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Die drei Goldstücke der Familie von Hahn

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Die drei Goldstücke der Familie von Hahn
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 367-368
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[367]
420) Die drei Goldstücke der Familie von Hahn.
Prätorius, Neue Weltbeschr. Bd. I. S. 109 sq.

In der Nähe der Stadt Leipzig ward eines Tags eine vornehme Frau von Adel aus dem Geschlechte derer von Hahn durch eines Meerweibes Zofe genöthigt mit ihr zur Wehmutter unter den Fluß zu gehen. Da es denn geschehen ist, daß sich das Wasser von einander theilte, und sie beide durch einen lustigen Weg tief in das Erdreich geriethen. Da hat denn die adelige Frau ein kreißendes kleines Weiblein gefunden und ist flugs zu ihr hingebracht worden, ihr in den gegenwärtigen Kindesnöthen beizustehen und hilfreiche Hand zu leisten. Darauf hat sie wieder ihren Abschied begehrt und sich angeschickt nach Hause zu eilen. Indem sie wegfertig ist, ist ein kleiner Wassermann zu ihr gekommen und hat ihr ein Geschirr voll Asche zugelangt und sie erinnert, sie möge sich so viel herausnehmen als sie begehre für geleistete Bemühung. Darauf hat sie sich jedoch geweigert und nichts nehmen wollen. Wie dies geschehen, hat der Mann gesagt: das heißt Dir Gott sprechen, sonst hätte ich Dich umbringen wollen. Hiermit ist sie fortgegangen und von der Zofe nach Hause gebracht worden. Wie sie nun dorthin gelangt, soll die Magd drei Stücke Goldes hervorgezogen und der adeligen Frau verehrt haben, dabei gedenkend, sie solle solchen Schatz gar wohl verwahren und nicht abwendig von ihrem Geschlechte werden lassen, sonst werde ihre ganze Familie durch Armuth verderben, da sie sonst die Hülle und Fülle oder Ueberfluß in allen Sachen haben könne, sofern sie dieses Andenken richtig verwahre. Darauf ist die Magd wieder weggegangen, [368] die Frau aber soll das Geschenk nach ihrem Tode ihren drei Söhnen mit obenerwähnter Vermahnung übergeben haben. Davon haben noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zwei Herren dieses Stammes ihr Goldstück besessen, das dritte aber ist von einer Frau verwahrlost worden. Diese ist endlich gar armselig zu Prag gestorben und hat also mit ihrer Linie eine Endschaft genommen.