ungehascht der junge May enteilet
Und des Glückes goldne Hora flieht!
Bald entflogen ist wie Morgenträume
Wir erwachen – Unbekannte Pfade
Warten unser, wo kein Führer winkt.
Daß ich hinzudringen doch vermöchte,
Dort, wo Nacht die weite Aussicht deckt,
Die geheimnißvolle Tiefe schreckt.
Welche Fluthen müssen wir durchfahren?
Welche Labyrinthe, wo noch nie
Nie ein Pilger wiederkehrte, müssen
Bin ich? Bin ich nicht mehr? – Zwischen beyden
Steht entsezt der fragende Verstand,
Trostlos stürzt der kühne Wunsch zurücke
Von der Sinne schwarzer Kerkerwand.
Faßt er endlich, Ungeheuer, dich
Ewigkeit – O du dem Erbgebohrnen
So entzückend und so fürchterlich.
Schaudernd vor dem Dolch, der ihn durchbohret,
Ach, die Wünsche, die in diesem Busen
Feurig schlagen, stillt kein irrdisch Glück.
Nein, vergebens webte nicht sein Wille
In mein Wesen diese Sehnsucht ein.
Muß ein Bürge der Erfüllung seyn.